AKTUELLER NACHTRAG, 12.7.2014:
DAS HANDELSBLATT ERKLÄRT, “WARUM MECKERNDE KUNDEN GUT SIND”. PFLICHTLEKTÜRE FÜR MEINE SPEZIELLEN FREUNDE, UM DIE ES HIER GEHT.
Dies ist die Moritat von der Designer-Kaffeemaschine, die nicht hart genug war für die wilden Gesellen der Deutschen Post AG alias DHL – eine Story, die ich allen wagemutigen eBay-Mitgliedern, die sich noch trauen, zerbrechliche Ware mit der gelben Post zu versenden, zur gefälligen Lektüre empfehlen möchte. Meine Frau und ich haben nämlich etwas getan, zu dem Wigald Boning und Bernhard Hoecker sagen würden: „Nicht nachmachen!“ Erschütternd ist dabei nicht nur der Umgang mit den Paketen, sondern auch der mit reklamierenden Geschädigten Kunden dummdreisten Querulanten wie uns, die sich einbilden, sie könnten für ein paar lausige Euro eine zivilisierte Behandlung des Transportguts erwarten. Oder gar, dass DHL Verantwortung für anvertraute Pakete übernimmt.
Es begab sich also im vorigen Advent, dass meine Frau im Preisausschreiben des SZ-Magazins, an dem sie gewohnheitsmäßig fast jede Woche teilnimmt, erstmals etwas gewann: ein Set aus Wasserkocher, Toaster und Kaffeemaschine von WMF. Vom Stil her passten die Geräte allerdings viel besser in den Haushalt meiner Schwiegereltern als in den unsrigen, also bot sich das Elektro-Ensemble als Geschenk zu Weihnachten an – oder zu den Geburtstagen der im Zeichen des Steinbocks geborenen alten Herrschaften. Allein: WMF konnte nicht liefern. Die Teile kamen einzeln, als das neue Jahr nicht mehr neu war. Zugestellt wurden sie aber, und das verdient allerhöchstes Lob, wohlbehalten in undemolierten Kartons vom Kurierdienst GLS.
Was macht man nun mit Geschenken, die ungenutzt im Originalkarton herumstehen, weil sie nicht rechtzeitig zum Festtag da waren? Richtig, man bietet sie bei Ebay an, dann haben andere eine Freude dran. WMF geht immer, erst recht vor Muttertag: Die Marke hat viele Fans, die glücklich sind, 20 Euro sparen zu können. Tatsächlich laufen unsere drei Auktionen prima, echte Win-win-Situationen, und so bringt meine Frau an einem Dienstag im Mai drei Pakete zur Filiale der Deutschen Post: Die Originalverpackungen stecken exakt so in den Originalkartons, wie wir sie von WMF via GLS erhalten haben, mit demselben Packmaterial an derselben Stelle (das folgende Bild ist später aufgenommen und zeigt zwar das Original-Packmaterial, aber nicht die exakte Ausrichtung der Schachtel im Karton).
DHL arbeitet rattenschnell: Schon am nächsten Tag kommt die Kaffeemaschine beim Käufer an. Das Problem ist nur: Es klirrt ein wenig im Karton. Die gläserne Kanne liegt in Scherben. Nach kurzer Rücksprache mit uns trägt der Käufer am Donnerstag das Corpus delicti zur Post und füllt eine Schadensmeldung aus, denn laut DHL-Preisliste sind die Pakete ja gegen Transportschäden versichert.
Die Regulierung des Schadens würde übrigens gerade mal 18 Euro kosten – so viel kostet eine Ersatzkanne beim WMF-Kundendienst. Keine große Sache eigentlich.
Drei Wochen lang tut sich aber: NICHTS. DHL reagiert nicht.
Obwohl der Empfänger den Schaden längst persönlich gemeldet hat, melden wir ihn noch einmal über das Online-Kontaktformular auf der DHL-Website, denn wir sehen nicht ein, die als einzige telefonische Reklamationsmöglichkeit angebotene 01805-Nummer anzurufen. Warum sollen wir unverschämte Telefongebühren bezahlen, um der DHL mitteilen zu dürfen, dass ihre Mitarbeiter wieder einmal schlecht gearbeitet haben? Vielleicht, damit uns jemand erhört zuhört?
