Aboverlängerung wider Willen

Wie reagiert die SZ, wenn jemand das Abo mit der Begründung kündigt, ihn störe die Klage der Verleger gegen die Tagesschau-App? So.

Macht Facebook denn die bessere Zeitung?

„Der eigentliche Gegner sind nicht die Tarifpartner, sondern Google, Facebook und Co.“

Stephan Bourauel, Geschäftsführer des Verbands Südwestdeutscher Zeitungsverleger (VSZV), im Handelsblatt

Verleger vergraulen motivierten Nachwuchs

„Wir sind Idealisten. Wir lieben diesen Beruf. Und wir glauben, dass Medien eine wichtige Rolle in der Demokratie spielen. Aber wissen Sie was? Wenn Sie die Löhne so drastisch senken, geben Sie uns das Gefühl, dass Sie nicht mehr so recht an den Journalismus glauben. Es wirkt auf uns, als wären Zeitungen für Sie nur noch Spekulationsobjekte, die bis zum endgültigen Zusammenbruch des Geschäftsmodells eine größtmögliche Rendite abwerfen sollen.“

Aus einem Offenen Brief junger Journalisten auf openpetition.de (via meedia)

Schreiben für den Insolvenzverwalter

Meine Ex-Kollegin Katja Kullmann – sie war sehr jung damals, anno 2001 bei BIZZ – hat ein Buch über die prekäre wirtschaftliche Lage unserer Zunft geschrieben. Das Werk ist Rezensenten von FAZ bis SZ lange Riemen in prominenter Platzierung wert. Wenn jetzt viele Menschen das Buch kaufen, wenn es womöglich ein Bestseller wird, was hat Katja davon? Finanziell erst mal Null Komma gar nix, denn der Verlag heißt Eichborn – ist also, wie man weiß, selbst in prekärer Lage, nämlich insolvent.

Wenn der Inso-Verwalter eines Verlags durch Bestseller Geld in die Kasse kriegt, dann mag das schön sein für die Gläubiger. Aber ungleich schöner als für die Bestsellerautoren „Schreiben für den Insolvenzverwalter“ weiterlesen

Springer-Hierarch lobt ARD-Journalisten

Christoph Keese kennt sich mit Journalisten aus, schließlich war er selbst lange einer von uns. Heute ist er aber Chef-Lobbyist eines Unternehmens, das Bibeln, Zahnbürsten und viele andere Produkte unters Volk bringt. Offizielle Berufsbezeichnung: Konzerngeschäftsführer Public Affairs der Axel Springer AG.

Exkollege Keese sieht jetzt Pressevielfalt und Qualitätsjournalismus in Gefahr:

„Mehr als acht Milliarden Euro Jahresbudget der öffentlichen Sender zerrütten den entstehenden unabhängigen Journalismus, wenn sie ungebremst ins Internet vordringen.“

Warum das? Weil die Tagesschau eine Nachrichten-App für iGeräte verschenkt, die laut Keese so „vorzüglich“ gemacht ist, dass seine Leute nichts Besseres bieten können? „Springer-Hierarch lobt ARD-Journalisten“ weiterlesen