Planet Platin

Im Weltall nach Edelmetall schürfen – warum eigentlich nicht? Google hilft beim Suchen.

Was fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie „Peter Diamandis“ lesen? Wahrscheinlich das Gleiche wie mir: Reichtum, Jetset, Luxus. Es ist ein Name, wie ihn plumpe Romanautoren Playboys oder Juwelieren verpassen. Aber der Mann ist zweifellos echt, allein schon deshalb, weil er nach Schriftstellerlogik eher „Peter Platini“ heißen müsste. Denn der Amerikaner will uns keine Edelsteine, sondern Edelmetalle vom Himmel holen. Diamandis ist der erste Mensch, der sich vorgenommen hat, in Asteroiden nach Platin zu schürfen, bevor diese durchs All vagabundierenden Erzbrocken auf die Erde knallen oder gar nutzlos im Meer versinken.

Der Plan des US-Raumfahrtunternehmers ist eigentlich ganz naheliegend. Ihren Einschlagskratern auf der Erde nach zu urteilen, versprechen solche kleinen Himmelskörper eine hübsche Ausbeute an wertvollen Bodenschätzen. „Planet Platin“ weiterlesen

Saftlos in den Stillstand

Vorsicht bei mobiler Elektrizität! Wer sich auf Ladestandsanzeigen verlässt, ist verlassen.

Neulich vor dem Badezimmerspiegel habe ich endlich kapiert, was „Memory-Effekt“ heißt. Bisher dachte ich, der Terminus technicus beziehe sich auf das Gedächtnis des berüchtigten NiCd-Akkus. Dieser Elefant unter den wiederaufladbaren Batterien merkt sich bekanntlich, wie weit ich ihn zuletzt ge- und entladen habe, und sagt fortan schon an diesem Punkt: „Ich mag nicht mehr.“ Nein, es geht um mein Gedächtnis. So hatte ich mich bemüht, den Akku meines Bartstutzers strikt nach Anleitung zu pflegen: möglichst weit entladen, erst dann wieder ans Netz. Nach sieben bis acht Stutzungen sollte man genau hinhorchen, ob der Sound noch kräftig genug klingt.

Leider hatte ich vergessen mitzuzählen – und plötzlich, ssssrrrrrr-rrr-rr-r-p!, stand ich da mit meinem Likurela-Bart: links kurz, rechts lang. Die nächsten 14 Stunden konnte ich nicht unter Menschen gehen. „Saftlos in den Stillstand“ weiterlesen

Falten gestalten

Wollten Sie nicht schon immer mal jemanden richtig alt aussehen lassen? Passen Sie auf, dass es keiner mit Ihnen macht!

Wenn der Mensch die Wahl hat zwischen Text und Foto, schaut er immer zuerst auf das Bild. Deshalb gibt es die „Bild“-Zeitung, deshalb haben wir hier im Heft diese schönen großen Aufmacherfotos. Sie, lieber Leser, haben ja gerade auch die Karikatur angeschaut, bevor Ihr Gehirn freundlicherweise Ihre Augen weiterdirigiert hat zu meiner Kolumne. Ich muss gestehen: Als Leser, besser gesagt Gucker, falle ich natürlich auch auf die uralte Masche herein.

Bei Facebook, Xing oder Google plus funktioniert das genauso wie auf Papier. Neulich glotzt mich da plötzlich ein komischer alter Knabe an. Wie kommt der in meinen Stream? „Falten gestalten“ weiterlesen

Umpolen!

Der Schalttag hat ausgedient – die Schaltwoche kommt. Warum nicht gleich die Himmelsrichtungen erneuern?

Der Wirtschaftsprofessor Steve Hanke aus Baltimore zählte 1998 bereits zu den 25 einflussreichsten Menschen der Welt. Jedenfalls tauchte er seinerzeit in einem Ranking des „World Trade Magazine“ auf, dessen Redakteure allerdings auch Führungskr.fte wie Klaus Zumwinkel (Post) und Kim Jong Il (Nordkorea) in ihre Auswahl der Super- Einflussreichen aufnahmen. Nun ja.

Jetzt will der Amerikaner es noch einmal wissen. Gemeinsam mit dem Astronomen Richard Henry eifert Hanke dem Papst Gregor nach, der sich anno 1582 mit einem Kalendervorschlag durchsetzte, obwohl dieser kleinere Schwächen enthielt. Deshalb will das Duo Hanke/Henry die gregorianischen Scharten nun auswetzen. Es hat den ersten wirklich immerwährenden Kalender erfunden, in dem jedes Datum seinen festen Wochentag besitzt. „Umpolen!“ weiterlesen

Hirn-Voyeur, japanischer!

Sie rätseln, was in den Köpfen Ihrer Kinder vorgeht? Fragen Sie Professor Kawashima!

Hand aufs Herz, liebe Eltern, was haben Sie diesmal den Kindern zu Weihnachten geschenkt? Es stand doch sicher wieder etwas von Nintendo auf dem Wunschzettel, und Sie waren hin- und hergerissen: Eigentlich sollte man diese Spielsucht nicht noch fördern, aber wenn man als Erwachsener mal für ein paar Stunden seine Ruhe haben will, gibt es keine bessere Ablenkung für die Bengels als eine gute Konsole mit spannender Software. Sicher haben Sie dann den Kompromiss gesucht: Elektronikspiel ja, aber pädagogisch wertvoll. So etwas wie „Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging“ etwa? Mädchen kann man damit vielleicht noch eine Freude machen. Aber Jungs?

Was aber Ryuta Kawashima, im Hauptberuf Forscher an der Universität Tohoku, sich jetzt hat einfallen lassen, könnte im Verhältnis zwischen den Generationen noch für ganz andere Irritationen sorgen. Gemeinsam mit Ingenieuren des Elektrokonzerns Hitachi entwickelte der Hirnexperte ein Sensor-Headset, das man Probanden vor die Stirn hängen kann, wenn man wissen will, was dahinter vorgeht. „Hirn-Voyeur, japanischer!“ weiterlesen