Er ist der Mann, der so gut wie alles über die Produktionsweise Toyotas weiß, ohne in dem Unternehmen zu arbeiten: Jeffrey K. Liker, AUtor des weltweiten Bestsellers „Der Toyota-Weg“.
Der Erfolgsautor entspricht in seiner ganzen Erscheinung dem Klischee des Wissenschaftlers: eher unauffällig und zurückhaltend, gleichzeitig offen und neugierig. Jeffrey Liker ist keiner jener Managementgurus, die mit ihrem Charisma Hallen füllen. Der freundliche Mann mit den grauen Schläfen und dem dezenten Vollbart braucht weder die große Geste noch den rhetorischen Showeffekt; er hat etwas zu sagen, will überzeugen, nicht überreden. So spricht Liker, so schreibt er auch – unaufgeregt, aber immer prägnant. Vielleicht kommt er gerade deshalb so gut an bei seinem Publikum: Nur selten gelingt es Professoren, mit Management-Literatur Auflagen zu erzielen, von denen die meisten Romanautoren nur träumen können.
Seit einem Vierteljahrhundert spielt er den David, dabei ist er längst der Goliath: Autoverleiher Erich Sixt ist der wohl erfolgreichste Sprücheklopfer der deutschen Wirtschaft. Doch als Person setzt er sich nicht gern in Szene.
Text: Ulf J. Froitzheim
Es ist nicht zu übersehen, dass der Mann wieder einmal Strohwitwer ist. Seine Frau hätte ihn so nicht aus dem Haus gelassen, wenn ein Reporter und sogar ein Fotograf sich angemeldet haben. Doch Regine Sixt ist keine Hausfrau, die Zeit hat, immer auf ihren Göttergatten aufzupassen. Sie, von bunten Blättern oft fotografiert und als „Society-Lady“ betitelt, wuselt gerade in Berlin herum, wo sie sich um den Auftritt der Sixt AG auf der Internationalen Tourismusbörse kümmert. Darum hat sich Erich Sixt an diesem Morgen zielstrebig einen Anzug gegriffen, dem man ansieht, dass er ihn gerne trägt: An der rechten Hosentasche gehört eine Naht gerichtet. Der Schlips ist nicht weit genug gebunden, um lässig zu wirken – aber weit genug, um den geschlossenen Kragenknopf freizugeben. Als Sixt des kleinen stilistischen Fauxpas gewahr wird, nestelt er mit abwesendem Blick am Binder herum, doch Sekunden später ist der Blick auf den Knopf wieder frei.
Unwichtig, so etwas Äußerliches. Wichtig ist das Geschäft. Das hat nicht darunter gelitten, dass irgendwelche bösartigen Medienfiguren Erich Sixt vor Jahren zum schlechtest gekleideten Unternehmer des Landes gewählt haben. Die Leute wollen ja keinen aus dem Ei gepellten Vorzeigeunternehmer à la Wolfgang Grupp mieten, sondern einen Mercedes zum Golf-Preis. „Frechheit siegt“ weiterlesen
Toni Meggle ist der Vorzeigeunternehmer der deutschen Milchwirtschaft. Er machte eine Dorfkäserei zum berühmten Markenanbieter und führenden Pharma-Zulieferer. Der 75-Jährige kontrolliert inzwischen als Aufsichtsrat die Firma – und hegt und pflegt, was ihm am Herzen liegt.
Text: Ulf J. Froitzheim
Nein, einen „Toni“ stellt man sich anders vor. Nicht so dominant. Nicht so ernsthaft. Der Mann, der seine Besucher in einem Chefbüro empfängt, das einst das Esszimmer seines Elternhauses war, sieht eher wie ein „Richard“ aus. Dreht er den Kopf leicht nach links, ins Halbprofil. sodass sein volles graues Haar am Hinterhaupt sichtbar wird, erinnert er frappierend an ein bekanntes Bildnis des Komponisten Wagner. Perfekt passen würde auch „Philipp“, der Pferdefreund. Aber der Hang zum Reitsport war dem Buben so wenig in die Wiege gelegt wie sein Faible für klassische Musik, beides kam erst später. Ohnehin: Im ländlichen Oberbayern der 30er-Jahre gebührte es dem Stammhalter, der einmal den Hof erben würde, denselben Namen zu tragen wie sein Großvater und Vater. So kam auch der spätere Molkereibesitzer, Portions- und Kräuterbutterpionier, Jäger, Musikrnäzen, Interessenvertreter, EU-Ostinvestor und Reitstallbesitzer Meggle zu seinen Vornamen: erstens Josef, zweitens Anton. Josef Anton Meggle III. Wenn er nicht der Sepp sein wollte, blieb ihm halt nur der Toni.
