Liebe SZ-Leserbriefschreiber Hülbig (Ergolding) und Wiesenberger (München),
wenn in Niederbayern ein junger, roter, evangelischer Landrat gewählt wird, der kein Geheimnis daraus macht, dass er schwul ist, dann ist es gut so, wenn die SZ das auch schreibt.
Das ist nämlich in diesem Fall keine Verletzung der Privatsphäre des Nachwuchspolitikers, sondern eine Nachricht über bemerkenswerte gesellschaftspolitische Veränderungen.
Früher wäre es in dieser Gegend schlimm genug gewesen, dass der Mann in der SPD ist, um nicht gewählt zu werden. Jung ging ja vielleicht gerade noch, evangelisch eher nicht. Aber schwul? Nie und nimmer wäre das toleriert worden.
Dass die Niederbayern jetzt so tolerant sind, dass ihnen alle vier Kontraindikationen nichts mehr ausmachen, ist eine Sensation, und die würde man schmälern, wenn man dieses eine Faktum dem Publikum unterschlüge.
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