Professor Seltsam oder wie ich lernte, das Virus zu lieben

Teil 1

Den pensionierten Medizinprofessor Sucharit Bhakdi kannte bis vor einem halben Jahr kaum jemand außerhalb seiner Fachdisziplin. Dann schrieb er mit seiner jungen Ehefrau einen Bestseller, der in Impfgegner-Kreisen Kultstatus erlangt hat. Parallel dazu gründete er mit anderen Protagonisten der deutschen Covid-19-Verharmloser-Szene einen obskuren Verein in Bayern: Die vermeintlichen Einzelgänger, die den Protesten gegen die Corona-Schutzmaßnahmen einen akademischen Touch zu geben versuchen, sind in Wirklichkeit ein Team.

Screenshot von der Website des Passauer Vereins MWGFD: Der Vorsitzende gibt ein Interview.

Wer sich mit „Corona“ befasst oder allgemein mit Viren und Impfungen, sollte das Kürzel MWGFD kennen. Nicht, weil der Passauer Verein, der sich so abkürzt, irgendetwas Sinnvolles oder Nützliches zum Thema beizutragen hätte, sondern weil die Mitgliederliste der Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie e.V. sehr verräterisch ist. Ja, sie ist ein regelrechtes Who is Who der Youtube-Stars, denen vermeintliche Querdenker, selbsternannte Corona-Rebellen und Jünger des rechtsesoterischen Q-Anon-Kults huldigen. Gründungsvorsitzender dieser „Initiative“ mit dem skurrilen Bandwurmnamen – welcher Mediziner wäre wohl gegen Gesundheit, welcher Wissenschaftler gegen Freiheit? – ist Sucharit Bhakdi. Der 1946 in Washington geborene Sohn eines thailändischen Diplomaten ist Facharzt für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie; bis zu seiner Pensionierung 2012 leitete er ein Institut der Mainzer Uniklinik. Sein Renommee als Wissenschaftler war untadelig, bis er im März mit steilen Thesen zu Covid-19 an die Öffentlichkeit ging und später gemeinsam mit einer Coautorin namens Karina Reiß ein 118 Seiten dünnes Büchlein mit dem sensationsheischenden Titel „Corona – Fehlalarm?“ verfasste.

Ein Ehepaar schießt schnell

Zur Einordnung der Vorgänge muss man wissen, dass diese Frau Professor Reiß nicht einfach irgendeine Kollegin von ihm ist, die ebenfalls den MWGFD angehört. Bei der Dame handelt sich um seine 28 Jahre jüngere Ehefrau, die noch mitten im Berufsleben steht. Sie befasst sich als Biochemikerin an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) mit Entzündungserkrankungen. Dort hinterließ das Buch, das am 20. Juni erschien, viele FachkollegInnen rat-, sprach- und fassungslos. Ein literarischer Schnellschuss zu einem Thema, das längst nicht hinreichend beforscht ist, verstößt schließlich gegen alle guten Sitten des akademischen Betriebs. Wer selbst nicht einmal zu dem konkreten Thema forscht, über das er schreibt, lehnt sich mit seinen Meinungsäußerungen besser nicht bis zur Hüftbeuge aus dem Fenster. Er suggeriert erst recht nicht mit einem Buchcover im Stil einer BILD-Schlagzeile mitsamt dem genretypischen Alibi-Fragezeichen, die aktiv forschenden Kollegen seien allesamt doofe Alarmisten oder Schlimmeres.

Für die Angetraute dürfte die höchst unintelligente Aktion noch peinlicher werden als für den Gatten. Der hatte als Ruheständler außer seinem guten Ruf nichts zu verlieren. Reiß hingegen stellte sich als aktive Wissenschaftlerin in den besten Jahren ins Abseits. Zwar kann sie sich rühmen, Vollmitglied des an der CAU beheimateten DFG-Bundesexzellenzclusters Entzündungsforschung zu sein. Allerdings ist sie als eine von 198 WissenschaftlerInnen mit dem gleichen Status bisher nur ein Rädchen in einem sehr großen Getriebe. Als Teamplayerin hätte sie durch gute Forschung, die sich früher oder später in qualifizierteren Veröffentlichungen niedergeschlagen hätte, ihre fachliche Reputation ausbauen können.

