Antwort auf pressw0rds

Dieser Blogpost richtet sich vor allem an die Leser des Blogs pressw0rds, das die Berichterstattung zum „Kolibri“-Akku zum Thema hat und sich darum kürzlich mit meinem Brandeins-Text „Kurzschluss“ befasste.

3. Juli, 10:20 Uhr: Mr. oder Mrs. Pressw0rds ist offenbar weder Eule noch Lerche. Mal sehen, wann der Blogpost freigeschaltet wird. Er oder sie hat es schon mal vergessen oder versehentlich den Löschbutton geklickt…

Liebe Mitleser, insbesondere lieber Hmmmm,

unser aller anonymer Gastgeber schrieb a.a.O. einiges, was ich gerne kommentieren möchte:

Es gibt zahlreiche neue Informationen und etliche bekannte Infos, von denen sicherlich einige von pressw0rds inspiriert sind 🙂

Mehr von Kommentatoren, ehrlich gesagt. Auf pressw0rds haben einige kluge Köpfe Antworten gepostet, die der Hausherr (oder ist es eine Hausdame?) durchaus hätte ernster nehmen dürfen. Besten Dank dafür.

Eine Personalie, die pressw0rds ruhig hätte herausstellen dürfen.

Auch wenn teilweise nicht schlecht recherchiert wurde stecken doch viele Fehler im Bericht… „Antwort auf pressw0rds“ weiterlesen

Wortpresse relauncht

Irgendwas sieht hier anders aus, da haben Sie Recht. Ich habe meine Wortpresse – reichlich spät – auf das Template „Twenty Eleven“ umgestellt. Auch die Bildpresse und die gospel groove galerie haben Facelifts bekommen.

Sind die Schriften für Sie gut lesbar? Gefällt Ihnen die Typografie? Ich freue mich über Feedback.

Neu in der Wortpresse: ULD-kompatibles Liken

Die 2-Klick-Knöpfe stammen von H.-Peter Pfeufer. Da ich keinen flattr-Account besitze, kann ich ihm leider nicht den Kaffee spendieren, der ihm zusteht. Statt dessen hier eine öffentliche Belobigung.

Wobei ich noch den Hinweis loswerden möchte, dass man erst mal dahinter kommen muss, dass dieses WP-Plugin erst erscheint, wenn man die „Einstellungen“ aktiviert hat, die im Dashboard aber nicht etwa in der Plugin-Übersicht erscheinen, sondern in den WordPress-Einstellungen links in der Spalte (unterhalb der Werkzeuge). Dort fällt der Link nicht sofort auf, weil er leicht so weit nach unten rutscht, dass man scrollen muss.

Mir gefällt nicht, was mir „gefällt“

Sascha Lobo, dessen haariges Markenzeichen mir ähnlich gut gefällt wie das von Atze Schröder, nämlich gar nicht, hat mal etwas geschrieben, das mir gefällt: So genannte soziale Netzwerke wie Facebook bringen Menschen dazu, Meinungsäußerungen anderer mit „gefällt mir“ zu bewerten. Man müsse aber, so Lobo, bei Zustimmung unterscheiden zwischen „gefällt mir“ und „ist richtig“. Falsches kann einem ebensogut gefallen wie Richtiges mal nicht gefällt. Wer aber diskutieren wolle – ich sag’s mit meinen Worten – mache es sich zu leicht, wenn er andere Meinungen mit „gefällt mir nicht“ abtut und damit seine eigene Meinung zur richtigen, die fremde zur falschen deklariert.

Aus Google+

Die Diskussion, die der Rotschopf damit auslöste, zeitigte binnen Stunden Hunderte Kommentare (nicht öffentliche mitgezählt), viel mehr, als ich das aus Debatten des Niggemeier-Fanpools kenne.

Da ich in Google+ noch keine Möglichkeit entdeckt habe, einzelne öffentliche Beiträge via Permalink zu verlinken, gibt es hier nur einen Link auf Lobos Google+-Seite. Der Beitrag hat die Überschrift „BNF“ und datiert vom 16. Juli 2011, 13:33 Uhr.

Ein hübsch bösartiger Kommentar zu diesem Thema ist dieser Cartoon, auf den ich via Sarah E. Foster gestoßen bin.

Da ich jetzt auch einen Like-Button verwende, um nicht ganz fossil zu wirken (wenn man denn schon meinen Namen bei Facebook vergeblich sucht), werde ich mich bemühen, meine Überschriften so zu wählen, dass sie einem gefahrlos gefallen können (also nicht mehr „Nudelsieb-Journalismus gefällt mir“). Vorsorglich schließe ich aber jeden Regress aus: Wer dem Zuckerberg-Server mitteilt, ihm gefalle etwas bei mir, tut dies stets auf eigenes Risiko.

