Jetzt ist es schon so weit gekommen, dass besserverdienende Redakteure ihren Kollegen die Recherchen subventionieren müssen, um die Versäumnisse der Verleger wenigstens ein bisschen auszugleichen.
Selbstverständlich kann sich ein Stifter wie Dirk Kurbjuweit aussuchen, welchem Personenkreis er sein Recherchestipendium gewähren möchte. Und natürlich gibt es viele jüngere Kollegen, die es gar nicht mehr kennen, dass ihnen aufwendige Recherchen bezahlt werden.
Dennoch ein Einwurf:
Dass die Empfänger höchstens 35 Jahre alt sein dürfen, ist ein völlig willkürliches Kriterium. Es ist nämlich leider nicht so, dass sich, sobald man diese Altersgrenze überschritten hat, plötzlich überall die Tresortüren öffnen und die Auftraggeber Geld für zeit- oder kostenintensive Recherchen rausrücken. Ältere haben nur mehr Erfahrung und recherchieren vielleicht ein bisschen effizienter.
Wirklich toll wäre also etwas anderes – wenn man Alt & Jung zusammenspannen würde, in einer Art Recherchementoring, bei der das Stipendium fair aufgeteilt wird.