Noch mal Flatrate: Carta

Der gute Robin Meyer-Lucht spricht auf carta.info einige sehr wahre Worte zum Problem Kultur-Flatrate, unter anderem diese:

"Bei der Kulturflatrate wird jede Einheit gleich vergütet, es gibt keinen Preismechanismus: Die F.A.Z. kostet mehr als die Bild, weil die F.A.Z. pro Leser einen höheren Aufwand treibt und die Leser dies auch zu schätzen wissen. Bei der Kulturflatrate aber würde jeder Inhalt gleich vergüten. Das würde nicht nur aufwändige Produkte für kleinere Lesergruppen unmöglich machen. Wäre etwa der Seitenabruf die Basis der Vergütung, würde der Klickstrecken-Irrsinn noch stark zunehmen. Eine Kulturflatrate würde daher vor allem Massenprodukte und opportunistisches Verhalten fördern."

Etliche interessante Diskussionsbeiträge.

Fair-Irrung: Die Kultur-Flatrate

Blogwerker Marcel Weiß hat sich die Mühe gemacht, die Pros und Cons des Konzepts „Kultur-Flatrate“ aufzudröseln, das als fairer Kompromiss zwischen Kulturschaffenden und Kulturnutzern im Internet-Zeitalter gehandelt wird.

In einem Kommentar trage ich im Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten dazu bei, die gut gemeinte Utopie als Fair-Irrung zu entlarven:

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Geistiges Eigentum: Das hypothetische Kapital des 21. Jahrhunderts

Für den Schutz des geistigen Eigentums (jaja, ich weiß, der Begriff allein ist für viele ein Rotes Tuch) der Journalisten engagiere ich mich im Verwaltungsrat der Verwertungsgesellschaft Wort.

Was ist, was macht dieser Verwaltungsrat?

Es handelt sich dabei um ein ehrenamtliches Gremium der VG Wort, jener Organisation, die in Deutschland fürs Eintreiben und Verteilen der Tantiemen an Journalisten und Schriftsteller (die "Wahrnehmungsberechtigten") zuständig ist. Die VG Wort erhebt beispielsweise eine Geräteabgabe auf Fotokopierer. „Geistiges Eigentum: Das hypothetische Kapital des 21. Jahrhunderts“ weiterlesen

IPv6: Die neuen Netzleitzahlen

Im Internet werden die Adressen knapp. Darum bekommt das Netz bald ein komplett neues Zustellsystem, in dem jedes technische Gerät auf Erden – vom UMTS-Handy bis zur Glühbirne – eine eigene Postleitzahl haben kann. In Asien hat die Umstellung schon begonnen.

Es war einmal ein Häuflein verantwortungsbewusster Computerexperten, das zerbrach sich die Köpfe über die Probleme von übermorgen. Noch nicht einmal jeder hundertste Amerikaner war online – vom „Rest of World“ ganz zu schweigen – da sorgten sich diese Ingenieure und Wissenschaftler bereits um die Grenzen des Wachstums. Nur 4,29 Milliarden mögliche Internet-Adressen, das reiche wohl kaum aus für einen Planeten mit bald sechs Milliarden Einwohnern. So beschlossen sie, das „Internet Protocol next generation“ (kurz: IP ng) zu entwickeln – einen großzügigen neuen Unterbau für das globale Datennetz, dessen Existenz die globale Öffentlichkeit zu der Zeit noch gar nicht zur Kenntnis genommen hatte. Dann überrollte der Online-Boom die Vordenker.

Die scheinbar weltfremden Weltverbesserer hatten allerdings den richtigen Riecher gehabt. Keine zehn Jahre hat es gedauert, schon jagen Unternehmen in den aufstrebenden Volkswirtschaften Asiens den letzten freien IP-Adressen hinterher. Diese anno 1974 eingeführten Zifferngruppen, vier Werte zwischen 0 und 255, sind unerlässlich als Postleitzahlen für E-Mails und Datenpakete. Auch in Europa gehen die Vorräte demnächst zur Neige – Experten erwarten den Schlussverkauf fürs Jahr 2006. Ohne technische Tricksereien, durch die nicht jeder vernetzte PC eine exklusive IP braucht, wäre schon jetzt der Notstand nah. Über größere Reserven verfügen allein die USA, die sich als Erfinder des Internets einst drei Viertel der möglichen Nummern gesichert hatten: Während sich statistisch gesehen 60 Chinesen eine „alte“ IP-Adresse teilen müssen, entfällt auf jeden Bürger der Vereinigten Staaten immerhin ein knappes Dutzend dieser Netzleitzahlen.

Glaubt man Technik-Propheten wie A. Richard Newton, Dekan der ingenieurwissenschaftlichen Fakultät der University of California Berkeley (UCB), könnte selbst das bald nicht mehr genug sein. Nicht annähernd genug: Der Professor träumt vom allgegenwärtigen „Evernet“, einer „zuverlässigen und sicheren IT-Infrastruktur, die Billionen von Gegenständen miteinander verbindet, „IPv6: Die neuen Netzleitzahlen“ weiterlesen