Milch im Fluss

Der Leimener Kommunikationsberater Markus Collalti beschreibt im Rheinischen Merkur das Verbreiten wertvoller Texte via Internet mit dem Bild der Milch, die ein Bauer in den Fluss schüttet*. So wie sich der Kuhsaft irreversibel mit dem Brackwasser vermischt, wird auch der Qualitätscontent unweigerlich zum Teil des nun einmal kostenlosen Informationsflusses im Web. Nicht mal der Landwirt mit den dicksten Kartoffeln würde annehmen, dass er damit Geld verdienen kann.

Interessanter Gedanke zu den Reizthemen "Paid Content" und "Leistungsschutzrecht für Verleger". Allerdings gebe ich Collalti nur bedingt recht. Sicher, auf die bisherigen Versuche der Zeitschriften- und Zeitungsverleger passt das Bild. Aber wer sich in den Foren und Kommentarspalten umtut, wird auch Leser entdecken, denen schlichtweg eine komfortable und nicht zu teure Möglichkeit fehlt, gute journalistische Lektüre im Netz einzukaufen. „Milch im Fluss“ weiterlesen

Don Eulenspiegel spielt den FAZke auf Egotrip

Präscriptum: Dieser Text über einen ganz speziellen alten „Freund“ von mir gammelte versehentlich einige Monate im so genannten „privaten“ Bereich von WordPress, also der Warteschleife, weil ich noch ein paar nette Links einbauen wollte. Dann haben sich die DInge so entwickelt, dass wir beide so manches sehr, sehr ähnlich sehen: Wiederholt habe ich mich dabei ertappt, ihm mehr oder weniger heimlich zu applaudieren, weil er einiges sehr gut auf den Punkt gebracht hat.

Ich habe also überlegt, ob das ein Grund ist, interessierten Mitbürgern den Text vorzuenthalten – und mich jetzt entschieden, ihn online zu stellen. Warum? Erstens habe ich mit dem Kollegen das Elefantengedächtnis gemein, so dass ich nicht vergesse, was er sich alles aus Rainer reiner Bosheit schon alles geleistet hat an unkollegialen Ausfällen. Da kann er auch mal eine Brise Gegenwind vertragen. Zweitens finde ich das Phänomen, dass die Frankfurter Allgemeine den „Don“ für sich arbeiten lässt und er für sie arbeitet, nach wie vor ebenso amüsant wie die Tatsache, dass sogar Personen, die über ihn berichtet haben, seinen (Vor-?) Urteilen über Kollegen etablierter Medien Nahrung gegeben haben. (Nachgetragen am 27.2.2010)

Was haben Brüno, Borat und Don Alphonso Porcamadonna gemeinsam? Alle drei sind Kunstfiguren, deren Schöpfer dermaßen in ihren Rollen aufgehen, dass die reale Persona dahinter nahezu verblasst. Allerdings beschränkt sich der Wirkungskreis des Don Alphonso auf den deutschsprachigen Teil des Weltweitwebs. Er wird auch nicht von Sasha Baron Cohen gemimt, sondern von einem Menschen, der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den schnöden Allerweltsnamen „Rainer Meyer“ trägt. (Restzweifel bleiben, denn wenn Rainer M. schlecht drauf ist, mosert Alphonso schon mal rum, es gehe niemanden etwas an, ob sein reales Alter ego nun Meier oder Mayr heiße. Meyer mit Üpsilon ist jedoch eine überaus plausible Version.)

Dafür hat „der Don“ den beiden Cohen-Eulenspiegeln eines voraus: „Don Eulenspiegel spielt den FAZke auf Egotrip“ weiterlesen