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Eine Antwort auf „VC“
Hallo Herr Froitzheim,
ich habe soeben Ihren Artikel „Gute Frage: Warum soll das Netz eigentlich „neutral“ sein?“ in der brand eins gelesen. Dazu einige Anmerkungen.
1. Power-User
Die Probleme mit den Power-Usern, die Sie beschreiben, sind von den Netzbetreibern selbst verursacht. Wer Flatrate-Tarife anbietet, muss damit rechnen, dass es Kunden gibt, die diese Tarife auch ausreizen. Wenn ich bei T-Online eine Flatrate mit unbegrenztem Daten-Volumen buche, dann erwarte ich auch, dass ich unbegrenztes Datenvolumen erhalte. Wenn das für T-Online wirtschaftlich von Nachteil ist, dann muss T-Online die Flatrate-Tarife abschaffen. Wie das geht, kann man bei mobilen Netzbetreibern beobachten, die fast ausschließlich Volumentarife anbieten. Dass diese Flatrates genannt werden, ändert daran nichts.
2. Facebook und Youtube
Wer Web-Server betreibt, zahlt automatisch für das Datenvolumen. Im Falle von Facebook, Google und Youtube dürfte das einer der größeren Posten auf der Rechnung sein. Online-Firmen fragen sich also zu Recht, warum sie noch einmal für eine Leistung bezahlen sollen, für die bereits Geld geflossen ist. Dass Netzbetreiber von Online-Firmen Geld für die Durchleitung der Daten verlangen, ist einfach nur dreist. Für diese Leistung wurde nämlich bereits bezahlt. Siehe Punkt 1.
3. Netflix und World of Warcraft
Kunden der Netzbetreiber zahlen für ihren Internetzugang. Kunden von Netflix etc. zahlen für die angebotenen Inhalte. Warum sollen sie noch einmal extra zahlen, nur weil die Netzbetreiber mehr Kapazitäten (siehe Punkt 1 und Flatrates) verkaufen, als sie tatsächlich haben?
4. Netzneutralität
Ich spiele keine Online-Games. Ich nutzen eher selten Youtube. Ich nutze Facebook gar nicht. Und ich könnte und würde es mir leisten, mehr Geld für die Internetverbindung auszugeben, sollte das notwendig sein. Weniger finanziell leistungsfähige Mitmenschen müssten aber mit dem Vorlieb nehmen, was die Netzbetreiber ihnen am Ende zugestehen. Und das wird, wie oftmals bei Basistarifen, nicht besonders viel sein. Ist das gerecht?
Dass man es als unfair empfinden mag, selbst genauso viel für den Internetzugang zahlen zu müssen, wie jemand, der das Zigfache an Datenvolumen herunterlädt, ist kein Problem der Netzneutralität. Es ist ein Problem der Gestaltung der Tarife durch die Netzbetreiber. Genauso gut könnte man sich über Vieltelefonierer oder Massen-SMS-Schreiber aufregen.
Willkommen in meiner Wortpresse. Ich muss Sie gemäß Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) warnen – nicht vor mir, sondern vor allem vor Google (s.u.), aber auch vor zwei Kleinigkeiten. Zuerst zu diesen: Ich setze auf diesen Seiten zwei Software-Komponenten (Wordpress-Plugins) ein, die Cookies setzen. Das eine kommt witzigerweise just von dem Plugin, das Sie gerade sehen, weil es Sie über Cookies informiert. Dieses Cookie dokumentiert die Tatsache, dass Sie den Cookie-Hinweis angezeigt bekommen haben; es hat eine Lebensdauer von nur einer Stunde, weniger kann ich nicht einstellen.
Diesen Aufwand muss ich aufgrund der DSGVO leider treiben, denn ich setze harmlose Session-Cookies ein, die es der Verwertungsgesesellschaft Wort erlauben, die Zugriffe auf Texte zu zählen; wenn genügend unterschiedliche Personen dieselbe Seite lesen, bekomme ich von der VG Wort Tantiemen. Das macht mich nicht reich, aber warum sollte ich auf Geld verzichten, das mir von Gesetz wegen zusteht?
Und was passiert da genau? Also: Session-Cookies sind kleine Informationseinheiten, die vollautomatisch im Arbeitsspeicher Ihres Computers abgelegt werden. Sie enthalten eine zufällig erzeugte eindeutige Identifikationsnummer, eine sogenannte Session-ID. Wie alle Cookies enthalten sie Angaben zu ihrer Herkunft und Speicherfrist. Session-Cookies können keine anderen Daten speichern.
