Verbockter Handelsblattschuss

Das Handelsblatt meldet heute (E-Mail-Ticker):

Dies soll eine Nachricht sein.

 

 

 

 

 

Böcke und Gärtner, Rätselraten, Zöpfe abschneiden: Metaphern gab es heute wohl im Großverbraucher-Sonderangebot. Das ist aber noch lange kein Grund, in einem News-Ticker Kommentare zu verschicken. Meine Meinung kann ich mir noch immer selber bilden.

Wer, wenn nicht Wolf Schneider?

„Herr Nannen, ich habe mich sowieso schon gewundert, dass Sie glaubten, diese Schule gründen zu können, ohne zu wissen, ob Sie mich als ihren Leiter gewinnen würden.“

Wolf Schneider zitiert sich in seiner unnachahmlichen Weise selbst – in einem Interview, das Ulrike Simon für die Berliner Zeitung mit ihm geführt hat. Anlass: Schneider, Henri-Nannen-Schüler im wahrsten Sinn des Wortes und langjähriger Leiter der Henri-Nannen-Schule, erhält den „Henri“ für sein Lebenswerk.

Verrückte Proportionen

Zu den Aufgaben von uns Wirtschaftsjournalisten gehört es, Zahlen in richtige Relationen zu setzen. Diese Einordnung ist besonders wichtig, wenn es um Zahlen geht, die aus Sicht von Laien sehr groß sind, aus Sicht von Unternehmern oder Politikern aber keineswegs. Berühmtes Beispiel: In den Neunzigerjahren waren 50 Millionen Mark für Zeitungsleser viel, für Deutsche-Bank-Chef Hilmar Kopper Peanuts.

In der Süddeutschen Zeitung von heute (Print, Doppelseite im Wirtschaftsteil über elektrisches Licht) ist von 50 Millionen Euro die Rede, also Peanuts mal zwo. Diese Summe investiert Osram – wie auf einer Doppelseite im Wirtschaftsteil zu lesen – innerhalb von drei Jahren „allein“ in die Regensburger Fabrik für Dioden-Leuchtmittel (LED und OLED). Pro Jahr sind das also 16 oder 17 Millionen. Solche Beträge in ein wichtiges Werk zu stecken, ist aber nichts Ungewöhnliches „Verrückte Proportionen“ weiterlesen

Schweinerei an der Börse

Betrachtete man die Währungsunion als Dominospiel, würde man wohl von den GIPS-Staaten reden: G wie Griechenland, I wie Irland, P wie Portugal, S wie Spanien.

Die Börsianer sind aber noch viel gemeiner. Sie sortieren die Initialen ein wenig anders:

PIGS.

Echte Sauerei.

qualitätSZeitung?

Kollegen niedermachen will ich eigentlich nicht. Als zahlendem Abonnenten sträuben sich mir allerdings manchmal dermaßen die Nackenhaare, dass ich nicht anders kann, als zu meckern — zumal ich als Freund des Printmediums und der Tageszeitung es für geboten halte, konstruktive Kritik zu üben, schon allein damit nicht jene Blogger recht bekommen, die meinen, uns von der Holzpresse pauschal für obsolet erklären zu müssen.

Natürlich könnte ich meine Kontakte nutzen und meine Kritik unter Ausschluss der Öffentlichkeit der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung mitteilen. Das nützt nur leider nix: Der berühmte Kollege aus meiner Lehrredaktion würde mir zwar antworten, sich aber schützend vor seine Mitarbeiter stellen, wie ein guter Chef das eben tut. Leider hätte er nicht die Mittel, ein paar mehr gute Redakteure einzustellen, um wieder die qualitätSZeitung zu produzieren, die die SZ mal war und die uns Abonnenten eigentlich zustünde, die wir Jahr für Jahr mehr Geld überweisen.

Also sei hier festgehalten: Das Feuilleton ist zu unterbesetzt, um auch nur die Aufmacherseite ihres Buchs „qualitätSZeitung?“ weiterlesen