VG Wort: Mehr Mitglieder, mehr Partizipation

Marvin Oppong hat via Twitter Fragen mit und ohne Fragezeichen gestellt, die sich vielleicht auch andere Menschen stellen, die sich für die VG Wort interessieren, und ich möchte diese Fragen im Rahmen des Möglichen beantworten (beziehungsweise die eigentlichen Fragen, die ich aus den eigenwilligen und provokanten Tweets herauslese).

Für die, die den Kollegen Oppong nicht kennen „VG Wort: Mehr Mitglieder, mehr Partizipation“ weiterlesen

Der Fluch, den manche Autoren für einen Segen halten

Liebe Julia Franck,

auf Facebook postete gestern ein Fan Ihren Beitrag aus der Zeit zum BGH-Urheberrechtsurteil im Fall Vogel ./. VG Wort. Erstaunlicherweise hat noch niemand den Text kommentiert. Ich weiß nicht, ob Sie heute noch das Gleiche schreiben würden. Jedenfalls hatten Sie sich seinerzeit wohl sehr einseitig informiert. Sonst hätten Sie nicht so kategorisch behauptet, das Urteil sei „ein Segen für Autoren“. (Wenigstens haben Sie nicht geschrieben „für DIE Autoren“.)

Bevor ich dazu komme, warum das Urteil alles andere als ein Segen für uns ist, für Sie als Schriftstellerin wie für mich als Journalisten, möchte ich ein paar Dinge klarstellen. „Der Fluch, den manche Autoren für einen Segen halten“ weiterlesen

Unsichere Rechtslage? Ja. Amtlich.

Kleiner Nachtrag zur Mitgliederversammlung der VG Wort: Die Jünger von Dr. „St. Martin“ Vogel und die nach seinem Pyrrhuserfolg vor dem BGH aufs Trittbrett gesprungenen Beifahrer wiederholen ja gerne ihr Mantra, die Rechtslage bezüglich der Verlagsbeteiligung sei doch seit (irgendeine Jahreszahl zwischen 2001 und 2012 einsetzen) überhaupt nicht unklar gewesen.

Seit Samstag weiß ich aus berufenem Munde, dass sie nicht nur für mich und meine Verwaltungsratskollegen und den Vorstand unsicher war (was eigentlich eine Binsenweisheit ist, weil ja ein Prozess nur dann bis zum BGH geführt werden kann, wenn noch Unsicherheit auszuräumen ist, und weil sogar der BGH den Ausgang des Reprobel-Verfahrens imponderabel fand und deshalb abwartete). Unsere staatlich bestellte Aufseherin vom DPMA, Anne Algermissen, hat in Berlin unmissverständlich klargestellt, dass die Rechtslage auch aus Sicht ihrer Behörde unsicher war. Sprich: Das DPMA ist nicht der BGH, seine Eingriffs- und Entscheidungskompetenz ist nicht die eines Obersten Bundesgerichts. Es kann nicht Recht setzen. Anders gesagt: Wenn die Mühlen der Justiz langsam mahlen, muss man eben geduldig sein.

AlgermissenK

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Erwähnenswert ist auch der Auftritt der Ehrenpräsidentin Dr. Maria Müller-Sommer, „Unsichere Rechtslage? Ja. Amtlich.“ weiterlesen

Schmierentheater im Meistersaal

Zurück aus Berlin, ist es heute Zeit, die denkwürdigen Gremiensitzungen und Versammlungen der VG Wort Revue passieren zu lassen. Schließlich hatten einige Autorenkollegen im Netz rhetorisch vorgeglüht, und so war zu erwarten, dass der eine oder andere versuchen könnte, den Vorstand oder uns Verwaltungsräte beidseitig auf den Grill zu werfen, und sich womöglich nicht mit dem Gargrad „medium“ zufrieden geben würde. „Schmierentheater im Meistersaal“ weiterlesen

Wenn Journalisten blindlings unterschreiben

Es ist ein Kreuz mit den Kollegen. Man sollte meinen, dass Kommunikationsprofis – sprich: Journalisten und Schriftsteller – eine kritische Grundhaltung gegenüber Online-Petitionen haben, wie sie im Zeitalter organisierter Massenempörung so beliebt sind. Man denkt doch ein paar Sekunden nach, bevor man seinen Namen auf eine virtuelle Unterschriftenliste setzt, oder?

Offenbar kann man das nicht voraussetzen. So signierten bis dato weit über 1000 Autoren einen aufgeregten Brandbrief an Justizminister Heiko Maas, der mit „Urheberpauschale für Autoren“ überschrieben ist. Es geht darin um die Durchsetzung der Rechtsauffassung, dass Verlegern „kein Cent“ aus den Einnahmen der VG Wort zustehe.UrhPau1

Darüber, inwieweit das mit der Realität in Einklang zu bringen ist, könnte man kontrovers, aber sachlich diskutieren. Der nicht datierte Brief ist jedoch aus einer Perspektive geschrieben, die Autoren als jammernde Opfer erscheinen lässt…UrhPau2

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