Nur für Kauferinger und Landsberger sowie für Buchloer und sonstige Allgäuer: Man braucht bei Abendterminen in München nicht mehr das Auto zu nehmen. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft hat nach anderthalb (oder waren es schon zweieinhalb?) Jahren gemerkt, dass sie Scheiß gebaut hat. Sie hat die Fahrplanlücke zwischen 21:19 und 23:19 Uhr geschlossen. 100 Punkte für späte Einsicht!
Bahn erschwert Pseudo-Journalistenverbänden das Geschäft
Presserabatte hatten schon immer ein leichtes Gschmäckle. Dass jemand etwas billiger bekommen soll, weil er Journalist ist, klingt nach Korrumpierungsabsicht. Es gab und gibt reichlich Fälle, in denen solche Versuche offensichtlich sind. Ganz klar ist der Fall zum Beispiel, wenn ein Autohersteller Redakteuren von auflagenstarken Zeitungen/Zeitschriften oder von relevanten Autoheften Rabatte oberhalb dessen gewährt, was man als halbwegs cleverer Kunde auch so herausschlagen könnte.
Bekommen Journalisten, die gar nicht über Autos schreiben, einen identischen Rabatt, handelt es sich vermutlich eher um eine Verkaufsförderungsmaßnahme. Dann darf man annehmen, dass es ähnliche Rabatte auch für ein paar andere Berufsgruppen gibt, zum Beispiel Beamte oder Bundespräsidenten. Solche Nachlässe wie Erich Sixt, die Polizei oder die Bundesregierung dürfte aber kaum ein Medienmensch ergattert haben, der nicht unter Werbevertrag steht.
Damit zum angeblichen „Presse“-rabatt für die Bahncard, den die Bahn jetzt auslaufen lässt. Er geht zurück auf Werner Klingberg, PR-Adlatus von Hartmut Mehdorn „Bahn erschwert Pseudo-Journalistenverbänden das Geschäft“ weiterlesen
»Nicht nach jedem Stöckchen springen«
Werner W. Klingberg, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für Baden-Württemberg, über seine Erfahrungen aus der Zeit als Konzernsprecher
Wenn es ein Großunternehmen in Deutschland gibt, das immer und immer wieder in die Schusslinie der Kritiker gerät, ist es die Bahn. Teure Großprojekte, technische Pannen, verspätete Züge, komplizierte Tarife, bedrohte Jobs, der Dauerstreit um den Börsengang mit oder ohne Schienennetz: An Medienthemen mit negativem Vorzeichen bestand in den vergangenen Jahren wahrlich kein Mangel in dem staatseigenen Großbetrieb, dessen oberster Chef Hartmut Mehdorn zudem dafür bekannt ist, dass er keinen Konflikt scheut. Werner W. Klingberg, Konzernsprecher von 2002 bis 2006 und seit kurzem Bahnchef im Ländle, gewährte »Profile« Einblicke in die Arbeit eines Bahn-Kommunikators, der die »andere Seite« bestens kennt: Bevor er zur DB wechselte, war er selbst Jahrzehnte lang als Wirtschaftsjournalist tätig. Das Gespräch führten Theres Essmann und Ulf J. Froitzheim. „»Nicht nach jedem Stöckchen springen«“ weiterlesen