Falten gestalten

Wollten Sie nicht schon immer mal jemanden richtig alt aussehen lassen? Passen Sie auf, dass es keiner mit Ihnen macht!

Wenn der Mensch die Wahl hat zwischen Text und Foto, schaut er immer zuerst auf das Bild. Deshalb gibt es die „Bild“-Zeitung, deshalb haben wir hier im Heft diese schönen großen Aufmacherfotos. Sie, lieber Leser, haben ja gerade auch die Karikatur angeschaut, bevor Ihr Gehirn freundlicherweise Ihre Augen weiterdirigiert hat zu meiner Kolumne. Ich muss gestehen: Als Leser, besser gesagt Gucker, falle ich natürlich auch auf die uralte Masche herein.

Bei Facebook, Xing oder Google plus funktioniert das genauso wie auf Papier. Neulich glotzt mich da plötzlich ein komischer alter Knabe an. Wie kommt der in meinen Stream? „Falten gestalten“ weiterlesen

Umpolen!

Der Schalttag hat ausgedient – die Schaltwoche kommt. Warum nicht gleich die Himmelsrichtungen erneuern?

Der Wirtschaftsprofessor Steve Hanke aus Baltimore zählte 1998 bereits zu den 25 einflussreichsten Menschen der Welt. Jedenfalls tauchte er seinerzeit in einem Ranking des „World Trade Magazine“ auf, dessen Redakteure allerdings auch Führungskr.fte wie Klaus Zumwinkel (Post) und Kim Jong Il (Nordkorea) in ihre Auswahl der Super- Einflussreichen aufnahmen. Nun ja.

Jetzt will der Amerikaner es noch einmal wissen. Gemeinsam mit dem Astronomen Richard Henry eifert Hanke dem Papst Gregor nach, der sich anno 1582 mit einem Kalendervorschlag durchsetzte, obwohl dieser kleinere Schwächen enthielt. Deshalb will das Duo Hanke/Henry die gregorianischen Scharten nun auswetzen. Es hat den ersten wirklich immerwährenden Kalender erfunden, in dem jedes Datum seinen festen Wochentag besitzt. „Umpolen!“ weiterlesen

Hirn-Voyeur, japanischer!

Sie rätseln, was in den Köpfen Ihrer Kinder vorgeht? Fragen Sie Professor Kawashima!

Hand aufs Herz, liebe Eltern, was haben Sie diesmal den Kindern zu Weihnachten geschenkt? Es stand doch sicher wieder etwas von Nintendo auf dem Wunschzettel, und Sie waren hin- und hergerissen: Eigentlich sollte man diese Spielsucht nicht noch fördern, aber wenn man als Erwachsener mal für ein paar Stunden seine Ruhe haben will, gibt es keine bessere Ablenkung für die Bengels als eine gute Konsole mit spannender Software. Sicher haben Sie dann den Kompromiss gesucht: Elektronikspiel ja, aber pädagogisch wertvoll. So etwas wie „Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging“ etwa? Mädchen kann man damit vielleicht noch eine Freude machen. Aber Jungs?

Was aber Ryuta Kawashima, im Hauptberuf Forscher an der Universität Tohoku, sich jetzt hat einfallen lassen, könnte im Verhältnis zwischen den Generationen noch für ganz andere Irritationen sorgen. Gemeinsam mit Ingenieuren des Elektrokonzerns Hitachi entwickelte der Hirnexperte ein Sensor-Headset, das man Probanden vor die Stirn hängen kann, wenn man wissen will, was dahinter vorgeht. „Hirn-Voyeur, japanischer!“ weiterlesen

Sind wir ferngesteuert?

Die Energieprobleme der Menschheit sind gelöst. Alles, was wir brauchen, sind Nickel und ein bisschen Hokuspokus.

Ach, vielleicht sollte ich mich nicht so oft im Internet herumtreiben. Da kommentiere ich arglos irgendeine Äußerung irgendeines Bekannten bei Google+, prompt knallt mir ein anderer Bekannter meines Bekannten den Satz vor den Latz: „Dann glaubst Du wohl auch, dass Lee Harvey Oswald John F. Kennedy erschossen hat?“ Tja, gut geraten, Mann! Bis heute habe ich noch keine überzeugendere Theorie zu Kennedys Tod gelesen.

Jetzt bin ich bei dem Bekanntenbekannten natürlich untendurch. Er hatte es schon nicht fassen können, dass ich ernst haft davon ausgehe, dass am 11. September 2001 eine von Al-Qaida entführte Boeing ins Pentagon geflogen ist. Dummerweise glaube ich auch ganz fest an die Mondlandung, aber nicht an die Vergiftung der Menschheit durch als Kondensstreifen getarnte „Chemtrails“. Zudem kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass die Antennen des High-Frequency Active Auroral Research Program (HAARP) der Amerikaner eine Apparatur zur Gedankensteuerung durch eine geheime Weltregierung sind, „Sind wir ferngesteuert?“ weiterlesen

Kundenjagd im World Wide Web

Mit keinem anderen Medium lassen sich potenzielle Kunden besser aufspüren und Werbebotschaften treffsicherer platzieren als per Internet. Online-Marketing ergänzt TV- und Printwerbung, statt sie zu verdrängen – noch.

Für zerstreute Zeitgenossen können die Tricks der modernen Online-Werber recht praktisch sein. Wer zum Beispiel beim Stöbern in einer Billigflugbörse gestört wurde und den PC heruntergefahren hat, kann heute fast darauf warten, dass ihn das Gerät am nächsten Tag an sein Vorhaben erinnert. Auf einer ganz anderen Website, die er womöglich noch nie besucht hatte, springt ihn dann ein blinkendes Werbebanner an. Und das wirbt nicht etwa abstrakt für irgendeine Fluggesellschaft, sondern ganz konkret für Sonderangebote auf der zuletzt ausgewählten Strecke: „München–Düsseldorf ab 49 €“. Ein Klick genügt, und man steht wieder mittendrin im virtuellen Reisebüro. Beim Shopping passiert das Gleiche. Hat man sich in einem Onlineladen nach einer Kamera oder nach Sportschuhen umgeschaut, stolpert man plötzlich überall im Netz über Reklame für Fotoapparate oder Sneakers, und natürlich sind es exakt die Marken, die der Noch-nicht-Kunde schon in der engeren Wahl hatte.

Dass der Computer zu wissen scheint, was seinen User interessiert oder wonach dieser sucht, ist weder Einbildung noch Zufall. Die zuvor besuchten Server haben ihm diese Informationen eingetrichtert, ohne den PC-Besitzer um Erlaubnis zu fragen. „Kundenjagd im World Wide Web“ weiterlesen