„Marxisten besiegen Kapitalisten“, meldet „Finance Today“, ein Newsletter des Holtzbrinckschen Handelsblattes, heute morgen. Der Deutschen Bank sei nicht gelungen, die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands aus ihrer Kundenkartei zu streichen. So weit, so schön. Irritierend ist nur, dass die Düsseldorfer da nicht selbst drauf gekommen sind, zumal das Verfahren fast vor ihrer Haustür lief, in Essen. Netter- und fairerweise beweisen sie Größe, indem sie die Quelle angeben: Der Link führt nach Hamburg zur FTD, deren Frankfurter Finanzredakteurin Nina Luttmer die Story aufgetan hat. Auch Links zum FTD-Mutterblatt sind in Finance Today zu finden. Respekt!
Die Frage, ob der Wirtschaftsjournalismus in der Krise versagt hat , ist zu wichtig, um sie teils in der Fachsprache Soziologisch zu verhandeln und ansonsten mit schiefen Bildern um sich zu werfen. Dies tun leider der Kommunikationswissenschaftler Hans-Jürgen Arlt und der Ex-FR-Chefredakteur Wolfgang Storz in einer Studie für die gewerkschaftsnahe Otto-Brenner-Stiftung, die jetzt unter dem Titel “Wirtschaftsjournalismus in der Krise: Zum massenmedialen Umgang mit Finanzmarktpolitik” erschienen ist.
Kernthese: Was die Medien rund um die Finanzkrise abgeliefert haben, war Pfusch am Bau. Vor allem ARD aktuell und dpa bekommen ihr Fett weg. Die dpa keilte gleich zurück und hielt den Autoren methodische Fehler vor: Arlt und Storz hätten willkürlich die Erklärstücke der Agentur außer Acht gelassen und sich auf die oberflächlicheren Zusammenfassungen gestützt.
…sind seit langem mein Metier und bleiben es auch in crossmedialen Zeiten. Um Hörfunk und Fernsehen sollen sich die kümmern, die das besser können. Meine monatliche Kolumne mit Lästereien über den technischen Fortschritt ist zwar mittlerweile von den gedruckten Seiten der Technology Review ins Web umgezogen, und ich blogge schon ziemlich lange hier in meiner Wortpresse. Trotz unbestreitbarer Vorzüge des Online-Journalismus schlägt mein Herz immer noch für die Printkultur – und da wiederum reizt mich nicht das hektische (aus Freiberuflersicht auch brotarme) Nachrichtengeschäft. Ich bin & bleibe Spezialist für Zeitschriften, denn ich bin von dieser Mediengattung überzeugt und glaube, dass gut gemachte Magazine — also ein Bruchteil des heutigen Angebots — durchaus eine Zukunft haben, wenn…
…ja, wenn es ihnen denn gelingt, sich aus ihrer übermäßigen Abhängigkeit von Werbeeinnahmen zu lösen und der jeweilige Verlag nicht die Media-Agentin, sondern die Leserin als Königin Kundin betrachtet. (Gender-Disclaimer: Jede Schreibweise steht jeweils für sämtliche realen und gefühlten Geschlechter, und werx meint, Lesx und Kundx sei derdiedas einzig Wahrx, mag es sich vor seinem geistigen Ohr halt so anhören.)
Und worüber schreibe ich? Im Prinzip über alles, was interessant ist, aber es sollte schon irgendetwas mit meinem MottoDas Beste aus Wirtschaft und Technikzu tun haben.
Wirtschaftswoche-Mitarbeiter Ulf J. Froitzheim über einen perfekten Crashkurs für E-Commerce-Einsteiger. (Ungekürzte Fassung)
Etwas anspruchslos ist er ja, der Text auf dem BMW-Werbebanner im Internet: „Brumm… brumm… brumm!“ Aber sonst wirkt alles vertraut: das Logo, der Slogan „Freude am Fahren“, der Blick auf die leere, kurvige Landstraße. Wie es scheint, hat sich die Werbeabteilung des Münchner Konzerns humormäßig perfekt dem skurrilen Umfeld angepaßt – ganz im Gegensatz zu IBM, Siemens, Intershop und Yahoo, deren stinkseriöse Standard-Banner nicht gerade zum Mausklick animieren. Erstaunlich ist die vor hochkarätigen Marken strotzende Link-Liste vor allem deshalb, weil sie einen Online-Shop adelt, der sich augenscheinlich dem Handel mit Scherzartikeln verschrieben hat – vor allem solchen für den eher robusten Geschmack: Der „kleine Kolonialwarenladen“ zelebriert genüßlich ein Sortiment, das von alten Unterhosen über halbe Sockenpaare und das „Einmachglas Scheiße“ bis zum frischen Ebersperma reicht – was wenigstens erklärt, weshalb gleichberechtigt mit dem World Wide Web Consortium die Schweinebesamungsstation Weser- Ems e.V. in Cloppenburg als „Partner“ erwähnt wird. Merkwürdig ist indes, dass deren Internet-Beauftragter Werner Taphorn davon nichts weiß: „Wie war nochmal die Web-Adresse?“
Der norddeutsche Viehzucht-Experte ist nicht der einzige Partner des Kolonialwarenladens, der keine Ahnung hat, wie er zu dieser Ehre kommt. „Socken und Høgørøk (Author’s Cut)“ weiterlesen
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