Olympus spart am falschen Ende – und blamiert sich

Der japanische Hersteller Olympus baut eigentlich ganz tolle Kameras. Aber die Verarbeitungsqualität passt, wie ich jetzt lernen musste, leider nicht zum Anspruch und Image. Alles deutet auf geplante Obsoleszenz.

Meine spiegellose OM-D EM-1 Mark II, Baujahr 2018, kann technisch viel mehr, als ich ausnutzen kann. Doch jetzt ging das billigste, kleinste Teil kaputt, das überhaupt dran ist – der Hebel, mit dem man das Batteriefach entriegelt. Es handelt sich – so eindeutig wie nur was – um ein konstruktionsbedingtes Problem. Das Teil ist für normale Beanspruchung einer (semi)professionellen Kamera viel zu schwach ausgelegt. Doch leider hat sich das erst nach Ablauf der gesetzlichen Gewährleistungsfrist erwiesen. Der eigentliche Batteriefachdeckel ist noch völlig intakt. Nur lässt sich der herausgefallene Hebel nicht mehr hineindrücken. Die überaus windigen Häkchen, mit denen der Hebel in die Drehmechanik der Entriegelung greift, sind abgenutzt – nach sicherlich weniger als 100 Batteriewechseln. Wer sich ein bisschen auskennt, weiß, dass das Teil bei einem halbwegs ordentlichen Skaleneffekt in der Produktion vielleicht einen Wert von 2 Cent hat. „Olympus spart am falschen Ende – und blamiert sich“ weiterlesen

Kundenbindung per Fußfessel: Wie ich Klarmobil in die Falle ging

Ich habe mich reinlegen lassen – von Klarmobil, einer Marke der Freenet-Gruppe. Das Geschäftsmodell, mit dem ich abgezockt werde, mag branchenüblich sein, Justizministerin Christine Lambrecht findet es allerdings betrügerisch: Wer seinen Handyvertrag nicht pünktlich nach 21 Monaten kündigt, zahlt mindestens ein Jahr lang Mondpreise. Ich nenne das Kundenbindung per Fußfessel. Die Ministerin will den Tricksern nun endlich das Handwerk legen. Die könnten einsichtig und kundenfreundlich werden, machen aber so lange weiter, wie es nicht verboten ist. Hier mein offener Brief an Freenet-Chef Christoph Vilanek stellvertretend für seine Zunft:

Sehr geehrter Herr Vilanek,

als einer der ältesten Hasen in der Branche hätte ich eigentlich wissen müssen, dass man bei einem aus Mobilcom hervorgegangenen Unternehmen aufpassen muss wie ein Schießhund. Allerdings hatte ich von Ihnen einen besseren Eindruck gewonnen als vom alten Schlitzohr Gerhard Schmid. Deshalb habe ich mich im April 2018 für einen Laufzeitvertrag bei Klarmobil entschieden – im Bewusstsein, dass der nach der Mindestlaufzeit fällig werdende „Normal“-Tarif überteuert und nicht ansatzweise marktgerecht oder konkurrenzfähig  sein würde. Solche Unsitten haben sich leider eingebürgert; der gute alte Eduard Zimmermann hätte sie gewiss als Bauernfängerei bezeichnet. Man muss dann leider wechseln oder mit einem Wechsel zumindest drohen. Als Branchenkenner nimmt man diese Unsitte halt zähneknirschend hin, aber das mindert nicht den Ärger, den man verspürt.


Nun das Aber: Als ich gestern meine Handy-Rechnung anschaute, traute ich meinen Augen nicht: Im Kleinstgedruckten entdeckte ich ausgerechnet unter „Informationen gemäß Telekommunikations-Transparenzverordnung“, mein Vertrag laufe bis mindestens April 2021 (!). Ja, mir war nicht bewusst gewesen, dass die zwei Jahre schon wieder fast rum waren und ich mich blöderweise auf eine 3-monatige Kündigungsfrist eingelassen hatte. Was ich aber nicht auf dem Radar hatte: dass sich der Vertrag beim Verpassen des Stichtags um ein komplettes Jahr (!) verlängert. Dabei hatte ich nicht einmal ein subventioniertes Handy in Anspruch genommen. Noch mag das legal sein, aber legitim ist es nicht, denn es gibt keinerlei sachliche Grundlage dafür. Wie Sie wissen, ist die Bundesministerin für Justiz und Verbraucherschutz, Christine Lambrecht, sogar der Ansicht, solche „Geschäftsmodelle mit kalkulierten Kostenfallen“ seien „betrügerisch“. Deshalb ist damit zum Glück demnächst Schluss. Mir scheint, anders ist dem TK-Oligopol leider nicht beizukommen.