So bleibt DHL stumm. Niemand mailt uns, niemand ruft zurück. Statt dessen bringt uns die Postbotin fünf Tage später das Paket mit dem Eigentum des Empfängers zurück, worum weder er gebeten hat noch wir als Absender. Hätte sich jemand die Mühe gemacht, sich bei uns zu melden, hätten wir DHL darum gebeten, entweder für den (sehr liebenswürdigen und geduldigen) Empfänger die Kanne bei WMF zu bestellen oder uns ihren Gegenwert von 18 Euro zu ersetzen. Unser Käufer hätte ganz einfach die Kaffeemaschine wieder in seiner Postfiliale abgeholt und alles wäre okay gewesen. So aber hat DHL ohne Rücksprache entschieden, uns als Strafe für die Frechheit des Reklamierens auf alle Fälle schon mal Zusatzkosten aufzubrummen: Die Maschine muss zurück nach Nordrhein-Westfalen, also ist das Mindeste, dass wir gefälligst ein zweites Mal Paketporto bezahlen.
Auf dem Paket pappt ein roter Zettel:
„Leider wurde an Ihrer Sendung eine Beschädigung festgestellt.“
Ach nein, interessant, wussten wir noch gar nicht!
Und weiter: „Die Bearbeitung durch unseren Kundenservice kann einige Tage in Anspruch nehmen. Bitte haben Sie etwas Geduld.“
Außerdem ist der Inhalt des Pakets nicht mehr vollständig. DHL hat den Beweis der eigenen Fehlleistung in Form der Scherben und des Kannengriffs weggeworfen, wobei die Spuren nicht ganz gewissenhaft entsorgt wurden.
Neun Tage später liegt ein Brief von DHL im Postfach, der laut Datierung von Hamburg nach Bayern eben diese neun Tage lang unterwegs war. Der „Kundenservice“ lehnt mittels Textbausteinen eine Regulierung des Schadens ab:
„Sehr geehrter Herr Froitzheim,
Ihre oben näher bezeichnete Paketsendung wurde auf dem Transportweg beschädigt.“
Jetzt erzählt doch mal etwas Neues, Leute!
„Laut unseren AGB DHL PAKET/EXPRESS NATIONAL sind Paketsendungen so zu verpacken, dass sie vor Beschädigung geschützt sind. Näheres bestimmen die Versandbedingungen DHL PAKET NATIONAL/INTERNATIONAL. Eine Haftung im vorliegenden Fall ist ausgeschlossen, da die Verpackung als nicht AGB-konform zu beurteilen ist.
Leider können wir Ihnen kein anderes Ergebnis mitteilen und bedauern die Ihnen entstandenen Unannehmlichkeiten.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr DHL Kundenservice“
Bedauern? Freundliche Grüße? Sehr komisch.
Meine Frau informiert den Empfänger, ich rufe WMF an: Die Verpackung, die ein weltbekanntes schwäbisches Industrieunternehmen verwendet, soll untauglich gewesen sein? Bei WMF zeigt man sich erstaunt und bestätigt uns, die verwendeten Packmaterialien seien zertifiziert, allerdings nicht von DHL, sondern nach dem Standard des US-Konkurrenten FedEx, der von GLS akzeptiert wird. Nun sollte man meinen, dass DHL es nicht auf sich sitzen ließe, dass ein deutsches Unternehmen nicht imstande ist, die gleiche Sorgfalt walten zu lassen wie ein amerikanisches, und rabiater mit den Paketen umzugehen als ein europäischer Wettbewerber.
Theoretisch würde ich nun DHL eine E-Mail schreiben, samt PDF-Anhang und Link, damit der Kundenservice sich selbst davon überzeugen kann, dass WMF ordentlich arbeitet. Aber DHL hat keine E-Mail-Adresse. Darum senden wir unsere erneute Reklamation notgedrungen per Schneckenpost (ich darf an die neun Tage Brutto-Postlaufzeit Hamburg-Kaufering erinnern) an die DHL Vertriebs GmbH & Co. OHG. (Allein die Rechtsform! GmbH & Co. OHG! Und was soll hier Vertrieb heißen? Ein Logistik-Unternehmen hilft anderen bei deren Vertriebsaktivitäten, kann also selbst allenfalls eines vertreiben: seine Kunden.)
Diesmal warten wir 19 Tage (davon fünf Tage Postlaufzeit!) auf eine Antwort aus Hamburg. Wie nicht anders zu erwarten, hat man aufgrund unseres Einspruchs…
„…den Vorgang nochmals sorgfältig geprüft…“
…was insofern wenig glaubwürdig ist, als eine wirklich sorgfältige Prüfung durch menschliche Wesen in jedem Unternehmen, dessen Angestellte ihr Gehalt nicht von zu Hause mitbringen, Geschäftsprozesskosten von mehr den in Frage stehenden 18 Euro bewirkt. Außerdem kann der Kundenservice in Hamburg wohl kaum ein Paket prüfen (geschweige denn sorgfältig), wenn das Paketzentrum Bielefeld alias „HUB 33“ dieses dem Absender längst zurückgeliefert hat.
