Kleines Recherche-Abfallprodukt: Die Fernsehgebühr ist heute fünfmal so hoch wie 1960. Damals bezahlte man sieben Mark im Monat – nur für ARD und regionalen Hörfunk.
Wäre alles heute fünfmal so teuer wie vor 53 Jahren, müssten wir heute folgendes bezahlen:
für eine Bildzeitung 26 Cent (und nicht 70)
für einen Liter Sprit 1,53 € (passt)
für ein Ei 54 Cent (und nicht 22)
für ein Päckchen Butter 4,15 Euro (und nicht 1,19)
für ein Kilo Schweinefleisch 16,57 € (und nicht 5,98)
für eine Wiesnmaß 4,86 Euro (und nicht 9,90)
für ein geräumiges Oberklasse-Auto wie den Opel Kapitän 26.203 Euro.
Wenden wir indes nicht den ARD-ZDF-Faktor an, sondern den BILD-Index, sind die Zahlen noch viel erschreckender. Die Bildzeitung kostete 10 Pfennig. Die TV-Gebühr lag also bei 70 Bildzeitungen. Wäre das heute noch so, betrüge sie 49 Euro im Monat. Weitere Kosten:
Liter Sprit 4,19 € (5,98 Bildzeitungen)
Ei 1,47 € (2,1 Bildzeitungen)
Päckchen Butter 11,38 € (16,25 Bildzeitungen)
Kilo Schwein 45,36 € (64,8 Bildzeitungen)
Wiesnmaß 13,30 € (19 Bildzeitungen)
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Lieber Herr Russ-Mohl,
auch wenn die Fernsehgebühr eine Zwangsabgabe ist, finde ich es legitim, ihre Entwicklung in Relation zu sonstigen Lebenshaltungskosten zu stellen. Und da, finde ich, relativiert sich zumindest die verbreitete Empörung über die Höhe der Haushaltsabgabe. Außerdem wird klar, dass es Springer gelungen ist, den Bruttovertriebserlös weit überproportional zu steigern. Außerhalb der Medienbranche zeigt sich, wie billig Lebensmittel sind.
Hübsch, aber irgendwie doch daneben. Die Bild-Zeitung, Eier und eine Wiesn-Mass muss ich mir ja nicht kaufen…Der Vergleich, wie sich Zwangsabgaben (Mehrwert-, Kfz-Steuer, Mineralölsteuer) entwickelt haben, wäre also sinnvoller und noch erhellender…