Überwältigendes Eigentor

„Corona – Fehlalarm?“ ist allerdings ein Buch, das sich für die Publikationsliste einer Professorin so gut eignet wie ein Knollenblätterpilz für eine Pizza ai Funghi. Kaum war das zweifelhafte Buch im Handel, entwickelte es sich auch schon zur Pflichtlektüre für „Querdenker“ und „Corona-Rebellen“. Der Wiener Verlag Goldegg war offenbar sehr geschickt darin, die Zielgruppe der Seuchenleugner und Verschwörungsfantasten anzusprechen. So twitterte ein Reporter der Deutschen Welle von der ersten Berliner Großdemo am 1. August einen Schnappschuss, der zwei menschliche Litfasssäulen in Aktion zeigt. Eine der beiden Personen trägt ein T-Shirt, die andere ein Hoodie, jeweils auf dem Rücken mit dem Buchcover bedruckt – und zwar in so professioneller Qualität, wie man es nicht hinbekäme, wenn man einfach nur die Titelseite einscannen würde. Falls es sich bei den Werbe(klamotten)trägern nicht sogar um Verlagsmitarbeiter handelte, verfügten sie zumindest über eine hochauflösende Druckdatei. (Wie viele Menschen in solchen Leibchen unterwegs waren, ist leider nicht überliefert.)

Mein Kollege Benjamin Alvarez von Deutsche Welle Español twitterte am 1. August von der Berliner Corona-Demo dieses Bild.

Als kurz darauf in den Kieler Nachrichten ein Interview mit Reiß und Bhakdi erschien, riss den FachkollegInnen endgültig der Geduldsfaden, denn das Paar hatte nicht die Chance zum Zurückrudern ergriffen, sondern das Gespräch mit der Zeitung wohl als Chance verstanden, den Verkauf seines Büchleins weiter anzukurbeln. Wenige Tage später kam es zum Eklat: Der Dekan der Medizinischen Fakultät, der Sprecher des Bundesexzellenzclusters und der Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikums schrieben gemeinsam einen Brandbrief ans schleswig-holsteinische Wissenschaftministerium. Im Namen der „überwältigenden Zahl“ ihrer Kolleginnen und Kollegen distanzierten sie sich in scharfer Form von den Einlassungen des interkulturellen, intergenerationellen Ehepaars. Das „in dem Interview präsentierte Buch“ enthalte „tendenziöse Aussagen, die die wissenschaftliche Sorgfalt medizinischer Forschung in Deutschland und international in Frage“ stellten. Deutlicher konnten die Unterzeichner kaum ausdrücken, dass Reiß im KollegInnenkreis unten durch ist und ihre weitere Karriere wahrscheinlich knicken kann.

Deutlicher kann eine Kollegenschelte kaum ausfallen: Brandbrief der CAU-Mediziner ans Ministerium.

Club der Empörungspolterer

Zu dieser Eskalation hätte es schon viel früher kommen können, zum Beispiel dann, wenn Wissenschaft und Massenmedien der Gründung des MWGFD im Mai mehr Beachtung geschenkt (und genauer hingeschaut) hätten. Immerhin berichtete der Faktenfinder von tagesschau.de Ende Juni über den Verein und nannte die Namen von drei Männern, deren lautstarkes Empörungsgepolter im Frühling ähnliche Resonanz ausgelöst hatten wie die eher leisen Töne von Bhakdi: Bodo Schiffmann (Schwindelspezialist, Parteiengründer), Stefan Homburg (Steuerberater und Finanzprofessor) und Wolfgang Wodarg (abgehalfterter SPD-Gesundheitspolitiker). Wenn diese vier Herren unter einer Decke steckten, war dann nicht die Öffentlichkeit mit einem klassischen Good-Cop-Bad-Cop-Trick hinters Licht geführt worden? Man hätte trefflich darüber streiten können, ob nun die Rolle des bösen Bullen dreifach besetzt war oder ob der pensionierte Schiffs- und Amtsarzt Wodarg eigentlich als Zweitbesetzung für den guten Bullen Bhakdi gecastet war. Tatsächlich ist die illustre Kampfgemeinschaft wider eine verantwortungsvolle Politik noch viel größer.

Bleiben wir beim Vorsitzenden: Was wann wie gelaufen ist im Corona-Freiheits-Zirkus der zurückliegenden Monate, lässt sich am besten rekonstruieren, wenn man an der Produktion des „Fehlalarm?“-Buchs ansetzt. Der Titel kam, wie gesagt, am 20. Juni auf den Markt. (Nachtrag 1. Oktober:) Das E-Book war bereits am 2. Juni online. Das Manuskript war demnach spätestens zu Beginn der 22. Kalenderwoche fertig lektoriert.(Ende Nachtrag) Also kann man davon ausgehen, dass das Manuskript Anfang/Mitte Mai vorlag und in den Arbeitsplan des unter den Corona-Bedingungen arbeitenden Goldegg-Verlags eingebaut war. Ergo muss das Kieler Ehepaar im April mit dem Schreiben begonnen haben, was die Vermutung nahelegt, dass Bhakdi bereits mit dem Goldegg-Verlag im Gespräch war, kaum dass er die öffentliche Bühne betreten hatte. Auch Buchverträge haben ja immer einen gewissen zeitlichen Vorlauf.