Sie ahnen es: Der sich anschließende pampig-besserwisserische Textbausteinsalat geht mit keinem Wort auf unseren Brief ein, sondern belehrt uns in bestem Behördendeutsch, dass selbstverständlich der Kunde an allem selber schuld ist und sich die Deutsche Post weder willens noch in der Lage sieht, irgendwelche Rücksicht auf Pakete zu nehmen, die nicht innen und außen aus Vollgummi bestehen… nein, das schreiben sie natürlich nicht hin, es liest sich nur genau so:
„Wie Ihnen bereits mitgeteilt wurde, war die von Ihnen gewählte und verwendete Innenverpackung für den Versand von einer Kaffeemaschine (Glaskanne) nicht ausreichend. Für derart empfindliche Gegenstände ist eine ausreichende Dämmung unbedingt erforderlich…“
Nur noch mal zum Mitschreiben: Die Kaffeemaschine steckte in ihrer Verkaufsverpackung, die wiederum auf allen Seiten umgeben war von Luftpolsterbeuteln. Die Verkaufsverpackung ist nach wie vor unbeschädigt, kein Luftbeutel ist geplatzt. Nur der Außenkarton wurde an einer Kante eingedrückt. Demnach war das Paket als Ganzes einer starken negativen Beschleunigung – sprich: einem harten Aufprall – ausgesetzt, bei dem die Kanne innerhalb ihrer Werksverpackung so starken Vibrationen ausgesetzt war, dass sie platzte. Die gleiche Kaffeemaschine kann man aber auch bei Amazon bestellen, und dann wird sie per DHL (!) ausgeliefert.
Wäre die Innenverpackung (= WMF-Verkaufsverpackung) den üblichen Paketweitwurfübungen des postalischen Arbeitsalltags nicht gewachsen, müsste es eigentlich so oft Schäden geben, dass Amazon sich längst bei WMF beschwert hätte. Logischer Umkehrschluss: Unsere Kaffeemaschine wurde doch weit heftiger misshandelt, als es bei der DHL-Post Usus ist.
Weiter geht’s im Brief:
„…Bei der Wahl einer Verpackung sollte man bedenken, dass die uns übergebenen Sendungen in den Paketzentren mit Hilfe von automatischen Sortieranlagen bearbeitet werden. Dies bedeutet, dass alle Sendungen, obwohl sie in Form, Gewicht und Verpackung verschieden sind, den gleichen Weg durch die Anlagen nehmen. Ein hoch technisierter Produktionsablauf birgt das Risiko in sich, dass vereinzelt Sendungen beschädigt werden können, wenn diese nicht durch eine entsprechend sichere Verpackung vor den unvermeidbaren Beanspruchungen durch Druck, Stoß und Fall geschützt sind.
Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir Ihnen keinen Ersatz leisten können.“
Warum behauptet DHL dann, die Ware sei versichert?
Selbst wenn sich der Bonner Logistikkonzern im Recht wähnt, weil in seinem Kleingedruckten schön schwammig dies…
„3.2 SICHERE VERPACKUNG
(1) … Die Verpackung muss den Inhalt der Sendung gegen Belastungen, denen sie normalerweise während der Postbeförderung durch Druck, Stoss, Vibration und Temperatureinflüssen ausgesetzt ist, sicher schützen und hinreichend fest, druckstabil und ausreichend biegesteif sein. Wenn erforderlich, ist eine ausreichende Innenverpackung vorzusehen und durch Füllstoffe zu ergänzen. Die Innenverpackung muss die Inhaltsteile fixieren und transportempfindliche Inhalte allseitig polstern. Bei transportsensiblen Inhalten muss die Verpackung auf deren besondere Empfindlichkeit abgestellt sein und Eigenart, Menge sowie alle anderen Besonderheiten im Einzelfall berücksichtigen. Verkaufs- und Lagerverpackungen sind oftmals nur für den palettierten Versand ausgelegt. Für die Postbeförderung sind zusätzliche Verpackungsmaßnahmen oder andere Verpackungskonzepte erforderlich.„
…steht, wäre eine Kulanzregelung angesichts der geringfügigen Schadenshöhe erheblich wirtschaftlicher als der Aufwand dafür, sich weiter mit mir herumstreiten zu müssen – zumal DHL ab sofort natürlich keinen Cent Umsatz mehr mit mir machen wird, und mit dem ebenso irritierten Empfänger des Pakets vermutlich auch nicht. Von Privatkunden/Laien zu verlangen, dass sie „Verpackungskonzepte“ austüfteln, die denen renommierter Markenartikelhersteller wie WMF überlegen sind, ist eine kabarettreife Leistung.
