Als der Journalistenverein Freischreiber e.V. auf der verbandspolitischen Bühne erschien, war er ein Club von seriösen, idealistischen, selbstbewussten und zum Teil ein wenig elitären Kolleginnen und Kollegen, die der Ansicht waren, außerhalb des DJV mehr erreichen zu können als innerhalb. Die Gründung war zwar eine ziemlich kurzsichtige, weil nicht von großem Verständnis des Verbände(un)wesens geprägte Entscheidung, aber an der ehrenwerten Motivation der Akteure war nicht zu zweifeln. Ja, sie war eine Dummheit, denn innerhalb der Strukturen des DJV hätten diese Leistungsträger schon mit einer kleinen Prise Machtinstinkt einen flotten Durchmarsch in wichtige Führungspositionen hinlegen können. Damit hätten sie die Schlagseite ausgeglichen, die den Deutschen Journalisten-Verband wie eine Gewerkschaft der angestellten Tageszeitungsredakteure aussehen ließ.
Heute sind die Freischreiber ein Schatten ihrer selbst. Während der DJV von einem freien Journalisten geführt wird, der sich vor niemandem zu verstecken braucht, fällt dem Vorstand des Freienvereins nichts Besseres ein, als mit einer zweifelhaften Kampagne die VG Wort zu diskreditieren, um die er sich bis in die jüngste Vergangenheit nicht ernsthaft gekümmert hat. „Strippenzieher erfinden Tauziehen“ weiterlesen