Mit Karacho in die Einbahn-Sackgasse

Damit lag nicht sehr viel Zeit zwischen den Aktionen, mit denen sich Bhakdi einem breiteren Publikum bekannt gemacht hatte, und dem Beginn der Arbeit am Manuskript: Laut Wikipedia richtete Bhakdi seinen Youtube-Kanal am 18. März ein – nur einen Tag nach der Verkündung der ersten strengen Maßnahmen wie Ladenschließungen (und drei Tage nach Markus Söders Vorpreschen in Bayern). Während die unmittelbar in die Erforschung des neuen Virus involvierten Forscher alle noch vollauf damit beschäftigt waren, die täglich eintrudelnden Informationen zu sichten, einzuordnen und vorsichtig zu bewerten, legte sich der Professor auf die Meinung fest, die Restriktionen seien übertrieben. Er veröffentlichte mehrere Videos. Das erste wurde am 19. März hochgeladen – ein Interview, das Bhakdi der Berliner Journalistin Sibylle Haberstumpf gegeben hatte. Drei Tage später promotete er das Video über eine PR-Agentur im Netz. Ende März schrieb er einen offenen Brief an die Bundeskanzlerin.

Das erste Bhakdi-Video auf YouTube.

Für jemanden, der die Öffentlichkeit sucht und um jeden Preis seinen Namen bekannt machen will, ist das eine passende Strategie. Den Usancen des Wissenschaftsbetriebs entspricht dieses Verhalten nicht. Zwar wurden in dieser Zeit auch Christian Drosten und Hendrik Streeck durch Medienauftritte sehr bekannt. Im Gegensatz zu Bhakdi leiten sie aber tatsächlich Forscherteams, die sich mit dem Erreger SARS-CoV2 beschäftigen. Sie behaupteten auch nicht, bereits endgültig Bescheid zu wissen, sondern sprachen nur über ihre jeweils neuesten Erkenntnisse, also den aktuellen Zwischenstand. Der Ruheständler hingegen erfuhr vom Fortschritt in den Laboren nur aus zweiter Hand – wie jeder andere Zuschauer, Internetnutzer und Zeitungsleser.

Aus verlegerischer Sicht ist es natürlich ein Coup, das erste auflagenträchtige Buch zu einem aktuellen Thema dieses Kalibers auf den Markt zu werfen. Einen durchschnittlichen Publikumsverlag interessiert auch nicht unbedingt, ob das Werk wirklich Hand und Fuß hat. Je provokanter und polarisierender der Inhalt ist, desto besser verkauft sich der Titel. Das Problem ist nur: Ein Bestseller ist wie eine Sackgasse ohne Wendemöglichkeit. Theoretisch können Autoren zwar zugeben, sich verfahren zu haben, und beherzt den Rückwärtsgang einlegen. Der Verlag müsste dann aber den Restbestand der Räuberpistole einstampfen.

Wahn und Wirklichkeit 2.0

Von daher wäre es hochspannend, wenn Bhakdi und Reiß oder der Goldegg-Verlag sich öffentlich dazu äußerten, von welcher Seite denn die Initiative zu dem gewagten Deal ausging. Tatsache ist, dass Geschäftsbeziehung längst bestand, als Bhakdi seinen Youtube-Kanal einrichtete. 2016 hatte der Wiener Verlag schon ein Werk des verheirateten Autorenduos herausgebracht, das einen reißerischen Titel trug: „Schreckgespenst Infektionen: Mythen, Wahn und Wirklichkeit.“ Aber ein Bestseller war nicht daraus geworden. Niemand kannte die Autoren, das Thema war ohne eine schlimme Seuche wie Covid-19 nicht besonders spannend, und die Impfgegner-Community als natürliche Zielgruppe war härteren Lesestoff gewohnt.

Der einschlägig bekannte Kopp-Verlag hat das Buch zwar nicht verlegt, handelt aber gerne damit.

Mit dem „Fehlalarm“ bewegten sich Reiß/Bhakdi nun deutlich auf diese Verschwörungsmärchen-affine Klientel zu. Konnte man ihnen bereits beim Erstling vorwerfen, allein schon durch den Buchtitel Infektionen zu verharmlosen, erweckt das Follow-up den Eindruck, die Autoren hätten nur auf eine Gelegenheit gewartet zu belegen, die Gefahren von Infektionen würden systematisch übertrieben. Die Gründung des Vereins MWGFD just in den Wochen, in die die heiße Phase des Schreibens gefallen sein muss, zeigt zudem, dass sie bei der Wahl ihrer Verbündeten alles andere als wählerisch waren. Tatsächlich tauchten sie ein ins Milieu der Impfgegner, Esoteriker und Verschwörungsgläubigen mit Kontakten in die Reichsbürgerszene und die Identitäre Bewegung.

