Schon wieder dieses Symbolfoto!

Seltsame BU aus der Frankfurter Rundschau

Das kennen wir doch schon – in ganz anderem Kontext:

...aus dem Handelsblatt

Nachtrag 11.10.2011:

Es war auch schon in der Tagesschau(.de) als Illu zur Razzia bei der No Name Crew. Im Spiegel(.de) symbolisierte es einen Angriff auf Smartphones. Bei N24 war’s ein Nasdaq-Crack. Der Stadtanzeiger nahm das dpa-Foto in eine Klickstrecke zum „Jahr der Hacker“ auf. Als der BR das Thema Identitätsklau bebildern musste, war ihm das Bild ebenso willkommen wie der HAZ bei einem Angriff auf Google.

Aufgenommen hat das Universalbild übrigens ein dpa-Mitarbeiter auf dem Chaos Communication Congress 2010. Von allen Fotos dieses Termins ist es das untypischste. Denn ganz ehrlich: Wenn man zum Hacken unbedingt ein Oszilloskop bräuchte, gäbe es entweder viel weniger Hacker – oder viel mehr Oszilloskope auf der Welt.

Falschbuchung bei der Süddeutschen

Eine gute Zeitung ist klar strukturiert. Sie besteht aus mehreren „Büchern“, so der Fachausdruck: Man kann den Politik-, Kultur-, Wirtschafts-, Sport- und Lokalteil mit einem Griff herausnehmen. Der Mann zieht sich mit dem Sportteil aufs  Örtchen zurück, während seine Frau die politischen Seiten liest.

Bislang konnte man sich, wenn nicht gerade Streik war, auch bei der Süddeutschen Zeitung auf diese Ordnung verlassen. Heute morgen war das anders: Wo sonst die Wirtschaft beginnt, also auf der ersten Seite des dritten Buchs, sprang den Lesern ein ganzseitiges Inserat von Microsoft ins Auge. Hatte die SZ die Aufmacherseite an den Werbekunden verscherbelt? Im Ergebnis ja, „Falschbuchung bei der Süddeutschen“ weiterlesen

Wann arbeiten die Amerikaner eigentlich…

…oder wann gehen sie zur Schule, wenn sie, wie die Süddeutsche sinngemäß schreibt, täglich mehr als 11 Stunden und 27 Minuten mit Facebook verbringen und 2 Stunden und 52 Minuten googlen?

„Allein in den USA verbringen die Internetnutzer monatlich mehr als 53,5 Milliarden Stunden bei Facebook – vier Mal so viel wie bei Google.“

SZ, 24.9.2011, „Das ganze Leben auf einer Seite“

Diese elfeinhalb Stunden sind wohlgemerkt der Durchschnittswert für die angeblich 156 Millionen Amerikaner, die Facebook als aktive Mitglieder führt.

Aber bei Facebook wundert mich eh nix mehr:

„In der vorigen Woche waren erstmals 500 Millionen Menschen gleichzeitig in dem sozialen Netzwerk unterwegs.“

Schreibt unter anderem der Stern.

Weltweit soll es 800 Millionen Facebooker geben, über alle Zeitzonen verteilt. 62,5 Prozent davon sollen zum selben Zeitpunkt online gewesen sein. Ohne sich abgesprochen zu haben, ohne dass ein Guinnessbuch-Redakteur einen Termin vorgegeben hätte.

Kennt jemand zufällig den aktuellen Rabattsatz, den man auf solche Zahlen geben muss?

Hingucker gesucht (II)

Entdecker hat die Süddeutsche Zeitung doch immer gesucht. Was dem Blatt wirklich fehlt, sind Hingucker. Da gibt sich eine Mitarbeiterin Mühe mit einem interessanten Thema, liefert ein Foto mit, das die Redaktion schön groß aufmacht – und dann hudelt irgendein übermüdeter leitender Alleinpraktikant eine peinliche Unterzeile hin. Früher galt bei Qualitätsblättern mal die Devise, dass selbst bei größtem Zeitdruck – den man sich bei den Vorlaufzeiten einer Beilagenredaktion gar nicht vorstellen kann – wenigstens die Überschriften und Bildtexte aufmerksam gelesen werden. Dass dieses Gebäude keine 25 Etagen hat, sieht selbst jemand, der nicht bis fünf zählen kann.

Hingucker gesucht (I)

Vorgestern in Düsseldorf: Um 16:14 Uhr speist die Online-Redaktion des Handelsblattes eine dpa-Meldung über Karstadt ins System ein: Karstadt startet seinen Expansionskurs. Um 16:27 Uhr geht eine Neufassung online – zusätzlich. Aber nicht nur das: Als um 18.1 Uhr (Originalschreibweise)…

…die Schlagzeilen an Mail-Abonnenten vertickert werden, macht sich der Doppelmoppel richtig wichtig: