Handyphobie als Geschäftsmodell

Beim Ausmisten meines Computers stieß ich auf Login-Daten einer Website, die ich bei Recherchen zu „Elektrosmog“-Storys wie „Wellen des Wahns“ besucht hatte. Interessant (und löblich), dass die Domain noch existiert – als zeitgeschichtliches Dokument und Lehrstück über die Grenzen der Manipulierbarkeit von Menschen.

„IZgMF“ (ursprünglich als Gegenstück zum Informationszentrum Mobilfunk alias IZMF angelegt) ist nämlich schon lange keine Gegen-Seite mehr. Die Kehrtwende hing eng mit der viel zu selten gestellten Frage „cui bono“ zusammen:

 

„Wir wähnten uns als Teil einer Bürgerbewegung, tatsächlich waren wir nur “nützliche Idioten” in einer Inszenierung gewesen. Im Laufe der Zeit fanden wir zahllose Hinweise, die den Verdacht einer Inszenierung durch materielle und immaterielle Profiteure zur Gewissheit werden ließen. Wer Angst vor Funkwellen sät, kann alsbald ernten. Und mit künstlich geschürter Angst vor Sendemasten lässt sich weitaus mehr Profit erwirtschaften als mit Angst vor Handys. Das Spektrum der Nutznießer ist breit und weitgehend unerforscht. Doch es gibt Konzentrationen unter Baubiologen, Anbietern von Esoterikprodukten, Umweltmedizinern, “unabhängigen” Standortplanern, Anbietern von Low-cost-Messtechnik sowie unter Rechtsanwälten und Politikern. Außer Konkurrenz sind Profilneurotiker und Fanatiker, doch auch die tummeln sich dort. Sie alle profitieren von einem möglichst endlosen Fortgang der Mobilfunkdebatte.“

In der Liste der Profiteure fehlen nur noch die Immobilienspekulanten, die günstig Häuser kaufen konnten, wenn Mobilfunkmastophobiker in heller Panik auszogen. Das Schüren von Angst vor der Basisstation als Beitrag zur taktischen Wohnwertminderung war ein Konzept, das eine ganze Weile aufging. Jetzt wohl nicht mehr.

 

Bei ebay liegt Hongkong in Deutschland

Heute habe ich bei ebay Speicherchips gesucht. Die erste Ergebnisseite füllte sich mit Angeboten eines und desselben Anbieters, der auf einer britischen Kanalinsel sitzt – nicht unbedingt eine Standortwahl, die mein Vertrauen weckt. Also schränkte ich die Auswahl auf „Deutschland“ ein, fand gute Ware am Standort Moers am Niederrhein und klickte angesichts von 99,und Prozent positiven Bewertungen, einem Text in gutem Deutsch und einem denglischen Namen auf „Kaufen“.

Ich war zu schnell. Wie sich herausstellte, sitzt der Anbieter in Hongkong, „Bei ebay liegt Hongkong in Deutschland“ weiterlesen

Apple ist seiner Zeit zurück

Weiß jemand, wie das kommt? Das Datum ist korrekt eingestellt (automatisch, MEZ).
Datumsbug Mavericks

Abenteuer Apple: Mavericks versucht ein Backup

Daten soll man regelmäßig sichern, und deshalb ist die Time Machine von Apple eine gute Sache: Jede Stunde speichert das Betriebssystem MacOS alles, was sich in dieser Zeit verändert hat, so dass man stundenweise zurückgehen kann, wenn man Daten verschusselt hat.

