Wer ist „der“ BJV?

Gerade stolpere ich über einen Absatz im frischen Newsletter „meines“ Journalistenverbandes. Vermutlich bin ich nicht der einzige im BJV, der die folgende Urteilsschelte weltfremd findet:

„BJV kritisiert BGH-Urteil zu Google: 

Internetsuchmaschinen dürfen bei den Suchergebnissen in der Regel Thumbnails zeigen. Der für das Urheberrecht zuständige 1. Zivilsenat des BGH entschied „Wer ist „der“ BJV?“ weiterlesen

Ja, aber, Kollege Schumacher

Die hier wiedergegebenen Thesen sind zwar nicht namentlich von V.i.S.d.P.-Herausgeber Hajo Schumacher gezeichnet, dürften aber seine Meinung sein. Ein bisschen Einspruch muss sein:

1. Recht auf Internet

Wer nicht online ist, nimmt nicht am öffentlichen Leben teil und kann sich nicht demokratisch eine Meinung bilden – so einfach ist das heute. Zugangserschwerungsgesetz? Internet sperren? Das ist so absurd wie Zeitungs- oder Fernsehverbot.

Nein, so einfach ist das nicht. Nonliner nehmen sich zwar selbst etwas weg, aber mit guten Printmedien und den richtigen Radio- und Fernsehsendungen kann man sich weitaus besser informieren, als ginge man immer nur auf niveaulose oder agitatorische Websites. In der Lokalpolitik gibt es ohnehin nur eins: selber hingehen. „Ja, aber, Kollege Schumacher“ weiterlesen

Linke Piraterie bei Springer

„Die Verleger wollen für ihre Unternehmen ein bedingungsloses Grundeinkommen.“

Kollege Mario Sixtus aus Düsseldorf zum Thema „Leistungsschutzrecht für Verlage“

Facebook als Urheberunrechtshehler?

Endlich mal ein anschauliches Beispiel dafür, wie sich das angelsächsische Copyright vom kontinentaleuropäischen Urheberrecht unterscheidet: Die Daily Mail weist für dieses Foto eines Londoner Plünderers, der seine Beute stolz im Internet zeigt, ein Copyright von Facebook aus – so, als habe das Social Network ein Bild, das ihm nicht gehört (Facebook hat sich lediglich die Nutzungsrechte gesichert), an die Zeitung verkauft.

Bei einer deutschen Zeitung stünde da „Foto: privat/oh“ – oh wie „ohne Honorar“.

Internet = Emoticon + Enquete ?

Die Enquete-Kommission des Bundestages zur staatlichen Reglementierung des Internets hat ihre Empfehlungen ausgesprochen – und nicht das gesagt, was Schwarzgelb wollte. Es geht um wirklich ernsthafte Fragen, zum Beispiel auch ums Urheberrecht.

Aber: Es geht ums Internet. Da braucht eine Zeitung Links, die man dazustellen kann. Irgendwelche Links, Hauptsache etwas, das der Laie mit „Online“ verbindet, am besten was Unterhaltsames, denn die Leser eines Handelsblattes wollen sich ja unterhalten und nicht bilden oder informieren.

Irgendwas mit Internet

Na gut, bei dem diese Links umgebenden Text ist es vielleicht auch gut, wenn Infotainment von ihm ablenkt: „Internet = Emoticon + Enquete ?“ weiterlesen