„Nette“ Ebayern (2)

Wer heranwachsende Kinder hat, lernt eBay als Jugendboutique zu schätzen. Die Kids wachsen schneller aus den Sachen heraus, als sie sie verschleißen können. Neulich hat meine Frau eine – leider nur laut Foto – schöne hellblaue Daunenjacke ersteigert, deren Farbe meiner Tochter gefallen hätte. Was statt dessen ankam, war ein mitternachtsblaues Exemplar, das zudem auch noch zehn Zentimeter weiter war als angegeben (und total verwaschen, obwohl man es laut Etikett überhaupt nicht hätten waschen dürfen). Das Bild war eine fotografische Lüge, mindestens drei Blenden überbelichtet, bis zum entgegengesetzten Ende der Skala der Blautöne. Der Zustand? Erbärmlich.

So etwas kommt davon, wenn man sich auf Privatverkäufer einlässt (Disclaimer: bin selbst einer). Dann hat man es mit einer bestimmten Quote an Leuten zu tun, die eBay-Käufer für unbedarfte Lumpensammler halten. Eine Rückgabe müssen sie nicht fürchten: Wer gibt schon 4,90 Euro fürs Porto aus, um einen Kaufpreis von unter fünf Euro zurückzufordern? Das Porto erstatten solche Halunken nämlich selbst dann nicht, wenn sie scheinheilig eine Rücknahme anbieten, um keinen roten Bewertungspunkt einstecken zu müssen.

„Nette“ Ebayern (1)

Seien Sie vorsichtig, wenn Sie bei der nächsten Online-Auktion über einen Verkäufer stolpern, dessen Name an Flatulenz erinnert! Es gibt da einen hinterfotzigen Menschen, der hat tatsächlich ein Synonym für Furz als zweite Silbe seines Nicknames gewählt. Die Ware, die ich bei ihm scheinbar günstig ersteigert habe, stinkt denn auch zum Himmel – eine „neuwertige“ WLAN-Karte, die mit modernen Computern (jünger als zwei Jahre) nicht verwendbar ist. Dass es dazu keine Treiber für Windows 7 gibt (welches meine Kinder nutzen, nur ich habe hier einen Mac), hat Herr …furz wohlweislich verschwiegen. Ich habe also diesem Schurken noch Geld dafür bezahlt, dass ich an seiner Stelle seinen „neuwertigen“ Elektronikschrott zum Wertstoffhof bringen darf. Sagt man diesem Stinkstiefel, was man von diesen Methoden hält, wird er auch noch ausfallend und raunzt, man könne ja Mails an den Verkäufer schicken, wenn etwas nicht klar sei. Käuferschutz nützt auch nix, der feine Herr bot nämlich kein Paypal an.

Also, liebe Windows 7-User, was lernen wir daraus? Jedes Produkt, in dessen Beschreibung Ihr Betriebssystem nicht ausdrücklich erwähnt wird, funktioniert nicht an Ihrem PC. Finger weg. Und nie bei Leuten mit so komisch riechenden Namen kaufen!