Dirk von Gehlen arbeitet für die Contentindustrie, für einen Arbeitgeber aus dem Sektor der Mainstream-Medien, also für einen papierverarbeitenden Betrieb – den Süddeutschen Verlag. Er hat die Deutsche Journalistenschule absolviert, sitzt neuerdings sogar im Vorstand ihres Förderkreises. Qua Amt gehört er also prinzipiell in die Schublade Old School, passt demnach eigentlich ins Feindbild derer, die man heute „Netzgemeinde“ nennt, wenn man sich als Digitaler Einwanderer beschimpfen lassen möchte. Da er jedoch für den SZ-Jugend-Ableger jetzt verantwortlich ist, schreibt er nicht seinem Arbeitgeber, sondern seiner Zielgruppe nach dem Mund.
So hat sich Kollege Gehlen kürzlich in einem Beitrag für den Deutschlandfunk Gedanken über eine zeitgemäße Adaption des Metakommunikativen Axioms von Paul Watzlawick gemacht, wonach man „nicht nicht kommunizieren“ könne. Nach seiner Ansicht…
„…bekommt Paul Watzlawiks Feststellung man könne nicht nicht kommunizieren eine neue duplizierende Bedeutung: Man kann nicht nicht kopieren. Kopieren ist Bestandteil unseres Alltags geworden und insofern kein tauglicher Gradmesser (mehr) für illegales Verhalten.“
Die These ist natürlich so steil wie eine hochgeklappte Zugbrücke, „Wozu Urheberrecht? (11) – Legalize Yedenshize!“ weiterlesen