Internetfirmen wollen Stromsubventionen

EEG-Hub

Der FDP-Mövenpick-Gedächtniskrake für den gierigsten Abgreifversuch des Monats geht an Bernhard Pussel, deutscher Repräsentant des Netzbetreibers City Of London Telecommunications (COLT) sowie Vorstand des Digital Hub FrankfurtRheinMain e.V., eines notleidenden Lobbyclubs, der sich nicht mal mehr Leerzeichen, Schräg- oder Bindestriche für seinen Namen leisten kann und deshalb FrankfurtRheinMain schreibt, als sei das ein Wort. Offenbar ist ihm für die zwei zusätzlichen Bytes in Frankfurt/Rhein-Main der Strom zu teuer.

Oder warum sonst fordert Pussel, dass die von der unfair hohen EEG-Umlage gebeutelten deutschen Privathaushalte einschließlich der internetfernen 90-jährigen Witwe im Breitband-Nichtausbau-Gebiet gefälligst den Mitgliedern seines Vereins einen Teil ihrer Stromrechnung zahlen? Richtig gelesen: Pussel verlangt, dass Sie und ich NOCH MEHR EEG-Zuschlag aufgebrummt bekommen und im Gegenzug den Internetfirmen dieser Zuschlag ganz erlassen wird. „Internetfirmen wollen Stromsubventionen“ weiterlesen

1-2-3…Nein! oder: Vorsicht, Di.ebay.sgut?

Mein Macbook kommt in die Jahre, ich würde mir gerne ein aktuelleres Modell zulegen. Also schaue ich bei ebay rein. Da gibt es jede Menge recht neuer Macbook Pros. Seltsam ist aber: Immer wieder bieten irgendwelche Pappenheimer fabrikneue, originalverpackte, ja sogar noch eingeschweißte oder „versiegelte“ Geräte an – als Privatverkauf ohne Garantie.

Ab und an ist jemand dabei, dem ich abkaufe, dass er den Computer bei einem Preisausschreiben gewonnen hat. Normalerweise machen sich die Anbieter aber gar nicht die Mühe zu erklären, wieso sie sich ein Notebook der 1000-Euro-Klasse zulegen und es dann nicht einmal auspacken und ausprobieren, bevor sie beschließen, dass sie es doch nicht wollen. Dann erlaube ich mir, nach diesem Grund zu fragen. Ich bitte um Verzeihung für mein Misstrauen und erkläre, dass mir das Risiko zu hoch ist, im Reparaturfall in den Apple-Store zu marschieren und dann zu erfahren, dass mein Gerät in der Fahndungsliste steht. Das Thema Hehlerware ist mir halt vertraut, seit ich einst auf einen eifrigen „Privat“-Verkäufer eines Gigaset-Schnurlostelefon-Modells stieß, das Siemens ausschließlich an Geschäftskunden verkaufte. Es gab schlichtweg keinen legalen Vertriebsweg für Neugeräte, auf dem die Ware zu dieser Person gelangt sein konnte. „1-2-3…Nein! oder: Vorsicht, Di.ebay.sgut?“ weiterlesen

2,00 € für eine Standardbrief-Marke?

Liebe Deutsche Ex-Bundes-Post,

soooo hässlich sind Deine Briefmarken nun nicht, dass ich meinen würde, ich müsste mir wirklich meine eigenen Marken gestalten. Nicht, dass ich individuelle Postwertzeichen mit selbstgeschossenen Fotos nicht originell fände. Aber der Preis, den Du verlangst, ist jenseits von Gut & Böse.

Ein 20er Bogen kostet nämlich netto 23,80 Euro – zusätzlich zum Porto. Ein Standardbrief kommt damit auf zwei Euro Frankierkosten. Fürs Aufdrucken des eigenen Motivs berechnest Du also einschließlich 19 Prozent Mehrwertsteuer 1,42 je Marke (28,32 je Bogen). Briefmarken

Nichts gegen einen originellen Digitaldruck-Service. Und der Gesamtpreis von 39,92 Euro wäre dafür noch akzeptabel, „2,00 € für eine Standardbrief-Marke?“ weiterlesen

Fernseher für Maulwürfe

Seniorenhandys haben Riesentasten und ein Display, das für die riesigen Ziffern viel zu klein ist. Auf der IFA zeigt Samsung jetzt einen Fernseher, dessen Zielgruppe vermutlich ebenfalls sehgestörte Senioren sind. Riesig an ihm sind neben dem Preis (7999 Euro – nein, da ist keine 9 zuviel!)  vor allem die Pixel: Der Bildschirm hat die fünffache Diagonale eines Macbooks mit Retina-Display, nämlich 1,89 Meter, füllt das Bild aber mit 60 Prozent weniger Bildpunkten als jenes: 1080 Punkte in der Höhe, 1920 in der Breite. Pro Zentimeter sind das etwa 12 Pixel. Die Punkte sind also fast einen Millimeter groß. Wer sich noch an die ersten Röhren-Farbfernseher von 1969 erinnert, weiß, was ich meine.

Um die Grobkörnigkeit eines solchen Bildes nicht wahrzunehmen, muss man schon eine Turnhalle als Wohnzimmer oder die Sehstärke eines Maulwurfs haben. (Wer so schlecht sieht, erkennt vielleicht auch nicht, dass im Preis tatsächlich drei Neunen hinter der Sieben stehen.)

Sauerei: Ritter versteckt Tiere!

Gerade kommt wieder eine Presseinfo von Foodwatch rein, dem Verein, den der frühere Greenpeace-Manager Thilo Bode vor zehn Jahren mit einem Startkapital von 1,5 Millionen Euro gegründet hat, welches zu einem erheblichen Teil von den Unternehmern Rolf Gerling, Clemens Haindl, Alfred Ritter und Karl-Ludwig Schweisfurth stammte.

In der PI geht es um die neueste Kampagne aus dem Verein, als dessen geschäftsführender Vorstand der Gründer wirkt. Wie es scheint, sollen jetzt Veganer als nicht stimmberechtigte Fördermitglieder angeworben werden, denn sie heißt:

Versteckte Tiere kennzeichnen!

Eine der attackierten Firmen ist ausgerechnet die Schokoladenfabrik des guten Herrn Ritter, der nicht mehr zu den Mäzenen von Foodwatch zu gehören scheint. Was er sich hat zu Schulden kommen lassen? In seinen Zartbitter- bzw. Marzipanquadraten sind bis zu vier Promille Milchzucker enthalten, „Sauerei: Ritter versteckt Tiere!“ weiterlesen