Geldstrafe für Treue und Vergesslichkeit

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Kaufering: Vorerst kein schnelles Internet

Im 3. bis 4. Quartal 2017 sollte der VDSL-/Vectoring-Ausbau in Kaufering abgeschlossen sein, hieß es im Frühjahr 2017 im Rathaus. Im 4. Quartal wurden tatsächlich im Trenching-Verfahren Gehwege aufgefräst, um Glasfaserkabel unters Pflaster zu legen, die zu den Kabelverzweigern der Telekom führen – also den Schaltkästen, die jetzt fürs schnelle Internet ausgetauscht werden müssen. Die ersten grauen Kästen der neuen Generation stehen seit ein paar Wochen sinnlos in der Gegend herum.

Heute habe ich im Telekom-Laden in Landsberg nachgefragt, wann es endlich losgeht. Die Auskunft ist ernüchternd: „Am 15. Juli 2018.“

Ich hoffe nicht, dass die Datumsangaben nicht BER-Qualität haben. Dem Dobrindt Alex können wir allerdings erst an Silvester auf den Pelz rücken. Die Bundesregierung hat 50 MBit/s für 2018 versprochen, und da sind ja noch 356 Tage Zeit.

Schnelleres Internet für Kaufering – aber wo wieviel?

Die Zukunft wirft ihre Glasfaserrollen voraus, die Telekom lässt in Kaufering seit einigen Wochen Kabel für schnelleres Internet verlegen. Leider nur bis zu den grauen Kästen am Straßenrand, den Kabelverzweigern. Das ist gemessen am Stand der Technik nur halber Kram, aber immerhin ein Fortschritt gegenüber dem vorsintflutlichen DSL 16. Die Technik, die eingesetzt wird, heißt VDSL und wird bei Bedarf durch so genanntes Vectoring noch mal aufgemotzt – ein Verfahren, das es für Wettbewerber schwieriger und unattraktiver macht, den Verbrauchern ein konkurrenzfähiges Angebotspaket zu schnüren. Es könnte also sein, dass wir künftig weniger Auswahl haben werden. Von 1&1 weiß ich, dass sie ein Paket mit bis zu 100 MBit/s Download und 20 MBit/s Upload planen, während die Telekom beim Upload das Doppelte in Aussicht stellt (also 100/40). M-net hält sich noch bedeckt.

Anbieterwechsel machen keine Freude, aber vielleicht wird es Zeit, zum Ex-Monopolisten zurückzukehren (und sich damit leider an der Rückkehr zu einem Monopolmarkt zu beteiligen).

Weil man den Schritt nicht leichtfertig gehen sollte, habe ich mir mal näher angeschaut, wo überhaupt wieviel Bandbreite ankommen soll. Leider bleibt es trotz der großspurigen Ankündigung der Bundesregierung, bis 2018 gebe es überall in Deutschland mindestens 50 MBit/s, bei „bis zu“-Angeboten. Die Telekom verspricht also, dass eine bestimmte Bandbreite auf keinen Fall ÜBERschritten wird.

Schauen Sie sich einfach mal die Karten an, die ich mir hier auf den Schirm geholt und dann farblich überarbeitet habe.

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Kleiner Backup-Guide für Mac-Nutzer

Aus gegebenem Anlass habe ich in den letzten einiges zum Thema Backup gelesen. Da viele Menschen darüber schreiben, ohne wirklich verstanden zu haben, was beim Anlegen von Sicherungskopien passiert, möchte ich hier kurz erklären, weshalb es für Mac-Nutzer kein Entweder-Oder geben sollte: TimeMachine, das serienmäßige Backup-Programm, ersetzt kein per SuperDuper erzeugtes 1:1-Abbild der Mac-Volumes, und auch umgekehrt nicht. Ich verwende beides – und zwar jeweils doppelt.

