Links zum Projekt #journalistenschule2018

Die Deutsche Journalistenschule schickt ihre Absolventen zurück in die Schulen – anlässlich des heutigen Welttags der Pressefreiheit. Ich bin in Landsberg am Lech dabei, am Dominikus-Zimmermann-Gymnasium (DZG). Das war zwar nicht meine Penne, aber die, auf die meine Kinder gegangen sind. Ich vertrete dort den DZG- und DJS-Absolventen Philip Kosak, der terminlich verhindert ist. Hier sind die Links zum Thema, die ich für die Schüler Schülerinnen und Schüler Lernenden 😉 zusammengestellt habe.

Brutaler Angriff in Thüringen

Mit Baseballschläger und Schraubenschlüssel: Neonazis attackieren Journalisten
Zwei Journalisten hatten Aufnahmen vom Grundstück des Thüringer NPD-Chefs Heise gemacht. Sie wurden von Rechten überfallen, verletzt und beraubt. Von Matthias Meisner, Tagesspiegel

Sizilianische Mafia plante Mord an investigativem Reporter

Text auf Englisch (Reporter ohne Grenzen/Reporter Sans Frontières)

„Lösch Dich!“

Wie die Neue Rechte Hasskampagnen im Netz organisiert Dokumentation des YouTube-Journalisten Rayk Anders im Auftrag des öffentlich-rechtlichen Jugendkanals Funk

Stimmt‘s, was im Netz steht?

Beispiel für eine Hoax-Suche bei Mimikama.at

Hier kann man selbst mutmaßliche Fakes melden

Was ist „Staatsfunk“?

„Staatssender“, „Staatsfernsehen“, „Staatsfunk“: Immer wieder wird ARD und ZDF in der öffentlichen Debatte unterstellt, im Auftrag von Politik und Regierung zu senden. Was unterscheidet die Öffentlich-Rechtlichen von einem „Staatsfunk“? Von Jonas Schreijäg, Norddeutscher Rundfunk, Redaktion Faktenfinder*

  • Der NDR ist beim „Ersten“ zuständig für ARD aktuell, also die Abteilung, die die Sendungen Tagesschau und Tagesthemen produziert. Der Faktenfinder gehört wiederum zur Tagesschau und hat die Aufgabe, über Falschmeldungen und Irrtümer aufzuklären

Warum wir nicht glauben, was uns nicht passt

Der Mensch als solcher ist keineswegs offen für Argumente. Im Gegenteil, wir halten an lieb gewonnenen Überzeugungen fest – oft gegen jede Vernunft. Von Joachim Retzbach, Spektrum der Wissenschaft

Gegen die Panik

Nach dem Anschlag in Münster verbreiteten sich im Netz schnell Spekulationen und Gerüchte. Gerade in solch emotional aufgeladenen Nachrichtenlagen hilft vor allem eins: Social-Media-Gelassenheit. Von Dirk von Gehlen, Süddeutsche Zeitung/sueddeutsche.de

Sieben Regeln für mehr Social-Media-Gelassenheit

Wir lieben Social-Media. Wir schätzen den Austausch mit Freunden und der ganzen Welt. Wir lachen über Hashtag-Humor und Internet-Quatsch. Deshalb wissen wir, dass Social-Media auch Angst machen kann: Wenn in Eilmeldungs-Lagen Menschen unverantwortlich Gerüchte und Falschmeldungen streuen, kann das zu Panik führen. Das ist Mist. Von Dirk von Gehlen & Kollegen

Ob Jens oder Ali mordet

Für die Opfer ist es egal, wer bei der Attacke in Münster am Steuer des Wagens saß – für die innenpolitische Debatte aber ist es essentiell. Leider. Von Detlef Esslinger, Süddeutsche Zeitung

Fake News: Es ist kompliziert

Mitautor Alexander Sängerlaub über eine Studie zu gefälschten Nachrichten

Studie „Fakten statt Fakes“ (pdf)

Verursacher, Verbreitungswege und Wirkungen von Fake News im Bundestagswahlkampf 2017. Von Alexander Sängerlaub, Miriam Meier und Wolf-Dieter Rühl, Stiftung Neue Verantwortung*

  • Think Tank für die Gesellschaft im technologischen Wandel. Träger: acht Stiftungen, darunter Robert Bosch Stiftung, Stiftung Mercator, Bertelsmann Stiftung, Open Society Foundation. 20 Prozent des Geldes stammen von 14 Unternehmensspendern, darunter Allianz, Evonik, Knauf, KPMG und IBM Deutschland, 10 Prozent von der Öffentlichen Hand (Ministerien, Universitäten).