Ach ja: Zum Stil des Hauses gehört es natürlich auch, anonyme Briefe zu schreiben. Es gibt keinen Namen eines Bearbeiters, über den man sich beschweren könnte. Vermutlich gibt es gar keinen Bearbeiter. Läuft eine Beschwerde ein, wird sie wahrscheinlich durch ein Texterkennungsprogramm gejagt. Kommen Begriffe wie „Scherben“, „Glasbruch“, „Glas“, „zerbrochen“ oder „beschädigt“ dafin vor, wird vollautomatisch der Absender informiert, dass er gegen das Kleingedruckte verstoßen hat. Die Auslieferung der Antwort wird aber künstlich auf Behördentempo entschleunigt, damit der Kunde ein paar Wochen Zeit hat, sich abzuregen.
Und die Moral von der Geschicht? Nie wieder etwas Zerbrechliches bei Ebay anbieten (oder wenn, dann nur gegen Abholung)?
Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Brutaler Paketverwurf kommt bei anderen Kurierdiensten sicherlich auch vor. Aber wie gehen die mit Reklamationen um? Ich bin gespannt.
Sie sind der oder die 216698. Leser/in dieses Beitrags.
Vielen Dank für diesen humorvollen Bericht über ein alltägliches Problem: das unmögliche Verhalten von und die unmögliche Kommunikation mit großen Unternehmen der Logistik- und Telekommunikation-Branche (wobei man evtl. auch die kommunalen Versorger mit einschließen sollte).
Mir wurde nun schon zum zweiten Mal ein mehr als 400€ teures elektrisches Gerät von DHL mit erheblichem Transportschaden zugestellt.
Im jüngsten Fall befand sich das Gerät – ebenso wie bei Ihnen – in der originalen Transportverpackung des Herstellers, welche nochmals gepolstert in einem Karton verpackt worden war.
Es handelt sich um einen speziellen Heizstrahler, der im Bereich der Altbausanierung und der Denkmalpflege zum Entfernen von alten Farbschichten eingsetzt wird.
Also ein Gerät, welches täglich der rauhen Behandlung auf der Baustelle unterworfen wird und dessen über 50€ teure Quarzstrahler
üblicherweise nicht brechen, sondern -wie eine Glühbirne- nach einigen Jahren durchbrennen.
Andere Paketdienste finden zwar gelegentlich unsere Haustüre nicht, aber derartige Transportschäden sind bislang nur bei DHL vorgekommen.
Diese Art der „öffentlichen Beschwerdeführung“ im Internet ist vermutlich der einzige Hebel, den wir als Gelegenheitskunden haben, wenn DHL sich jeder Art der Schadensregulierung verweigert.
mit netten Grüßen
Kai Kemmann
DAS MACHT JA MUT!
Ich male Tierportraits und habe gestern ein von mir – wie ich meine ausreichend verpacktes (es sind schon etliche ohne einen Kratzer angekommen!!) Bild zurück bekommen mit dem besagten roten Aufkleber aufgepappt. Das Bild sah aus als wäre es geschreddert worden – dies kann unmöglich nur von aussen passiert sein – das sieht nach mutwilliger brachialer Gewalt aus – habe natürlich Fotos… Ich habe nun mit großem Interesse den Artikel gelesen und bin natürlich jetzt schon begeistert, zu wissen, dass jegliches Bemühen meinen Schaden ersetzt zu bekommen im Keim erstickt werden wird. Dies lässt auf eine in großem Stil angelegte Kundenverarschung schließen. Danke für den Artikel – ich bin geheilt – werde DHL nie wieder bemühen sich um meine Pakete kümmern zu müssen – da es ihnen offensichtlich eh zu lästig ist. Ach ja ein weiteres Paket hangt seit dem 25.03.14 im Verteilerzentrum in Krefeld fest – ich hoffe – der Zustand ist nicht ebenso erbärmlich…..da es Kunstwerke sind ist der Schaden für mich natürlich enorm – es sind handgemalte Unikate……
Aus Schaden wird man klug – DHL – wir müssen uns leider trennen – versuchen werde ich mein Glück – aber ich habe Zweifel, dass eine Schadenregluierung im Hause dHL überhaupt im Prozessablauf vorgesehen ist…..
