Zwar sitzt Deutschlands größte Programmschmiede, die SAP AG, nicht in Bayern. Dennoch kommt praktisch kein Computeranwender in der Republik an Software aus dem Freistaat vorbei.
Die Nachricht aus Übersee kam für Wolfgang Gentzsch völlig unerwartet:
„Wir haben erst mal geschluckt, als wir das gelesen haben“, erinnert sich der Chef der Genias Software GmbH im oberpfälzischen Neutraubling. Die Supercomputer-Experten der US-Raumfahrtagentur hatten „Codine“, eine Genias-Eigenentwicklung, mit elf amerikanischen Programmen verglichen und legten nun die Auswertung vor. Resultat: Die Software aus der Oberpfalz erfüllte auf Anhieb mehr der geforderten Kriterien als jedes der US-Konkurrenzprodukte – Sieger nach Punkten (siehe Kasten Seite 32).
Das transatlantische Lob war auch für den Geldgeber von Genias, die Münchner Atlas Venture GmbH, eine willkommene Überraschung. Seit dem Testbericht häufen sich nämlich schon Anfragen von Unternehmen aus dem Ausland, die ein solches Produkt gerne vertreiben würden. Ein derartiges Tempo bei der Markterschließung hatten die Wagnisfinanzierer dem Team des Unternehmers Gentzsch, der im Hauptberuf Informatikprofessor an der Fachhochschule Regensburg ist, gar nicht abverlangt. „Standards und Spezialitäten“ weiterlesen