Brandenburger Schenkelklopfer

Der Deutsche Journalistenverband (DJV) soll Transparenz nicht nur fordern, sondern auch leben – fordert das Schlusslicht in der DJV-Mitgliederstatistik*, der wahrhaftig überregionale "Landesverband" Brandenburg**.

So sei es. Es wäre nämlich wirklich schade, wenn der Außenwelt verborgen bliebe, mit welch fantasievollen Beschlussvorlagen die Brandenburger Kollegen die Delegierten des DJV-Bundesverbandstags 2009 beglücken. Sollten all ihre einschlägigen Anträge durchgehen, könnte es künftig mehr Zuschauer als aktive Delegierte bei solchen Jahresversammlungen geben. Das Publikum hätte echt was zu lachen, „Brandenburger Schenkelklopfer“ weiterlesen

Transparenz in eigener Sache

Was Qualitätsjournalismus ist, will der DJV Brandenburg vom Bundes-DJV wissen . Nun ja, dazu gehört auf alle Fälle gute Recherche. Die hätte zum Beispiel dazu geführt, dass der DJV Brandenburg sich folgenden populistischen Verbesserungsvorschlag in dieser Form verkniffen hätte:

Tantiemenabführung durch DJV-Funktionäre

DJV-Mitglieder oder -Funktionäre, die Mandate des DJV in anderen Organisationen wie Gremien von Rundfunkanstalten, Verwertungsgesellschaften, Versorgungswerken, Versicherungen, etc. ausüben, haben ihre damit verbundenen Einkünfte (Tantiemen) zu 90 Prozent und unverzüglich nach Zufluss an den DJV abzuführen.

Antrag E 29 an den DJV-Verbandstag 2009, eingebracht vom Landesverband Brandenburg

Die Verwertungsgesellschaft Wort, in deren Verwaltungsrat ich (DJV-Mitglied) sitze, funktioniert ganz anders „Transparenz in eigener Sache“ weiterlesen

Warum der DJV sich wieder mal mit sich selbst beschäftigen muss

Für manche Kollegen bin ich ein berufspolitischer Masochist. Sie belächeln mich, weil ich mir nicht abgewöhnen kann, im Deutschen Journalisten-Verband mitzumischen. Zwar bin ich kein richtiger Funktionär mehr, nur noch bayerischer Delegierter zum Verbandstag in Berlin (8.-10. November). Aber selbst für die niedrigste Stufe des ehrenamtlichen Engagements (die Gewählten stellen sich einmalig für 48 Stunden zuzüglich Anreise in den Dienst der Gemeinschaft) muss man ein gewisses Quantum an Leidensbereitschaft mitbringen.

Das hat damit zu tun, dass die übervolle Tagesordnung von, wie es so schön amtsdeutsch heißt, "innerverbandlichen" Themen dominiert wird – eine quälende Vereinsmeierei, die übrigens nicht der Vorstand zu vertreten hat, sondern ein paar Möchtegern-Rebellen, die auf ihre alten Tage den Reiz des Marschs durch die Institutionen entdeckt haben, aber sonst alles andere als Achtundsechziger sind. „Warum der DJV sich wieder mal mit sich selbst beschäftigen muss“ weiterlesen

Tunichtgut & Sprichnichtdrüber

"Öffentlichkeit machen" – so hieß etwas unscharf das Motto des Kongresses, bei dem ich soeben die Ehre hatte, mich auf dem Podium zuerst in einen sonderbar plüschigen Sessel und sodann in die Nesseln setzen zu dürfen. Mein Publikum: Mitglieder des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV), die sich für PR interessieren, viele von ihnen Freie, die ohne Einkommen aus der "Auftragskommunikation" kein so gutes Auskommen hätten. Mein Part in der Diskussionsrunde war der des kritischen Wirtschafts- und Medienjournalisten, der zwischen Oberkommunikatoren von Bahn und Post, einem Krisenkommunikationsexperten und dem PR-Magazin-Chef Thomas "Roki" Rommerskirchen die Sicht derer vertrat, deren Arbeit dem einen oder anderen Unternehmenskommunikator die eine oder andere Kommunikationskrise einbrockt: Eine Krise liegt bekanntlich nicht dann vor, wenn irgendwo etwas Schlimmes passiert ist, sondern wenn die Öffentlichkeit erfährt, es sei irgendwo etwas Schlimmes passiert. Nur was die Leute wissen, macht sie heiß (unabhängig vom Wahrheitsgehalt, wie jeder Spin Doctor weiß).

Machen wir unseren Job gut, sind die Welt und ihr mediales Abbild weitgehend deckungsgleich: Dann berichten wir über alles, was schlimm ist, und es ist auch wirklich alles schlimm, von dem wir behaupten, es sei schlimm. „Tunichtgut & Sprichnichtdrüber“ weiterlesen

Zukunft des Journalistenverbandes

Ist das nicht komisch? Diese Frage, ob der Journalistenverband nun eine Gewerkschaft ist oder nicht sein soll oder doch… Irgendwie geht es immer um Fragen von gestern. „Zukunft des Journalistenverbandes“ weiterlesen