aus: BJVreport 4/2009
Die Infobriefe kommen aus Hamburg, Absender ist das Journalistenzentrum Deutschland e.V., eine Art Ein-Mann-Dachverband. Er wirbt für Presseausweise, Kreditkarten, Versicherungen, Weiterbildung – genauer: für die Offerten des DPV (Deutscher Presse-Verband) und seines Klons bdfj (Bundesvereinigung der Fachjournalisten). Der Kaufmann, der diese und weitere Vereine hochgezogen hat, lässt sich nicht in die Karten schauen. Selbst seinen Namen verrät er nicht jedem: Christian Zarm.
Makler rühmen die Lagunensiedlung Carolands als bestgehüteten Geheimtip von Bonita Springs. Zur Grundausstattung gehören Palmen vor dem Haus und Bootsstege dahinter. In Minuten sind die Freizeit-Skipper im Golf von Mexiko. Eine typische Villa mit Pool im Wintergarten kostet trotz Rezession noch 1.999.995 Dollar.
Rückzüge in dieses Bilderbuch-Millionärsghetto in Südwestflorida kann sich Christian Zarm (43) seit 1997 erlauben. Damals bekam der Hamburger Kaufmann von der 83-jährigen Charlotte Parge-Zarm einen Bungalow in herrlicher Lage überschrieben. Später wertete der mutmaßliche Enkel Omas Ferienhaus durch ein Obergeschoss auf.
Nicht nur die US-Immobilie deutet darauf hin, dass Zarm – der Journalist sein will, aber noch nie durch Ehrgeiz auffiel, sich als Schreiber einen Namen zu machen – ein privilegiertes Leben führt. Wie es aussieht, lässt der Vespa-Freak gern mal alles stehen und liegen, um ganze Kontinente auf alten Motorrollern zu durchqueren – inkognito mit einem Vereinskameraden. „Die geheimen Geschäfte des Vespisto“ weiterlesen