Die einstige Dorfkäserei ist heute Systemlieferantfür die Pharmaindustrie.
Mit dem Klischee vom Seppl, dem bayrischen Cowboy, wäre der Meggle Toni in etwa so treffend charakterisiert, als vergliche man die Meggle AG mit einer Dorfmolkerei, die noch offene Milch verkauft und Almkäse herstellt. Auch wenn Verbraucher die Marke mit Bodenständigem wie ihren Butterspezialitäten in Verbindung bringen: Das Unternehmen aus Wasserburg-Reitmehring, hinter dessen Werksgelände die Deutsche Ferienstraße Alpen-Ostsee verläuft, ist ein Global Player auf Märkten, von denen der Konsument wenig ahnt. Erfolgreiche Meggle-Produkte heißen Capsulac 60, Tablettose 70 oder Inhalac 230. Das klingt nicht nur nach Apotheke: Die Grundsubstanz vieler Pillen und Kapseln stammt aus der Milchfabrik am Inn. So beherrscht Meggle nicht nur den deutschen Markt für Kräuterbutter, sondern auch den europäischen für Pharmalaktose. „Alles in Butter?“ weiterlesen
PAUL ALLEN wurde als Gründer von Microsoft zum drittreichsten Mann der Welt. Jetzt macht er Furore als Investor, Wohltäter und Mäzen – mit Hang zur Egozentrik.
Als Bill Gates ihn 1975 aus dem regenkühlen Seattle in das staubtrockene Albuquerque in New Mexico schickte, konnte Paul Gardner Allen noch nicht ahnen, dass dieser Trip für beide der erste Schritt zu unermesslichem Reichtum bedeutete. Denn die Geschäftsreise schien zunächst ein Reinfall zu werden. Der 22-jährige Informatikstudent Allen versuchte, dem Computerbauer Ed Roberts die von ihm und Gates entwickelte Programmiersprache Basic zu verkaufen. Roberts, Entwickler des ersten Microcomputers der Welt names Altair, entpuppte sich nicht als visionärer Konzernlenker; sondern als Chef einer Provinzfirma. So reiste Allen vermeintlich erfolglos zurück nach Seattle zu seinem Kumpel, dem damals 19-jährigen Jurastudenten William Henry Gates III.
Der Erfolg stellte sich erst mit Verzögerung ein. Allen, der mit seinem starken Bartwuchs erheblich erwachsener wirkte als der milchgesichtige Gates, hatte mit dem Hardware-Pionier Roberts eine enge Zusammenarbeit vereinbart und sich sogar bei Roberts einquartiert. Gates folgte ihm nach und siedelte ebenfalls nach New Mexico um. „PORTRÄT: Selbstverliebter Gönner“ weiterlesen
Microsoft-Chef Steve Ballmer macht sich nie wichtig. Warum auch? Seit 20 Jahren ist er unersetzlich beim Software-Weltmarktführer.
Connie Ballmer hätte allen Grund zur Eifersucht. Steve, ihr Göttergatte, liebt nicht nur sie und ihre drei Söhne. Er hat noch eine Flamme nebenher. Seit die Kinder auf der Welt sind, verbringt er zwar ein Drittel weniger Zeit bei dieser – so etwa 60 Stunden pro Woche. Aber bis er 50 wird, also 2006, hat Steve Ballmer keinerlei Absicht, an dieser intensiven Liaison etwas zu ändern. Steves Gefühle sind so stark, dass er sie manchmal vor versammelter Mannschaft, sprich: vor seinen Untergebenen bei Microsoft, hinausposaunt: „Ich liebe diese Firma!!!!“ Wobei vier Ausrufezeichen nötig sind, um nur ansatzweise einen Eindruck von der Stimmgewalt zu vermitteln, die diesem massigen Gefühlspaket von einem Mann zu Eigen ist.
Beklagen kann sich Mrs. Ballmer wegen ihrer Konkurrentin nicht. Als frühere PR-Expertin bei Microsoft musste Sie schon von Berufs wegen wissen, worauf sie sich – abgesehen von einer ultimativen finanziellen Sicherheit – einließ, als ihr der Top-Manager und drittgrößte Aktionär des mächtigsten IT-Unternehmens der Welt die Ehe antrug. „Porträt: Der Bär von Redmond“ weiterlesen
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Und was passiert da genau? Also: Session-Cookies sind kleine Informationseinheiten, die vollautomatisch im Arbeitsspeicher Ihres Computers abgelegt werden. Sie enthalten eine zufällig erzeugte eindeutige Identifikationsnummer, eine sogenannte Session-ID. Wie alle Cookies enthalten sie Angaben zu ihrer Herkunft und Speicherfrist. Session-Cookies können keine anderen Daten speichern.
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