Lieben Gruß – eine traurige und verzweifelte Silvia van de Water
Kleine Anekdote am Rande:
am 28.06.2013 3 Pakete in einer Packstation deponiert. Eines sollte nach Österreich, eines nach Stuttgart, eines nach München. Am Donnerstag, dem 30.06.2013, kam das Paket in Österreich an. Die anderen beiden Pakete standen weiterhin auf Bearbeitungsstatus 20%. Nach unendlichen Minuten in der Warteschleife gelangte ich an eine wenig serviceorientierte Mitarbeiterin, die mir schlicht erklärte, die DHL würde halt keine Laufzeitgarantie geben. Auf meine Email(s): keine Antwort. Nicht einmal ein Auto-Responder, der einem zumindest theoretisch das Gefühl gibt, dass ein Anliegen bearbeitet wird. Lustige Aussage einer weiteren Mitarbeiterin zu diesem Hinweis: „Autoresponder!? Wir kriegen täglich so viele Emails, da können wir nicht jedem antworten, dass seine Email angekommen ist…“. Ohne Worte.
Zehn Tage nachdem wir die Pakete der DHL leichtsinniger Weise anvertraut hatten, bekamen unsere Kunden Post vom Fundbüro der Stadt Köln. Die Pakete wurden dort abgegeben, und könnten jeweils „gegen eine Bearbeitungsgebühr von 10€, einen Finderlohn von 10€ und eine Portopauschale von 5€ dort ausgelöst werden“.
In der folgenden Verlustmeldung teilte ich der DHL mit, welchen Wert der Inhalt der Pakete hatte, und – um das ganze zu beschleunigen – wo diese aufgetaucht waren mit dem Angebot, uns diese zeitnah zuzustellen, damit wir prüfen könnten, ob wir die Geräte zurücknehmen können. Als Reaktion kam ein vor Fehlern wimmelnder Brief, in dem noch einmal um eine Wertaufstellung gebeten wurden. 5-fach hält besser. Reaktion: keine.
Auf erneutes Nachfragen stellte man fest, dass der erste Nachforschungsantrag an eine falsche Emailadresse (nämlich als Antwort auf die Email, in der man uns das Formular gesendet hatte) geschickt hatte. Dann KANN die DHL ja gar nicht weiterarbeiten, wie dumm von uns. Also bat man uns, dass wir die Formulare noch einmal senden.
Um auf Nummer sicher zu gehen, geschah dieses per Mail und per Einschreiben (ausgeliefert am 09.09.2013). Da wieder einmal keine Reaktion auf irgendwas kam, rief ich am 24.09.2013 erneut bei der DHL an. Glücklicher Weise konnte ich bis dahin eine geheime Nummer recherchieren, hinter der sich echte Menschen verbargen. Ganz ohne Warteschleife. Die nette Dame konnte zwar selber auch nicht viel mehr tun als Dinge aufzunehmen, weiterzuleiten und Bedauern auszudrücken, aber im Gegensatz zu ihren Kollegen war sie stets bemüht. Die nette Dame, mit der ich schon einmal gesprochen und ihr Bedauern erfahren habe teilte mir mit, dass ein Einschreiben zu diesem Fall nicht existieren würde. Dabei besagte meine Sendungsverfolgung doch, dass es ausgeliefert wurde. (…)
Sie nahm erneut meine Beschwerde auf und bat per Mail die unerreichbaren Kollegen in Hamburg darum, den Schaden nun endlich mal zu regulieren. Es passierte, sie ahnen es, nichts: Bis zum 22.10.2013, als mich eine Mail erreichte, in der sich ein Mitarbeiter doch tatsächlich entschuldigte, ebenfalls Verständnis für meinen Unmut hatte und – wie immer – „selber zwar nichts tun konnte, alles aber an die Kollegen in Hamburg weiterleiten würde. Welch ein Licht am Ende des DHL-Servicewüstentunnels! Die Euphorie über diese beinahe intrinsisch motivierte Email hielt exakt 2 Tage. Am 24.10.2013 erreichte uns ein Brief der DHL, indem man sich auf eine meiner ersten Beschwerden vom 08.08.2013 bezug und uns mitteilte, dass „Telefonkosten und Verdienstausfall von der DHL nicht übernommen würden, und der Fall für sie damit erledigt sei“. Wie schön. Sicherlich wäre es mittlerweile angebracht, der DHL die Arbeitsstunden in Rechnung zu stellen, die man aufbringen muss, um unendlich viele Emails und Briefe zu schreiben und Telefonate mit ihrem sprachgesteuertem System und unmotivierten und inkompetenten Mitarbeitern zu führen. Aber eine Zahlung der Gerätewerte auf das angegebene Konto wäre für uns ja schon ein Triumph gewesen. Also ging das selbe Spiel heute – 04.11.2013 – wieder los. Inklusive Sprachauswahl, nicht zuständiger Mitarbeiterin und bemühtem, aber nicht handlungsfähigem Mitarbeiter wieder einmal 1,5 Stunden damit verbracht, dass die DHL endlich für den Schaden der am 28.06.2013 verbummelten Pakete aufkommt.
