Was hat Fritz gegen Äpfel?

Wenn Produkte gut sind, empfehle ich sie gerne weiter. Guten Gewissens kann ich zum Beispiel Snow Leopard empfehlen, das Mac-Betriebssystem von Apple, wohl wissend, dass viele Menschen eine schwere Aversion gegen die damit verbundene Hardware hegen. Ich kann auch die Fritzbox von AVM wärmstens weiterempfehlen – trotz ihrer Teufelchen in manchem Detail (ein Beispiel: die Kindersicherung hat mich schon viele Nerven gekostet).

Eines meiner Lieblingsprodukte jedoch ist die „fritz.mac“-Suite von Daniel „Danholt“ Holtwiesche: ein kleines Programm, das die Talente der Fritzbox für die Integration von Computer und Telefon auf den Mac bringt. Dieses Helferlein kostet nur 30 Euro und ist jeden Cent wert. Ich sehe damit zum Beispiel auf dem Bildschirm im Klartext und ggf. mit Bildchen, wer mich anruft. Ich kann aus dem Adressbuch oder der Anrufliste heraus per Mausklick Menschen anrufen. Und wenn ich mal unbedingt ein Fax verschicken muss, geht das dank fritz.mac unmittelbar über das Druckermenü beliebiger Programme.

Diese kleine, preiswerte Software ist, wie man das bei einem kostenpflichtigen Programm für Apple erwarten darf, eleganter und bequemer als die Freeware, die AVM den Windows-Usern zur Verfügung stellt, und deshalb verzeihe ich dem Fritzbox-Hersteller, dass er keine eigene Mac-Software entwickelt.

Was ich AVM definitiv nicht verzeihe, ist der Umgang mit Fritzbox-Kunden, die sich notgedrungen mit Software von Drittanbietern behelfen. So haben die AVM-Entwickler mit dem letzten Firmware-Update die fritz.mac-Suite weitgehend außer Gefecht gesetzt, indem sie den Zeichensatz geändert haben.

Man darf unterstellen, dass die zuständigen Leute in Alt-Moabit nicht derart ignorant sind, dass sie fritz.mac nicht kennen würden. Als Kunde erwarte ich von einem marktbeherrschenden Hersteller aber zumindest, dass er eine neue Softwareversion auch daraufhin testet, ob sie mit beliebten Zusatzprodukten Dritter harmoniert – jedenfalls dann, wenn man selbst in dieser Marktnische weder etwas zu bieten hat noch etwas anbieten will. Danholt ist kein Konkurrent für AVM, dem man Steine in den Weg legen müsste, sondern – wenn man es in der Sprache der Autoindustrie sagen wollte – eine Art Tuner oder Veredler.

Aber nicht genug damit, dass AVM so einem kleinen Mittelständler die Kundschaft sauer fährt und ein feines Produkt bis auf weiteres schlichtweg unverkäuflich macht, nein, man hilft ihm auch nicht dabei, die Software schnell wieder ans Laufen zu kriegen.

Die AVM-Chefs sollten begreifen, dass externe Entwickler wie Danholt gut sind fürs eigene Geschäft. Sie verbreitern die Kundenbasis und steigern die Loyalität der gemeinsamen Kunden. Dass ich mir bisher gar keine Konkurrenzprodukte zur Fritzbox angeschaut habe, liegt nämlich allein an der fritz.mac-Suite – dem besten Kundenzufriedenheitsprogramm, das sich AVM für die vernachlässigte Zielgruppe der Mac-User wünschen könnte.

Danholt ist übrigens dabei, mit Bordmitteln einen Workaround zu entwickeln. Mit Unterstützung der Berliner Verursacher wäre das viel einfacher gewesen. Als kleine Geste an die kleine Softwarefirma biete ich hiermit an, für dieses Update zu bezahlen – die sind nämlich sonst gratis. An 10 oder 15 Euro soll es bei einem 30-Euro-Produkt nicht scheitern.

Dumpingpläne aufgeschoben

Das Tarifdumping bei den Einstiegsgehältern für Zeitungsredakteure ist vom Tisch – fürs erste. Und die festen Freien bekommen ein paar Cent mehr für ihre Artikel, was sich offiziell so liest, dass sie prozentual mehr draufgelegt bekommen als die Redakteure.

Dass die grundlegenden Probleme der Zunft damit nicht gelöst sind, wie Christian Jakubetz schreibt, ist allerdings wahr.

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Irgendwas mit Fotos

Bildunterschriften hatten früher mal was damit zu tun, was auf dem Foto zu sehen war.

Das Foto zum Interview mit Hermes-Paketdienst-Boss Schneider im Handelsblatt Online ist weder ein Screenshot noch kommt es von Lancome.

Was die Berliner Zeitung uns unter die Fotos zur „Kanzler-U-Bahn“ U55 schreibt, ist reiner Dadaismus.

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Venceremos, Perry!

98,8 bzw. 99,02 Prozent

Anteil der gewerkschaftlich organisierten Zeitungsredakteure in Bayern, die bei der Urabstimmung für Streik gestimmt haben (erste Zahl BJV, zweite Zahl ver.di).

„Wenn Erich das noch erleben könnte!“

Stoßjauchzer von Hans Werner „Perry“ C., Chef-Funktionär des „Deutschen Journalisten-Clubs“ a.k.a. DJV-Landesverband Brandenburg, zur bayerischen Urabstimmung

100,0 Prozent

Zustimmungsquote zu sämtlichen Anträgen und Wahlvorschlägen auf der Hauptversammlung des DJV-Landesverbandes Brandenburg Deutscher Journalisten-Club e.V. am 3. Oktober 2007 auf dem Fahrgastschiff  „MS Sonnenschein“ auf der Havel bei Rathenow

Venceremos!

Humorvoller Gruß, mit dem der Brandenburger Wahl-Elsässer Perry gerne Mitteilungen unterzeichnet, in denen er über Funktionäre des Deutschen Journalisten-Verbandes herzieht, die seiner Meinung nach dem Marxismus-Leninismus huldigen. Also fast alle außer ihm.

Maximo lidér

Passender Ehrentitel für alte Herren vom Oberrhein, auf deren Wahlergebnisse Erich, der alte Dachdecker aus dem Saarland, stolz gewesen wäre.

Schäuble 2.0

Wer das ist? Na, klar: Innenminister Hans-Peter Friedrich. Wurde soeben zum Bundesüberwachungsminister gemacht (siehe unten). Die Domain ist auf diesen Herrn registriert. Mal gespannt, ob er’s war und wie lange das online bleibt. Ich habe einige Seiten mal gesichert.

(via Gunnar Sohn bei Google+)