Leider hat die neue MacOS-Version Mavericks böse Kinderkrankheiten, und mit der schnellen USB-Version 3.0 hat Apple auch Probleme. Weil das MacBook Pro nur zwei solche Buchsen hat, ist man gezwungen, USB-Hubs zu benutzen. Schließt man seine Backup-Festplatten über einen solchen Hub an, kann es passieren, dass der Rechner später beim Aufwachen aus dem Ruhezustand zu der irrigen Ansicht kommt, sein Benutzer habe den USB-Stecker gezogen. Dann muss man ihn wirklich abziehen und neu einstöpseln. Apple-Techniker raten in solchen Fällen, Festplatten direkt an den Computer anzuschließen, können einem aber auch nicht verraten, wie man an die zweite Buchse sechs oder sieben weitere USB-Geräte anschließen soll, ohne dass dies Probleme bereitet. Und als wäre dies nicht ärgerlich genug,  ist die Time Machine spätestens seit Einführung von Mavericks (MacOS 10.9) im Oktober unberechenbar. Vielleicht war auch schon Mountain Lion (10.8) problematisch;  da kann ich allerdings nicht mitreden, denn ich hatte bis vor kurzem den sehr zuverlässigen und ausgereiften Schneeleoparden (10.6.8) auf meinem alten MacBook.

Für meine weiteren Gespräche mit dem Apple-Support habe ich gestern einmal die Funktion „Bildschirmaufnahme“ von Quicktime benutzt, um zu protokollieren, was genau abläuft. Vielleicht hilft dieser Input den Technikern, herauszufinden, wo der Fehler liegt. Falls jemand, der dies liest, ähnliche Erfahrungen gemacht hat, bitte ich darum, hier einen Kommentar zu hinterlassen, in dem möglichst genau geschrieben ist, wie sich Time Machine verhalten hat, wie die Festplatte ans MacBook angeschlossen ist (USB 3.0 oder 2.0, Hub oder direkt) und ob das Problem nur sporadisch auftritt oder automatische Backups gar nicht mehr möglich sind.

Hier ist das Protokoll meines Versuchs, die Datensicherung ans Laufen zu kriegen:

Eine Toshiba-Festplatte (2,5 Zoll, 2.0 TB, USB 3.0) korrekt formatiert mit „MacOS Extended (Journaled)“ und GUID-Partitionstabelle, ist jetzt direkt an eine USB 3.0-Buchse des MacBook Pro angeschlossen. Als Time Maschinen-Volume dient die erste Partition mit 1 TB. Das erste Backup mit Time Machine war wenige Stunden zuvor über einen USB-3.0-Hub des Anbieters Goobay geglückt. Nach mehreren gelungenen Aktualisierungen über den Hub wurde die Festplatte über den Finder abgemeldet und unmittelbar an den Computer angeschlossen, wie es der Senior-Supporter von der Apple-Hotline empfohlen hatte.

01

„Abenteuer Apple: Mavericks versucht ein Backup“ weiterlesen

Internetfirmen wollen Stromsubventionen

EEG-Hub

Der FDP-Mövenpick-Gedächtniskrake für den gierigsten Abgreifversuch des Monats geht an Bernhard Pussel, deutscher Repräsentant des Netzbetreibers City Of London Telecommunications (COLT) sowie Vorstand des Digital Hub FrankfurtRheinMain e.V., eines notleidenden Lobbyclubs, der sich nicht mal mehr Leerzeichen, Schräg- oder Bindestriche für seinen Namen leisten kann und deshalb FrankfurtRheinMain schreibt, als sei das ein Wort. Offenbar ist ihm für die zwei zusätzlichen Bytes in Frankfurt/Rhein-Main der Strom zu teuer.

Oder warum sonst fordert Pussel, dass die von der unfair hohen EEG-Umlage gebeutelten deutschen Privathaushalte einschließlich der internetfernen 90-jährigen Witwe im Breitband-Nichtausbau-Gebiet gefälligst den Mitgliedern seines Vereins einen Teil ihrer Stromrechnung zahlen? Richtig gelesen: Pussel verlangt, dass Sie und ich NOCH MEHR EEG-Zuschlag aufgebrummt bekommen und im Gegenzug den Internetfirmen dieser Zuschlag ganz erlassen wird. „Internetfirmen wollen Stromsubventionen“ weiterlesen