Ansprechpartner für solche Härtefälle, wie es in jedem Unternehmen üblich ist: Fehlanzeige (wäre wahrscheinlich zu teuer, wenn jeder Kunde das selbe durchmacht wie wir).
Beschwerdemanagement: ungenügend
Service: ungenügend
Erreichbarkeit: ungenügend
Zuverlässigkeit bei der Zustellung: mangelhaft (2/3 Verlustquote)
PS1.: Die Pakete wurden trotz mehrfacher Information, wo diese zu finden sind noch immer nicht von der DHL im Fundbüro abgeholt
PS2.: Wir haben einen Geschäftskundenaccount und versenden eine nicht unerhebliche Anzahl an Paketen pro Woche.
Sollte BILD/RTL/ wer auch immer diese Zustände mal darstellen wollen: Ich könnte so einigen Schriftverkehr beifügen.
Sprachgesteuertes System? Am Telefon? Einfach reinpfeifen oder pusten, dann fragt die „nette Stimme“ noch zweimal nach, weil sie nicht verstanden hat und schubst einen dann beim 2. oder 3. Mal direkt an einen Mitarbeiter in irgendeinem „Service“büro. Klappt jedenfalls bei vodafone und dem dämlichen Computertelefon immer prima 😉
Hallo Ihr ebenfallsDHL-Geschädigten,
mir ging es ähnlich, wie Euch. Ich hatte bei Ebay einen schönen Designer Glastisch (50x50x50cm, ca. 22kg) bstellt und mit DHL geliefert bekommen. Das Paket kam in einwandfreiem Zustand bei uns an; allerdings hatten wir inzwischen festgestellt, dass der Tisch doch etwas zu klein für unser Wohnzimmer ist. Den Tisch haben wir in der Original-Verpackung des Verkäufer belassen, da diese einen sehr stabilen und sicheren Eindruck auf uns gemacht hat. Nachdem wir die Rücksende-Formalitäten mit dem Verkäufer abgestimmt hatten, haben wir den Tisch wieder mit DHL zurück geschickt – wie gesagt: ohne die Original-Verpackung je geöffnet zu haben. Nachdem wir vom Verkäufer die Info bekommen haben, dass unsere Sendung beim Transport beschädigt und zerstört wurde, ging 1 Tag später das selbe maschinelle Standardschreiben, wie bei Euch allen, ein: Sendung wurde zerstört und musste sogar vernichtet werden; Verpackung war nicht AGB-konform (obwohl der Verkäufer tausende von Glasartikeln im Jahr in der selben Verpackung versendet) und es tue DHL leid, uns deshalb keinen Schadenersatz für den Verlust de Sendung gewähren zu können. Ich bin stinksauer mit DHL und werde künftig keinerlei Paketdienste mehr von DHL nutzen. Auch meine DHL Paketkarte werde ich sofort unfrei zurücksenden.
Einer Sammelklage oder einer Aktion von „BILD hilft“ oder „Akte hilft“ stimme ich sofort zu und bin dabei.
Kundenorientierung sieht anders aus!!! Die habe ich im Fall von DHL nur bei einigen Ihrer wirklich freundlichen und zuvorkommenden Sub-Unternehmer (Fahrer) kennengelernt.
Frustrierte Grüße
Wolfgang U. Baun
hallo,
mittlerweile sind es 2 paketsendungen.
ein großes pskat kam zerdrückt an. und obwohl der paketzusteller sagte, er trägt es als defekt ein, hört und sieht msn nichts von der schadensmeldung. warum bleibt der kunde auf dem schaden sitzen.
und beim zweiten wird auch geschwiegen.
der dumme ist immer der empfänger.
mfg britta