Hasenbeck weck

So ganz spannungsfrei war das Verhältnis von Manfred Hasenbeck zu seinem Kompagnon Burda ja schon länger nicht mehr. Jetzt ist Mr. Yukom draußen. Die 75-Prozent-Corporate-Publishing-Tochter Burda Yukom ist nur noch Burda.

Mal gespannt, was mein Ex-Chef und Ex-Auftraggeber Manni H. als nächstes macht. Bären jagen in Russland, Schlittenhunde einspannen im alaskischen Yukon Territory? Wäre dem Dynamiker zuzutrauen, aber ganz bestimmt nicht auf Dauer. Für die Rente ist er mit 58 noch um einiges zu jung – und zu sehr Unternehmer.

Über ihn ist viel und nicht immer grundlos gelästert worden, aber da der Mann vom Steinhuder Meer selbst zu der Sorte Mensch gehört, die für eine gute Pointe die eigene Schwiegermutter verkauft, nimmt er es für gewöhnlich mit Humor. Trotz seines Wechsels ins Lager der Auftragskommunikations-Verleger hat der Erfinder der Anweisung "machen Sie aus dem Ochsen einen Brühwürfel!" und der Parole "selbst Goethe wird durch Kürzen besser" sein Faible für einen leser-orientierten Journalismus nie verleugnet.

Ich denke, man sieht sich.

highTech: Die Zukunft der Vergangenheit

Es war einmal ein Wirtschaftsmagazin mit Schwerpunkt Technik – oder war es ein Technikmagazin mit Schwerpunkt Wirtschaft? Egal: Dieses Zwitterwesen namens highTech war von Oktober 1989 bis zu seinem Ableben Ende 1991 meine berufliche Heimat.

Leider wussten zu wenige Leser und Anzeigenkunden das Blatt zu würdigen, so dass die Verlagsgruppe Handelsblatt uns die Mittel entzog und sie in andere Verlustbringer investierte.

Wer heute seine Nase in die alten Hefte steckt, merkt schnell, dass entweder wir unserer Zeit um Jahre voraus waren – oder dass vieles, was sich heute als letzter Schrei ausgibt, schon eine fast zwanzigjährige Geschichte hinter sich hat. Es stimmt wohl beides.

Ein Blick in dieses Archiv verrät auch, welch bescheidene prognostische Fähigkeiten das damalige Management der High-Tech-Industrien auszeichneten: Bis zum Jahr 2000, so war 1991 in der highTech zu lesen, rechnete die Telekom mit drei Millionen Handybesitzern in Deutschland. Die Realität übertraf die Vorhersage um schlappe 1500 Prozent.

Hier ist er: Der Rückblick in die Zukunft der Vergangenheit.