Marken-Spam: Meine schwarze Liste

Soeben haben sich einige nicht ganz unbekannte Markenartikler und Händler dafür qualifiziert, auf meine neue öffentliche Schwarze Liste zu kommen, weil sie mit illegal arbeitenden Spammern gemeinsame Sache machen oder die Augen davor verschließen, wie unseriös ihre Auftragnehmer aus der Direct-Marketing-Industrie arbeiten.

Ich will versuchen, bei diesen Firmen nichts mehr zu kaufen oder zu abonnieren – oder sie zur Rede zu stellen. Und ich werde mich über jeden freuen, der es mir nachtut. Es wird Zeit, dass Marketingverantwortliche und Werbeleiter Verantwortung übernehmen und ein Unrechtsbewusstsein entwickeln. Es gibt Gesetze, doch die werden kaltlächelnd ignoriert. Einverständniserklärungen werden dreist gefälscht.

Was ist passiert?

Die Geschichte reicht zurück zum Samstag, dem 14. Juni 2014, um 22 Uhr. Wie ich gestern auf Anfrage von einem Hamburger Spammer erfuhr, soll ich zu dieser Zeit eine Website namens autogewinn punkt info besucht und meine Haus- und E-Mail-Adresse eingetippt haben, um einen Seat zu gewinnen.

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dm Drogeriemarkt spielt mit falschen Karten

dm-GewinnspielBisher habe ich dem dm-Drogeriemarkt immer vertraut. Seit heute tue ich das nicht mehr.

Heute lag nämlich ein Flyer für ein Werbe-Preisausschreiben im Briefkasten, der zum Himmel stinkt. Zwar steht unter „Datenschutz“ folgende Behauptung:

„Für die Teilnahme am Gewinnspiel ist die vollständige Angabe von Namen und Adresse erforderlich. Diese Daten werden von dm (sic!) ausschließlich zur Durchführung des Gewinnspiels genutzt, insbesondere (sic!) zum Versand der Gewinne. Nach Abschluss des Gewinnspiels werden sämtliche Teilnehmer-Daten vollständig gelöscht.“

Glaubwürdig ist das leider überhaupt nicht. Verräterisch ist schon mal die Einschränkung „insbesondere“. Wenn etwas „insbesondere“ auf eine Weise genutzt wird, dann wird es gerade nicht ausschließlich so genutzt. Der Satz ist also ein Widerspruch in sich. „dm Drogeriemarkt spielt mit falschen Karten“ weiterlesen

Fahrversuche auf der Infobahn

Interaktive Medien sind der Gegentrend zum Zapping. Wer jetzt seinen Führerschein für den digitalen Information Superhighway macht, hat noch Chancen auf Pole-Positionen.

Herbst 1994: In Bremen geht eine „Kabelzeitung“ an den Start – die erste in Deutschland. Die örtlichen Tageszeitungsverleger wappnen sich für die multimediale Zukunft, indem sie einen der letzten freien Kabel-TV-Kanäle zum lokalen Werbeträger umfunktionieren. Schon bald sollen dje Sonderangebote der Supermärkte, Warenhäuser und Fachgeschäfte – garniert mit bunten Fotos der Ware samt redaktionellem Umfeld – über die Bremer Bildschirme flimmern.

Währenddessen sendet Sat1 auf Tafel 807 seines Videotext-Programms juristisches Kauderwelsch: In einer Endlosschleife aus 13 eng beschriebenen Bildschirmseiten zirkulieren die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) von Deutschlands erstem TV-Kleinanzeigenmarkt. Wer über ein Tastentelefon verfügt, kann sein altes Auto in Sat1-Text feilbieten, die Liebste grüßen oder im ganzen Sendegebiet Brieffreunde suchen: Direct-Response-Fernsehen für jedermann, sechs Zeilen für nur 50 Mark. „Fahrversuche auf der Infobahn“ weiterlesen