Wer ein privates Fest in einer Gaststätte besucht, ist entweder Teil des Problems oder weiß nicht, an wem er mehr verzweifeln soll: an den Gastronomen oder den anderen Gästen. Ein Rant über unseren Umgang mit Essen und Trinken.
Das Wort „Lebensmittelverschwendung“ wird man im Jahr 2022 schon mal gehört haben. Du oder Sie auch, oder? An einem Teil der Menschen, denen ich am Wochenende zum ersten und vorläufig letzten Mal begegnet bin, muss es aber vorbeigerauscht sein, ohne irgendwelche Reaktionen im Gehirn zu hinterlassen.
Es war die Hochzeitsfeier eines guten Freundes, nicht mehr der allerjüngste Bräutigam, aber bedeutend jünger als ich. Er arbeitet in einem weltbekannten Schweizer Unternehmen in der Finanzkommunikation, seine Frau ist Kardiologin. Die beiden können es sich also leisten, in gediegenem Rahmen zu feiern. Da Freunde und Familie überwiegend im süddeutschen Raum und der Schweiz zu Hause sind, hatte sich das Brautpaar ein Hotel am Bodensee ausgesucht. Und damit jeder Gast (m/w/d) mit der Beköstigung zufrieden ist, hatte das Brautpaar auf der Antwortkarte zur Einladung abgefragt, ob die Eingeladenen unter Allergien oder Unverträglichkeiten leiden oder ob sie ein vegetarisches Gericht wünschen.
Tja, und dann landeten doch mehrere feinste Rumpsteaks im Müll. „Uns geht’s wohl zu gut – immer noch“ weiterlesen