Fitness für Faulpelze

Fühlen Sie sich zu träge? Gönnen Sie sich doch ein bisschen Atemnot!

Für Arbeit am Computer ist der Mensch genetisch nicht ausgelegt. Wenn die einzige Abwechslung, die uns aus dem täglichen Kampf gegen E-Mails und Excel-Tabellen reißt, die vermeintlich lustigen Powerpoint-Anhänge der Kollegen zu Themen wie Blondinen, Alkohol und Autos sind, reagiert ein gesunder Körper auf die Zumutungen mit spontanem Büroschlaf. Leider ist diese segensreiche Untätigkeit sozial noch wenig anerkannt. Deshalb bleiben wir krampfhaft wach und jammern, wenn uns die Müdigkeit übermannt, gern über Sauerstoffmangel. Im fensterlosen Konferenzraum glaubt einem diese Ausrede sofort jeder.

Jeder außer Markus Spiegelhalder. „Fitness für Faulpelze“ weiterlesen

Hallo, Herr Freinetz!

Dass Herr Grube mit Vornamen Bahnchef heißt, wusste ich. Dass es einen Herrn Freenet gibt, der mit Vornamen Vilanek heißt, nicht. Danke, liebes Handelsblatt.

Nachtrag vom Donnerstagabend: Der „Unternehmenschef Vilanek Freenet“ kam vorhin zum dritten Mal über den Handelsblatt-Newsticker. Das bestätigt meinen lang gehegten Verdacht, dass da niemand mehr aufs Knöpfchen drücken muss, um die Contentschleuder auszulösen. Da ist ein Roboter am Werk, und da Roboter nichts gegenlesen, geht derselbe Fehler immer wieder raus.

Nachtrag vom Samstagabend: Falls Sie nachsehen möchten, wie lange sich so ein Fehler hält, ohne dass es einer merkt: hier der Link.

 

dpa macht fast Milliardenumsatz – äh, wie?

Die Deutsche Presse-Agentur mag groß sein, aber nicht so groß, wie H. P. Siebenhaar vom Handelsblatt sie macht. Kann ja mal passieren, dass an der Tastatur das Komma klemmt, das zwischen 87 und 8 gehört hätte. Also: Es waren 87,8 Millionen Euro.

Quelle: Handelsblatt online, 29.6.2011

Nachtrag 30. Juni, abends: Obwohl seit 22 Stunden ein Kommentar vorliegt, der auf den Fehler hinweist, hat noch niemand reagiert. Der verzehnfachte Umsatz ist immer noch online. Das heißt: Die Redakteure werden nicht automatisch benachrichtigt, wenn jemand ihre Meldungen kommentiert, und offenbar gibt es auch niemanden, der diesen Job gesammelt für die Kollegen übernimmt. Kommentare sind nur für die anderen Leser da; der Redaktion sind sie schnurz. Handelsblatt Online: eine Einbahnstraße.

Nachtrag 2. Juli, abends: Nein, niemand bemerkt den Lapsus. Wenn Sie nachsehen möchten: hier der Link. Sollten Sie entdecken, dass der Fehler korrigiert wurde, hinterlassen Sie bitte hier einen Kommentar. Danke. (Wenn die das in drei Wochen immer noch nicht geändert haben, petze ich bei Niggemeier. ;-))

Wikio: „Experten“, die für 5 Euro schreiben?

Der Zynismus der modernen Ausbeuter kennt keine Schamgrenzen. Die neueste Dreistigkeit kommt aus Frankreich (bzw. Luxemburg) und nennt sich „Wikio Experts“. Der Ableger der Firma Wikio baut eigenen Content auf und sucht gerade Dumme, die für Honorärchen schreiben, für die sich selbst die für ihre Sparsamkeit bekannte Verlegerfamilie des Straubinger Tagblatts in Grund und Boden genieren würde.

Jedes Wort, das sich der schreibende „Experte“ abringt, wird – „je nach Thema und Arbeitsaufwand“, ergo nach Gutdünken des Auftraggebers – mit 0,0125 bis 0,075 € vergütet. „Wikio: „Experten“, die für 5 Euro schreiben?“ weiterlesen

Die Telekom pennt nicht

Soso, Google – das Unternehmen, das ungeniert Landkarten mit zehn Jahre alten Fotos ins Internet stellt und neue Bundesstraßen auch nach zwei Jahren noch nicht zur Kenntnis nimmt, ist wach, aber die Telekom schläft?

Was für ein schönes Vorurteil, Herr SZ-Kollege und Google-Fan! Dummerweise war die Telekom – so wenig man sie mögen muss – schon vor zwei Jahren an dem Thema dran, jetzt kommt die praktische Umsetzung.

Nachzulesen in der brandeins 9/2009: „Die Telekom pennt nicht“ weiterlesen