  1. TimeMachine ist praktisch, um stündlich den jeweiligen Zwischenstand für Datei-Wiederherstellungen zu sichern. Um ein komplett abgemurkstes System zu rekonstruieren, ist es allenfalls die Ultima ratio. Weshalb? Ganz einfach: Die Software baut mitnichten exakt das neu auf, was man vorher hatte, sondern setzt bestimmte Programme unabhängig voneinander neu auf. Dabei kann nicht nur Apple Mail mit kleineren Überraschungen irritieren. Gravierender ist, dass kapriziöse, aber teuer gekaufte Software wie eine alte Adobe Creative Suite, wenn man Pech hat, ihren Lizenzschlüssel nicht wiederfindet.
  2. Externe Festplatten gehen kaputt. Bei mir war es so, dass die interne HDD sich als deutlich langlebiger erwies als die angestöpselte, obwohl die eigentlich viel weniger bewegt wird. Deshalb bin ich dazu übergegangen, zwei eigenständige TimeMachines – also keine logischen Laufwerke, sondern wirklich zwei getrennte physische Festplatten – abwechselnd zu nutzen. MacOS kann damit umgehen: Jede Platte wird nur alle zwei Stunden aufgerufen; sie bilden aber zusammen dennoch eine einzige virtuelle Zeitmaschine. Dass beide Geräte gleichzeitig den Geist aufgeben, ist nicht anzunehmen, vor allem wenn man zwei unterschiedliche Fabrikate nimmt (ich habe eine Seagate und eine WD). Geht eine kaputt, hat man immer noch eine höchstens zwei Stunden alte Kopie des Datenbestandes der internen Platte.
  3. SuperDuper ist ein Klassiker, der zwar nicht die Fähigkeit besitzt, stündliche Backups automatisch anzulegen, dafür Smart Updates beherrscht: Bei jedem Durchlauf wird das aktualisiert (hinzugefügt, gelöscht, überschrieben), was sich seit dem letzten Sicherungslauf geändert hat. Das über USB angeschlossene Backup des Startvolumes ist bootfähig und kann wiederum 1:1 auf eine frisch formatierte interne Platte kopiert werden, die dann ihrerseits auch wieder vom Fleck weg bootfähig ist. Egal ob die innere HDD oder SSD crasht, durch Ungeschicklichkeit neu aufgebaut oder gegen eine größere ersetzt werden muss, man ist immer so schnell und mühelos wie möglich wieder auf dem alten Stand. Bei TimeMachine ist das nicht in jedem Fall gewährleistet.
  4. Auch diese Rückfallebene kommt nicht ohne Netz und doppelten Boden aus. Es ist zweitrangig, ob man mit SuperDuper täglich, an bestimmten Wochentagen oder wöchentlich das Backup aktualisiert, aber man sollte es ebenfalls mit zwei physisch getrennten Platten machen. Eine davon hat man im Arbeitszimmer, die andere in einem anderen Gebäude. Schließlich kann es ja sein, dass ein Hausratschaden eintritt, wie man ihn aus dem Kleingedruckten der Police kennt – Einbruch, Überspannung, Wasserrohrbruch in der darüberliegenden Wohnung oder gar Feuer (von Malware reden wir jetzt mal besser nicht). Die beiden Exemplare wechselt man am besten im Wochenrhythmus aus. Dann hat man im allerschlimmsten Notfall nur eine Woche für den Papierkorb gearbeitet. Wenn überhaupt: Die aktuellen Projekte, an denen man arbeitet, kann man zusätzlich auf einer SD-Karte oder in der Cloud sichern.

Wer mich jetzt für einen paranoiden Sicherheitsfanatiker hält, dem sei gesagt, dass die heutigen Festplatten zwar gigantische Datenmengen aufnehmen, wenig Strom fressen, außerdem leise und billig sind, aber leider nicht so robust, wie wir das gerne hätten. Bei mir haben sich neulich innerhalb von acht Tagen zwei Stück verabschiedet, obwohl ich sie nicht einmal grob angeschaut, geschweige denn angefasst hätte.

P.S.: Verschlüsseln der externen Platten nicht vergessen!