Wo sind die Unternehmer-Journalisten?

Kompliment an Frank Weyers-Göbel: Dem Organisator der Diskussionsrunden auf dem Medienforum in Köln ist es gelungen, ein Panel zusammenzustellen, dem ich gerne angehört habe. Solche Großveranstaltungen haben ja den Ruf, dass die immer gleichen Leute immer die selben Dinge erzählen und am Ende keiner so recht weiß, warum er überhaupt hingegangen ist. Das war, wie ich hörte, an den Tagen zuvor auch in Köln zum Teil so, aber es gibt Diskutanten, die sind bei derlei Events einfach gesetzt, man kann sie nicht übergehen. Leider okkupieren sie meist die Prime Time. Wir waren eher das Spätabendprogramm (okay, es war Nachmittag), und daran gemessen hatte wir eine tolle Quote. Raum Zwei war gut besucht.

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Ich weiß jetzt, wie sich Talkshow-Gäste fühlen. Man wird gepudert, weil man sonst auf Video oder Fotos rötlich glänzt. Sobald man selbst auf dem Podium hockt, ändert sich die Perspektive: Genauso wie jedem der anderen vier Teilnehmer fällt einem zum Thema so viel ein, dass man die Stunde auch in trauter Zweisamkeit mit der Moderation locker füllen könnte. Anke Bruns ist allerdings eine Frau, die sich nicht totquatschen lässt. Ohne falsches Erbarmen griff sie – nicht nur bei mir – beherzt ein, wenn es ihr zu lang wurde.

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Inhaltlich war es kein Spaß. Ulrike Langer zum Beispiel, die vorher defätistisch geätzt hatte „sterbernde Branchen feiern sich selbst“, beschrieb ein Geschäftsmodell, bei dem das unrentable Journalistische nur noch das Mittel zu dem Zweck darstellt, mit anderen Aufträgen (Dozieren, Beraten) gutes Geld zu verdienen. Sven Hansel wiederum verteidigte tapfer die Textverwertungsbörse Die Redaktion, deren Aushängeschild er ist. Aber ohne dazu wirklich gedrängt worden zu sein, gab er zu, in den ersten Monaten noch keinen Text so verkauft zu haben. Wenn eine solche Plattform aber nur dazu taugt, zu zeigen, was man drauf hat, braucht sie den Texten keine Preisschilder umzuhängen, mit denen ihr Wert doch nur geschmälert wird.

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Das große Aber: Für wen macht man sich da eigentlich einen Kopf? Wem erzählt man, was am Businessmodell des Journalisten heute nicht mehr funktioniert und wie es eigentlich gehen müsste? Anke Bruns war genauso neugierig wie wir. Sie hatte erwartet, dass viele junge Was-mit-Medien-Menschen kämen (okay, Daniel Fiene war natürlich in Köln auf Pirsch, aber der zählt nicht). Doch als Bruns die Probe aufs Exempel machte, reckten sich nur wenige Finger. Fast keine freien Journalisten, fast keine Berufsanfänger, dafür Profis aus anderen Medienberufen – nicht unbedingt Kreative. Nun gut, diese Angehörigen der sogenannten Kreativwirtschaft sollen, wenn sie schon wollen, wissen, was bei uns los ist.

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Das Interessanteste für mich: KNDM ist ganz anders, als ihn sich ein Niggemeier-Kommentarspaltenleser vorstellt. Er weiß, was dem Journalismus heute fehlt, weiß dass es Geld kostet, es besser zu machen, sieht viele Dinge kritisch, die auch ich kritisch sehe, kommt glaubwürdig rüber, wenn er über Ökologie, Nachhaltigkeit und Politik spricht. Neven DuMont junior ist kein reicher Schnösel und Berufssohn. Er hat „etwas gespart“ und investiert es als Unternehmensgründer in ein journalistisches Projekt. Wie gut er das hinkriegt, wissen wir im Moment alle nicht. Aber der Wille ist da. Dass sein Projekt seine Initialen trägt (die er aber mit einem Claim unterfüttert), kann man ihm nachsehen.

Ich sollte mir mal überlegen, was UJF noch bedeuten könnte. Unbestechlich – Journalistisch – Freiheitsliebend vielleicht?

(Links ergänze ich, wenn ich wieder im Festnetz bin.)