Marken-Spam: Meine schwarze Liste

Soeben haben sich einige nicht ganz unbekannte Markenartikler und Händler dafür qualifiziert, auf meine neue öffentliche Schwarze Liste zu kommen, weil sie mit illegal arbeitenden Spammern gemeinsame Sache machen oder die Augen davor verschließen, wie unseriös ihre Auftragnehmer aus der Direct-Marketing-Industrie arbeiten.

Ich will versuchen, bei diesen Firmen nichts mehr zu kaufen oder zu abonnieren – oder sie zur Rede zu stellen. Und ich werde mich über jeden freuen, der es mir nachtut. Es wird Zeit, dass Marketingverantwortliche und Werbeleiter Verantwortung übernehmen und ein Unrechtsbewusstsein entwickeln. Es gibt Gesetze, doch die werden kaltlächelnd ignoriert. Einverständniserklärungen werden dreist gefälscht.

Was ist passiert?

Die Geschichte reicht zurück zum Samstag, dem 14. Juni 2014, um 22 Uhr. Wie ich gestern auf Anfrage von einem Hamburger Spammer erfuhr, soll ich zu dieser Zeit eine Website namens autogewinn punkt info besucht und meine Haus- und E-Mail-Adresse eingetippt haben, um einen Seat zu gewinnen.

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CSR: Wachstum durch Werte

Wer Nachhaltigkeit und gesellschaftliches Engagement für sozialromantische Nebensächlichkeiten hält, setzt seinen wirtschaftlichen Erfolg aufs Spiel. Unternehmen mit einer Reputation als »Corporate Citizen« mit reiner Weste tun sich leichter bei allen Stakeholdern – nicht nur bei kritischen Kunden, sondern sogar an den Finanzmärkten.

Wäre die Meinung von Peter F. Drucker noch relevant, hätte sich Petra Kinzl längst einen neuen Job suchen müssen. In der WeItsicht des legendären austro-amerikanischen Management-Gurus waren Menschen vom Schlage der Augsburger Biologin pures Gift für ein Unternehmen: »Wenn Sie auf eine Führungskraft treffen, die sich soziale Verantwortung aufhalsen will, feuern Sie sie. Und zwar schnell!«

Dass sich der greise Ökonom in der Abenddärnmerung seines langen Lebens selbst von jenem Image-Sockel stürzte, den die Medien lebenden Denkmälern unterzuschieben pflegen, ist Schuld oder Verdienst von Joel Bakan. Der in Kanada lebende Jura-Professor hatte den ewigen Vordenker Drucker, der Ende 2005 im Alter von fast 96 Jahren starb, für sein Buch »The Corporation« interviewt und zum Kronzeugen seiner These gemacht, Kapitalgesellschaften seien ihrem Wesen nach psychopathische Monster: geldgierig, gewissenlos, gerissen. Nach der Lektüre von Bakans mit Originalzitaten berühmtester Business-Koryphäen gespickter Fleißarbeit – pathetischer Untertitel: »The Pathological Pursuit of Profit and Power« – ist auch dem Gutmütigsten klar, wie die Job Description eines modernen Kommunikationsmanagers aussehen muss: Sprachrohr des Teufels. Der britische Verlag war sich nicht zu schade, das Cover dieser Generalanklage des Kapitalismus mit der Silhouette eines Satans zu dekorieren, der sich in einen Business-Anzug geworfen und einen Heiligenschein aufgesetzt hat. „CSR: Wachstum durch Werte“ weiterlesen