Flutschfinger und Hitlergruß

Wie leicht sich das Genöle über eine angebliche Meinungsdiktatur widerlegen lässt. Ein Kommentar von Sophie Passmann, Slam-Poetin, Autorin, Moderatorin (Spiegel Daily)

Auszüge:

“ Es ist so bequem, sich in der Opferrolle des Establishments zu sehen, und einfältig ist es dazu. Denn man entledigt sich der Pflicht, logisch und nachvollziehbar zu argumentieren. Fakten werden ersetzt durch Gefühle, nachdenken durch rumschreien. Solange es rumst in Deutschland, haben wir keine Meinungsdiktatur. “

„Solange Sie sich trauen, auf einem Marktplatz Ihre systemkritischen Parolen zu skandieren, schützt das System Sie. Es steht gut um Ihre Meinungsfreiheit. Es steht dann vielleicht schlecht um Ihre Meinung, aber das können wir in Deutschland ertragen.“

Aktuelle Beispiele für Eingriffe in die Arbeitsmöglichkeiten von Journalisten (englisch) – Mapping Media Freedom

Mazedonien: Fernsehsender nimmt auf Druck eines Fabrikbesitzers Bericht in investigativer Fernsehsendung aus dem Programm. – Vorsitzender des Journalistenverbandes erhält nach einem Facebook-Post Morddrohungen.
Russland: Zentrales Wahlkomitee verweigert Vertretern von Medien, die der Opposition nahestehen, die Akkreditierung.  – Medienaufsicht schaltet vor der Wahl in Dagestan Fernsehsender ab. – Medienaufsicht verlangt von einer Agentur die Löschung von Fotos, auf denen ein Anti-Putin-Slogan zu lesen ist, den Wahlkämpfer der Präsidentschaftskandidatin Xenia Sobtschak in St. Petersburg ins Eis eines zugefrorenen Flusses geschrieben hatten. Dies sei verbotene „aufwiegelnde“ Wahlwerbung. Die Agentur schreibt daraufhin: „Wir können den Spruch der Protestierenden aufgrund eines überzeugenden Begehrens von Roskomnadzor nicht zeigen.“ Aufgrund dieser Einschüchterungsmaßnahme löschen auch andere Petersburger Medien vorsichtshalber entsprechende Bilder. – Reporter des Magazins „Expert“ wird in Sachalin zusammengeschlagen, erleidet eine Gehirnerschütterung.
Ukraine: Sicherheitsdienst durchsucht Journalistenwohnung. – Polizei ermittelt gegen investigative Journalisten.
Italien: Strafverfolger ermitteln gegen Journalisten wegen einer investigativen Recherche über mafiöse Korruption im Müllentsorgungsgewerbe und beschlagnahmen 900 Stunden Videomaterial.  Chefredakteur Francesco Piccinini hatte sich im Zuge seiner Recherchen als früherer Mafiaboss ausgegeben, der in einem Zeugenschutzprogramm lebt. Unter dem Vorwand, er wolle wieder ins Geschäft einsteigen, brachte er Politiker dazu, ihm Bestechungsgeld anzubieten. Die betreffende Gegend bei Neapel heißt im Volksmund „Terra dei fuochi“ (Feuerland), weil der Müll auf vielen illegalen Kippen verbrannt wird. Zum Teil wird er verbuddelt; krebserregende Substanzen verseuchen Boden und Grundwasser. Die Staatsanwälte waren offenbar die ganze Zeit über die Recherchen im Bild – und werfen den Under-cover-Journalisten, die die Bestechlichkeit der Politiker offenlegten, jetzt „Förderung der Korruption“ vor.

Türkei: Redakteur der linken, prokurdischen Zeitung BirGün zu sechs Jahren Haft verurteilt. Er hatte die verschlüsselte Messenger-App “ByLock” auf seinem Handy installiert, die nach Ansicht der türkischen Regierung ausschließlich von Anhängern des emigrierten Erdogan-Rivalen Fethullah Gülen verwendet wird. Gülen ist weder als links noch als Freund kurdischer Rebellen bekannt.

Deutschland: Journalisten der Kieler Nachrichten, die in der „Rocker-Affäre“ bei der Landespolizei recherchieren, bekommen 2017 aus Polizeikreisen den Tipp, dass sie überwacht werden, und entdecken, dass aus dem Radkasten des Autos eines Redakteurs Funksignale dringen, die auf einen Peilsender hindeuten.

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