BJV: Einbahnstraßenkommunikation

Auf der Website des Bayerischen Journalisten-Verbandes lese ich etwas, das mich elektrisiert: Der DJV-Bundesvorsitzende Michael Konken habe auf dem Verbandstag 2012 in Kassel laut über eine öffentlich-rechtliche Finanzierung von Printmedien nachgedacht.

Das ist nur die halbe Wahrheit, denn Konken berief sich dabei auf seine Stellvertreterin Ulrike Kaiser. Auf jeden Fall möchte man als Journalist, der online von solch einer Idee liest, gleich an die Quellen herangeführt werden. Warum zum Beispiel explizit Print, warum nicht lokaler Journalismus, gerne online?

Leider bietet der BJV im ganzen Text nur einen einzigen Link. Dieser führt zum Personenprofil von Michael Konken auf der DJV-Website. Nun, ich kenne Michael. Ich weiß, wer er ist. „BJV: Einbahnstraßenkommunikation“ weiterlesen

Eine Rüge für den Presserat

Paul-Josef Raue, einst Mitglied der Gründungsredaktion des brand eins-Vorläufers Econy, befasst sich in seinem Blog mit der Auseinandersetzung zwischen brand eins und dem Presserat. Er fordert eine Reform des Selbstkontrollorgans.

Ich sehe das ähnlich. Da ich gute Kontakte in beiden Richtungen unterhalte (ich schreibe nicht nur für brand eins, sondern habe auf -zig DJV-Verbandstagen Kolleginnen und Kollegen mit in den Presserat gewählt), war ich schon etwas fassungslos, als ich von dieser ziemlich abwegigen Rüge erfuhr.

Hier mein Kommentar in Paul-Josef Raues Blog:  „Eine Rüge für den Presserat“ weiterlesen

Betulich à la Niggemeier

„Diese Art Fernsehunterhaltung ist nicht nur nicht wichtig. Sie nimmt sich auch nicht mehr wichtig. Das ist einerseits vielleicht unvermeidlich und verstärkt andererseits eine zweifelhafte Nostalgie: die Sehnsucht nach der Bedeutung des Fernsehens und der Betulichkeit eines Dieter Thomas Heck…“

Aus Stefan Niggemeiers Medienlexikon im Spiegel

Ähem, Herr Kollege: Heck und betulich? Verwechseln wir da nicht was? Betulich heißt ohne Hast, langatmig, träge.

Heck aber „verfolgt das Image des Schnellsprechers“.

Ein betulicher Schnellsprecher? Das ist ein Widerspruch in sich.

Verklausuliertes Urheberunrecht

Welche Rechte dürfen Verlage freien Journalisten abverlangen, welche nicht? Was darf in den Klauseln von Verlags-AGB stehen? Anlässlich eines Urteils hat Michael Hirschler, Freien-Referent des Deutschen Journalisten-Verbandes, den Anwalt Christian Donle interviewt.

Schreiben für den Insolvenzverwalter

Meine Ex-Kollegin Katja Kullmann – sie war sehr jung damals, anno 2001 bei BIZZ – hat ein Buch über die prekäre wirtschaftliche Lage unserer Zunft geschrieben. Das Werk ist Rezensenten von FAZ bis SZ lange Riemen in prominenter Platzierung wert. Wenn jetzt viele Menschen das Buch kaufen, wenn es womöglich ein Bestseller wird, was hat Katja davon? Finanziell erst mal Null Komma gar nix, denn der Verlag heißt Eichborn – ist also, wie man weiß, selbst in prekärer Lage, nämlich insolvent.

Wenn der Inso-Verwalter eines Verlags durch Bestseller Geld in die Kasse kriegt, dann mag das schön sein für die Gläubiger. Aber ungleich schöner als für die Bestsellerautoren „Schreiben für den Insolvenzverwalter“ weiterlesen