Google: Für alles die passende Anzeige.

...oder auch nicht. Wie man's nimmt und "passend" definiert. 😉

Verhaltenserforscht

Ein Österreicher namens Gerwin Sturm hat ein Tool zur Verhaltensüberwachung der Google-Plusser online gestellt. Damit lässt sich genau auswerten, wann ein bestimmter Mensch typischerweise am Computer sitzt. Gut, wenn man dann nicht auch noch die Ortung freigeschaltet hat. Sonst steht sogar ein (rudimentäres) Bewegungsprofil online.

Herr Sturm, Sie sind ein Datenkrake! Kommen Sie bloß nie nach Kiel!

(via Kerstin Hoffmann)

Mir gefällt nicht, was mir „gefällt“

Sascha Lobo, dessen haariges Markenzeichen mir ähnlich gut gefällt wie das von Atze Schröder, nämlich gar nicht, hat mal etwas geschrieben, das mir gefällt: So genannte soziale Netzwerke wie Facebook bringen Menschen dazu, Meinungsäußerungen anderer mit „gefällt mir“ zu bewerten. Man müsse aber, so Lobo, bei Zustimmung unterscheiden zwischen „gefällt mir“ und „ist richtig“. Falsches kann einem ebensogut gefallen wie Richtiges mal nicht gefällt. Wer aber diskutieren wolle – ich sag’s mit meinen Worten – mache es sich zu leicht, wenn er andere Meinungen mit „gefällt mir nicht“ abtut und damit seine eigene Meinung zur richtigen, die fremde zur falschen deklariert.

Aus Google+

Die Diskussion, die der Rotschopf damit auslöste, zeitigte binnen Stunden Hunderte Kommentare (nicht öffentliche mitgezählt), viel mehr, als ich das aus Debatten des Niggemeier-Fanpools kenne.

Da ich in Google+ noch keine Möglichkeit entdeckt habe, einzelne öffentliche Beiträge via Permalink zu verlinken, gibt es hier nur einen Link auf Lobos Google+-Seite. Der Beitrag hat die Überschrift „BNF“ und datiert vom 16. Juli 2011, 13:33 Uhr.

Ein hübsch bösartiger Kommentar zu diesem Thema ist dieser Cartoon, auf den ich via Sarah E. Foster gestoßen bin.

Da ich jetzt auch einen Like-Button verwende, um nicht ganz fossil zu wirken (wenn man denn schon meinen Namen bei Facebook vergeblich sucht), werde ich mich bemühen, meine Überschriften so zu wählen, dass sie einem gefahrlos gefallen können (also nicht mehr „Nudelsieb-Journalismus gefällt mir“). Vorsorglich schließe ich aber jeden Regress aus: Wer dem Zuckerberg-Server mitteilt, ihm gefalle etwas bei mir, tut dies stets auf eigenes Risiko.

Google Street Fog

Googles Münchner Büro residiert nahe dem Marienplatz im Alten Hof, einem historischen Gebäude, über der Manufactum-Filiale.

Wer das Haus sehen will, darf es nicht in Streetview suchen, sondern muss die Website des Edel-Kaufhauses ansteuern. Wer die Vernebelungsaktion ausgerechnet für dieses Haus veranlasst hat, war heute morgen noch unklar. Jedenfalls gibt es jetzt Selbsthilfegruppen von Betroffenen, die gerne sichtbar wären. Eines der Opfer beherrscht die Klaviatur der digitalen Gegenwehr schon mal sehr gut: Kommunikationsberater Björn Eichstädt.

Mich brauchen Sie übrigens in Street View nicht zu suchen: Bei uns Landeiern ist der Kamerawagen nie gewesen.

Google: Das alte Bild der Erde („Besser Online“-Edition)

Gut, dass Daten wenigstens nicht verstauben. Viele der Luft- und Satellitenaufnahmen, mit denen Google ein Abbild der Erdkugel im 21. Jahrhundert bereitzustellen vorgibt, wären sonst schon unter einer dicken Flockenschicht und dichten Spinnweben verborgen.

So aber kommen die Bild scheinbar frisch daher, und nur der Ortskundige verdreht die Augen. Es schaut ja auch nicht jeder bei Google Earth links unten an den Bildrand, wo das vermeintliche Aufnahmedatum eingeblendet ist. Bei uns in der Gegend wurden rein zufällig alle Fotos am ersten Tag mit einer „2“ in der Jahreszahl geschossen: am 1. Januar 2000. Einem Tag, an dem alle Informatiker weltweit sich den Angstschweiß von der Stirn wischten: Sie hatten ihre Systeme noch rechtzeitig vor dem „Millennium Bug“ gerettet und den Untergang der digitalen Welt verhindert.

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