Das Monopol der Telekom ist Geschichte, der Postminister geht in Pension. Die Stärken und Schwächen aus alten Behördenzeiten haben mehr Bestand. Wie lange der Ex-Monopolist allerdings seinen Vorsprung verteidigen kann, hängt davon ab, ob das Team um Ron Sommer es schafft, mit innovativen Ideen in die Offensive zu wechseln. Eine GLOBAL-ONLlNE-Bestandsaufnahme.
Von Ulf J. Froitzheim, Roland Keller und Eckhard Rahlenbeck
DIE ZUKUNFT BEGINNT in Gievenbeck-Südwest. Wenn im Frühjahr 1998 die ersten Familien mit dem Möbelwagen anrücken und das neue Stadtviertel im Nordwesten von Münster einweihen, wird sich zeigen, wie fit die Deutsche Telekom tatsächlich für den freien Wettbewerb ist, der par ordre de Brüssel am 1. Januar auf dem deutschen Fernmeldemarkt ausbricht.
Während im Rest der Republik das Gesetz der trägen Masse gilt – jeder, der nichts unternimmt, bleibt Telekom-Kunde – schreiten die Gievenbecker unfreiwillig zur Abstimmung. Wer dort telefonieren, faxen oder im Web surfen will, muß sich entscheiden, ob er seine TAE-Dose an die Glasfasern des lokalen Netzbetreibers Citykom Münster anschließen läßt oder wie gewohnt ans T-Net – erstmals liegen zwei separate Kabelstränge unter dem Pflaster. Gewinnen kann die Telekom nur, wenn sie die Zuzügler überzeugt, daß sie den besseren Service bietet: An der Preisfront hat sie mit ihren bundeseinheitlichen Tarifen keine Chance. „Pink Panther“ weiterlesen