Diese Zugrifssmessungen werden von der INFOnline GmbH nach dem Skalierbaren Zentralen Messverfahren (SZM) durchgeführt. Sie helfen dabei, die Kopierwahrscheinlichkeit einzelner Texte zur Vergütung von gesetzlichen Ansprüchen von Autoren und Verlagen zu ermitteln. Über diese Cookies werden keine personenbezogenen Daten erfasst.
Eine Nutzung meiner Seiten ist auch ohne Cookies möglich, sofern Sie Ihren Browser so einstellen, dass er keinerlei Cookies automatisch akzeptiert. Alternativ können Sie Ihren Browser so einstellen, dass er Sie benachrichtigt, sobald Cookies gesendet werden, und sich dann im Einzelfall dafür oder dagegen entscheiden.
Das größere Problem sind Google und Wordpress, also das Redaktionssystem für Blogs, mit dem ich diese Seiten baue. Entgegen einigen Veröffentlichungen holt sich Wordpress immer noch Schriften ("Fonts") von Google, und höchstwahrscheinlich landen deshalb immer noch IP-Adressen von Besuchern bei Google.
Falls Sie also zu den Wenigen gehören sollten, die Google aus Prinzip boykottieren, wäre das eine schlechte Nachricht für Sie. In dem Fall rate ich Ihnen, nicht weiterzulesen und Ihren Cache, Ihren Browserverlauf und das Cookie fonts.googleapis.com sofort zu löschen.Einverstanden, ich finde das nicht so schlimm!NeinWeiterlesen
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Hallo Herr Froitzheim,
ich habe soeben Ihren Artikel „Gute Frage: Warum soll das Netz eigentlich „neutral“ sein?“ in der brand eins gelesen. Dazu einige Anmerkungen.
1. Power-User
Die Probleme mit den Power-Usern, die Sie beschreiben, sind von den Netzbetreibern selbst verursacht. Wer Flatrate-Tarife anbietet, muss damit rechnen, dass es Kunden gibt, die diese Tarife auch ausreizen. Wenn ich bei T-Online eine Flatrate mit unbegrenztem Daten-Volumen buche, dann erwarte ich auch, dass ich unbegrenztes Datenvolumen erhalte. Wenn das für T-Online wirtschaftlich von Nachteil ist, dann muss T-Online die Flatrate-Tarife abschaffen. Wie das geht, kann man bei mobilen Netzbetreibern beobachten, die fast ausschließlich Volumentarife anbieten. Dass diese Flatrates genannt werden, ändert daran nichts.
2. Facebook und Youtube
Wer Web-Server betreibt, zahlt automatisch für das Datenvolumen. Im Falle von Facebook, Google und Youtube dürfte das einer der größeren Posten auf der Rechnung sein. Online-Firmen fragen sich also zu Recht, warum sie noch einmal für eine Leistung bezahlen sollen, für die bereits Geld geflossen ist. Dass Netzbetreiber von Online-Firmen Geld für die Durchleitung der Daten verlangen, ist einfach nur dreist. Für diese Leistung wurde nämlich bereits bezahlt. Siehe Punkt 1.
3. Netflix und World of Warcraft
Kunden der Netzbetreiber zahlen für ihren Internetzugang. Kunden von Netflix etc. zahlen für die angebotenen Inhalte. Warum sollen sie noch einmal extra zahlen, nur weil die Netzbetreiber mehr Kapazitäten (siehe Punkt 1 und Flatrates) verkaufen, als sie tatsächlich haben?
4. Netzneutralität
Ich spiele keine Online-Games. Ich nutzen eher selten Youtube. Ich nutze Facebook gar nicht. Und ich könnte und würde es mir leisten, mehr Geld für die Internetverbindung auszugeben, sollte das notwendig sein. Weniger finanziell leistungsfähige Mitmenschen müssten aber mit dem Vorlieb nehmen, was die Netzbetreiber ihnen am Ende zugestehen. Und das wird, wie oftmals bei Basistarifen, nicht besonders viel sein. Ist das gerecht?
Dass man es als unfair empfinden mag, selbst genauso viel für den Internetzugang zahlen zu müssen, wie jemand, der das Zigfache an Datenvolumen herunterlädt, ist kein Problem der Netzneutralität. Es ist ein Problem der Gestaltung der Tarife durch die Netzbetreiber. Genauso gut könnte man sich über Vieltelefonierer oder Massen-SMS-Schreiber aufregen.
Freundliche Grüße
Ralf Stadtaus