Kleine Sensation im DJV: In Erfurt hatte eine 27-jährige Freie den Mut und die Motivation, sich zur Landesvorsitzenden des Journalistenverbandes wählen zu lassen. Und nicht nur das, sie wurde auch gewählt. Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg, Anita Grasse!
dieredaktion.de? Welche Redaktion?
Als „Journalismus-Börse“ stellt sich neuerdings ein Web-Portal der Deutschen Post dar, das unter der Marke „Die Redaktion“ firmiert.
Vergleichbare Textportale hat es schon viele gegeben, viele sind verschwunden, ein paar fristen ein Dasein in der Nähe der Bedeutungslosigkeit.
Neu an diesem Angebot ist, dass ein Konzern der Betreiber ist und als Partner ein Großverlag (Axel Springer AG) sowie ein Berufsverband (DJV) mit im Boot sitzen.
Viele Kollegen fragen schon lange, warum es keine vernünftige Textvermarktungsplattform gibt. Manche glauben, das Post-Portal könnte das endlich sein. Im Jonet habe ich mal aufgedröselt, warum ich gar nicht so begeistert bin. „dieredaktion.de? Welche Redaktion?“ weiterlesen
DJV: Cato Conen ist dafür und dagegen
Update vom 25.10.2010:
Habe den dicken Stapel aus einigen wenigen neuen und sehr vielen alten Verbandstagsanträgen durchgearbeitet, die die Brandenburger Replikatorentruppe vorgelegt hat, und muss einen Irrtum korrigieren: Diese Filibuster wollen gar keinen anderen DJV, denn dann hätten ihre Anträge ja eine erkennbare Linie, ein klares Ziel. Davon kann keine Rede sein. Der dadaistische Haufen bunter Papiere zwischen zwei Aktendeckeln, genannt Tagungsordner, ist eine Fundgrube voller Widersprüche. Der Meistertitel im Sichselbstdementieren geht nach Potsdam, dem virtuellen Sitz des DJV-LV-BB.
Um sich mal die Proportionen dieser Altpapierschlacht klarzumachen:
125 Anträge kommen aus Brandenburg, 61 aus allen anderen Gremien (Landesverbänden, Fachausschüssen, Bundesvorstand) zusammen. Bravo! Eine klare Zweidrittelmehrheit, leider nur quantitativ.
Fast 100 Anträge aus Brandenburg haben den DJV selbst zum Gegenstand, „DJV: Cato Conen ist dafür und dagegen“ weiterlesen
DJV: Verbandstag gegEssen?
Ein Gerücht läuft um in Journalistenkreisen: Der diesjährige DJV-Bundesverbandstag – geplant für den 8. bis 10. November in Essen – könnte ins Wasser fallen. Sollte es so kommen, stecken wieder einmal die prozessfreudigen Kollegen eines Vereins dahinter, der seltsamerweise immer noch „DJV Landesverband Brandenburg“ heißt, obwohl die maßgeblichen Leute weder im Verdacht stehen, die Mark ernsthaft als ihren Lebensmittelpunkt zu betrachten, noch irgendwelche Sympathien für den großen Rest des DJV zu hegen.
Dem Vernehmen nach haben sie eine Klage eingereicht, die in die Satzung des Bundes-DJV etwas hineininterpretieren soll, was so nie gemeint war und auch nirgendwo ausdrücklich steht – nämlich dass die Mitglieder einiger (nicht nur kleiner) Landesverbände gleichzeitig unmittelbare und womöglich sogar stimmberechtigte Mitglieder des Bundesverbandes seien. Eingeladen nach Essen sind nur, same procedure as very every year, die 260 Delegierten der Landesverbände (darunter halt auch ich) plus einige „geborene“ Delegierte, aber zum Beispiel nicht die rund 8000 Mitglieder des Landesverbandes NRW. Quasi stellvertretend für diese vermeintlich Entrechteten kämpfen nun die Rächer aus Postdam „DJV: Verbandstag gegEssen?“ weiterlesen
Eine Laudatio, wie man sie gern gehört hätte…
…hält Annette Ramelsberger in der heutigen SZ (offline, Leute-Seite im Bayernmünchenteil, S. 38 der Bayern-Ausgabe) auf die scheidende BJV-Geschäftsführerin Frauke Ancker.
Die Kollegin hatte sich am Montag den Redemarathon am Salvatorplatz angetan – und war von den Festrednern und -rednerinnen, wie sie in ihre eigene Girlande einflicht, heftig enttäuscht:
Der BJV-Vorsitzende Wolfgang Stöckel rief ihr nach, sie sei "preußisch", "manchmal unbequem" und "von entwaffnender Direktheit" gewesen. So richtig innig hörte sich das nicht an.
Man hätte ihr einen inspirierteren Abschied gewünscht. Nicht vier Pflichtreden. Nicht vier Funktionäre, die immer wieder das Gleiche sagen…
Man hätte ihr eine Veranstaltung gegönnt, die nicht den Charme eines Kleingärtner-Vereinsabends versprühte, bei der auch noch der letzte Würdenträger begrüßt wurde…
Unter Frauke Ancker ist der immer ein wenig bräsig daherkommende Verband eine schlagkräftige Kampforganisation geworden. Ob er das auch nach ihr bleibt, ist eine ganz andere Frage.
Diese Frage stellen sich einige im Verband in der Tat schon länger.