„Facebook-Party“: keine Lappalie

Am Samstag ging’s heiß her in unserer kleinen Marktgemeinde: 18.000 Facebooker hatten sich – wenn auch größtenteils aus „Jux“, nämlich um Bayerns Bereitschaftspolizisten  (BePo) das freie Wochenende zu versauen – in Kaufering angesagt, um am Baggersee mit einer 13-Jährigen Kindergeburtstag zu feiern. Nur um mal die Dimension zu verdeutlichen: Das wären fast doppelt so viele „Gäste“ wie Einwohner gewesen.

Manche Menschen, auch Leserbriefschreiber bei unserer örtlichen Tageszeitung, halten den Aufwand für übertrieben, mit dem Landrat, Bürgermeister und Polizei auf die Bedrohung des öffentlichen Friedens reagiert haben. Immerhin hätte sich von den paar Hundert Besuchern, die sich am Ende trotz strafbewehrten Open-Air-Partyverbots bei uns vergnügten, wohl jeder seinen persönlichen Polizeibeamten aussuchen können.

Wer die Abschreckung im Vorfeld und den Auftritt der zum Teil aus der Bamberger Gegend herbeorderten BePo-Einheiten zu drakonisch oder zu martialisch hält, der möge bedenken, dass Kauferings Bürgermeister Erich Püttner ein berechtigtes Interesse daran hatte, nicht mit Adolf Sauerland in einem Atemzug genannt zu werden – und auch wir Bürger nicht erleben wollten, was den Duisburgern vor zwei Jahren passiert ist. „„Facebook-Party“: keine Lappalie“ weiterlesen

Ich lerne nicht programmieren

„Wenn wir die Digitalisierung wirklich begreifen wollten, dann müssten wir Programmieren lernen. Das werde bald so wichtig sein wie Lesen, Schreiben und Rechnen.“

Niklas Hofmann zitiert in der Süddeutschen Markus Beckedahl

Um Auto zu fahren, brauche ich nicht in der Lage zu sein, selbst ein Auto zu konstruieren. Ich muss es nur sicher beherrschen und die Verkehrsregeln kennen. Der Irrglaube, man lerne das Richtige über IT, wenn man sich mit Programmiersprachen befasst, zieht sich auch durch die Curricula für den Informatikunterricht an Schulen. Der produziert reihenweise digital-na(t)ive Analphabeten.

Was ist eine Freundschaft wert? 0,075 €!

Heute auf eBay gefunden - nicht von mir, sondern von jemand anderem, der aber keinen Wert darauf legt, für die Entdeckung namentlich gewürdigt zu werden.

Wann arbeiten die Amerikaner eigentlich…

…oder wann gehen sie zur Schule, wenn sie, wie die Süddeutsche sinngemäß schreibt, täglich mehr als 11 Stunden und 27 Minuten mit Facebook verbringen und 2 Stunden und 52 Minuten googlen?

„Allein in den USA verbringen die Internetnutzer monatlich mehr als 53,5 Milliarden Stunden bei Facebook – vier Mal so viel wie bei Google.“

SZ, 24.9.2011, „Das ganze Leben auf einer Seite“

Diese elfeinhalb Stunden sind wohlgemerkt der Durchschnittswert für die angeblich 156 Millionen Amerikaner, die Facebook als aktive Mitglieder führt.

Aber bei Facebook wundert mich eh nix mehr:

„In der vorigen Woche waren erstmals 500 Millionen Menschen gleichzeitig in dem sozialen Netzwerk unterwegs.“

Schreibt unter anderem der Stern.

Weltweit soll es 800 Millionen Facebooker geben, über alle Zeitzonen verteilt. 62,5 Prozent davon sollen zum selben Zeitpunkt online gewesen sein. Ohne sich abgesprochen zu haben, ohne dass ein Guinnessbuch-Redakteur einen Termin vorgegeben hätte.

Kennt jemand zufällig den aktuellen Rabattsatz, den man auf solche Zahlen geben muss?

Facebook als Urheberunrechtshehler?

Endlich mal ein anschauliches Beispiel dafür, wie sich das angelsächsische Copyright vom kontinentaleuropäischen Urheberrecht unterscheidet: Die Daily Mail weist für dieses Foto eines Londoner Plünderers, der seine Beute stolz im Internet zeigt, ein Copyright von Facebook aus – so, als habe das Social Network ein Bild, das ihm nicht gehört (Facebook hat sich lediglich die Nutzungsrechte gesichert), an die Zeitung verkauft.

Bei einer deutschen Zeitung stünde da „Foto: privat/oh“ – oh wie „ohne Honorar“.