Wer mal richtig staunen will über den Anspruch, den deutsche Kommunikationsforscher an ihre Studis stellen, kann sich durch diese Umfrage klicken. Eine wirklich nicht unsympathische Diplomandin vom Institut für Kommunikations- und Medienforschung der Deutschen Sport(!)hochschule Köln hat sich ein paar Fragen zu, nun ja, ausgewählten Aspekten der Twitter-Nutzung durch Journalisten ausgedacht.
Hochspannend ist sicherlich, ob der "spezielle Mehrwert von Twitter, verglichen mit traditionellen Möglichkeiten zur Informationsbeschaffung", mehr im "beidseitigen Dialog" oder in der "großen Bandbreite" besteht. Betriebsblind, wie ich bin, dachte ich ja bisher, dass zum Twittern eine minimale Bandbreite ausreicht, und die Existenz von einseitigen Dialogen, derer es bedarf, um beidseitige von ihnen abzugrenzen, war mir auch nicht bewusst. Ich kannte nur den "Monolog" als Antonym.
Vielleicht sollte ich erwähnen, dass Kollegen, die selbst noch nicht oder nicht mehr twittern oder dies aus gutem Grund nie wollten, nicht weit kommen werden, ohne schamlos zu lügen. Ausschließlich "aktive Microblogger" unter den "sehr geehrten Journalistinnen und Journalisten" sind nämlich eingeladen, mitzumachen, und das sieht man den Fragen an. Allen, die wissen wollen, was in unserem Bildungssystem so alles möglich ist unter der Rubrik "Sozialwissenschaften", rate ich, trotzdem mitzumachen, einfach munter drauflos irgendwelchen Blödsinn anzuklicken und kurz vor Schluss abzubrechen. Man glaubt es nämlich nur, wenn man es selbst gelesen hat.
Jetzt wollen wir mal strengstens hoffen, dass nicht irgendwelche Blogger und Witzbolde, die gar nicht in den Medien arbeiten, auf den Link klicken und den Fragebogen beantworten. Das dürfen die doch gar nicht! 🙂
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Wer solchen Leuten followt, erinnert mich an den Londoner Autofahrer, der sich bei Nebel an die Rückleuchten seines Vormanns hängt, bis dieser unvermittelt bremst und sein Follower just einen Inch von der Stoßstange seines Leithammels entfernt zum Stehen kommt. „Sir, may I ask you why you stopped so suddenly?“ „Oh, actually I’m always quite a bit anxious not to hit the back wall of my garage.“
Also Ulf!
Twitter-Nutzer sindTwitter ist unheimlich wichtig. Wie kannst Du das so pauschal aburteilen?Nehmen wir nur mal diesen brandaktuellen Tweet bzw. deren drei. Der zeigt: Tweeter vertun sich im Datum nur 1/12 so intensiv wie Blogger und sind immer total organisiert!
PS: Hab grad meine Schlüssel verlegt. Hat jemand eine Idee? ;o)
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# Völlig ratlos. Hab für nä. Do. (22.07.) Termin „Vortrag Social Media“ im Kalender stehen. Weiß aber nicht wo oder was. Hat jemand eine Idee? 6:41 PM Jul 16th via TweetDeck
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@sabinehaas Ups, ich meinte natürlich den 22.07. 🙂 6:41 PM Jul 16th via TweetDeck in reply to sabinehaas
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Völlig ratlos. Hab für nä. Do. (22.08.) Termin „Vortrag Social Media“ im Kalender stehen. Weiß aber nicht wo oder was. Hat jemand eine Idee? 6:37 PM Jul 16th via TweetDeck
Einfallsreicher Name für einen WordPress-Blog. Sehr viele Kommentare. Besucherzahlen vermutlich zwischen 20.000 und 30.000 täglich. Und so jemand maßt sich an das Web 2.0 und seine Auswirkungen zu kritisieren. Danke für diese Galavorstellung eines „Sich-ins-Abseits-stellen“!
Ach ja, nur ganz nebenbei: Wir schreiben das Jahr 2010.
Herzlichen Dank für die Aufklärung über das Datum. Ich dachte tatsächlich, wir wären schon bei 2011 angekommen. Und vielen Dank auch für das Eigentor, Bloggerchen. Die Zeiten, als man sich mit irre komischen Nicks (da wäre ja „Leberwurst, beleidigte“ noch origineller gewesen) und wahnsinnig lustigen Schmeiß-mich-weg-Adressen von wie „aufgebracht ät kopfschuetteln punkt de“ in Kommentarbereichen verewigte, weil man sich in grandioser Selbstüberschätzung einbildete, mit ein paar hingerotzten Zeilen den Hausherrn ärgern zu können, sind gefühlte fünf Jahre vorbei. Das nächste Mal bitte ein Quäntchen Substanz, sonst justiere ich Akismet nach.
Soll ich das mit der Substanz noch kurz erklären? Bitte, gern: Die Logik dieses „Kommentars“ von „Microblogger“ ist so bestechend, als würde ein Kettenraucher, der sich als Cohiba-Genießer aufspielt, einem Nichtraucher die Kompetenz absprechen, die Luftqualität einer Pinte zu beurteilen.