Komplementäronkologe an der Querfront

Die Initiative zur Vereinsgründung hatte indessen der spätere stellvertretende Vorsitzende ergriffen, ein Praktischer Arzt und „naturheilkundiger“ Gynäkologe namens Ronald (genannt „Ronny“) Weikl. Seine Praxis in Passau dient als Sitz des am 12. Mai beim örtlichen Amtsgericht eingetragenen Vereins. Folgt man der Selbstdarstellung des Doktors auf der eigenen Website sowie seinen Anmerkungen zur Genese der MWGFD auf deren Website, muss man ihn wohl charakterisieren als überaus naiven Bewunderer mehr oder weniger befremdlicher Protagonisten aus der in trüben Youtube-Kanälen dargebotenen Scheinwelt, welcher sich gleichwohl durch ein enorm großes Vertrauen in die eigenen ärztlichen Fähigkeiten auszeichnet. So outet sich Dr. Weikl als Mensch, der den für bizarre Auftritte berüchtigten Ex-Radiomoderator und Querfront-Youtuber Ken Jebsen für eine ernstzunehmende Informationsquelle hält, und nennt als „weitere Schwerpunkte unserer Praxis“ Dinge, die bei jedem Vertreter der Evidenzbasierten Medizin die Alarmglocken schrillen lassen: „komplementäre Onkologie (biologische Krebstherapie), Akupunktur, Ganzkörperhyperthermie, Ozon-Eigenbluttherapie, Misteltherapie u.a.“ Trotz seiner Spezialisierung als Frauenarzt bietet Weikl auf seiner Website die Behandlung von „nicht-gynäkologischen Krebserkrankungen“ an: „Krebspatienten, auch Männern, können wir in unserer Praxis ein großes Spektrum biologischer Tumor-Therapieverfahren anbieten.“

Mit Krebs zum Hausarzt, der auf Hyperthermie (Fiebertherapie) setzt?

Genau dieser Hausarzt mit dem beängstigend großen Repertoire an unkonventionellen Behandlungsoptionen* sah also laut nach eigener Aussage Ende April bei besagtem Ken „FM“ Jebsen ein Interview mit Bhakdi, das ihn so anrührte, dass er den Herrn Professor sogleich per E-Mail kontaktierte und ihm schließlich das Amt des Vorsitzenden antrug.

Ken Jebsen besuchte Sucharit Bhakdi im April in der Nähe von Kiel, wo er mit seiner Frau Karina Reiß wohnt.

„Ich empfinde es als absoluten Glücksfall, dass Herrn (sic!) Prof. Bhakdi sich auch bereit erklärte, das Amt des Vorsitzenden der MWGFD e.V. zu übernehmen“, schreibt Ronny Weikl, „seiner Vermittlung ist es auch zu verdanken, dass Prof. Homburg, Dr. Schiffmann und Prof. Kuhbandner Gründungsmitglieder wurden, worüber ich mich sehr freue.“ Die Gemeinsamkeit der drei Genannten besteht darin, dass sie sich mit unausgegorener Kritik an der deutschen Corona-Politik beziehungsweise fragwürdigen Aussagen zur Pandemie blamiert hatten. Christof Kuhbandner ist jener Experimentalpsychologe aus Regensburg, der im April eine mangelnde wissenschaftliche Basis der Corona-Entscheidungen moniert hatte, seine in einem Wissenschaftsblog publizierte Kritik aber seinerseits auf wenig tragfähige Prämissen gestützt hatte. Auf jeden Fall waren sein Mitteilungsdrang und sein Ehrgeiz so groß, dass er lospreschte, statt seine Erkenntnis einem Peer-review Process zu unterziehen.

Keinerlei Berührungsängste

Man kann sich fragen, was unfassbarer ist:
– dass Bhakdi sich nicht zu schade ist, einem unseriösen Medium wie Ken FM überhaupt ein Interview zu geben?
– dass sich ein approbierter Arzt auf Youtube herumtreibt und „alternative“ Medien rezipiert, die wüste Gerüchte und abenteuerlichstes Verschwörungsgeraune verbreiten?
– dass dieser Arzt stolz wie Oskar ist, so unterschiedliche Charaktere wie Bhakdi, Schiffmann (der inzwischen – Stand 20. Oktober) nicht mehr dabei ist), Homburg und Kuhbandner für einen Verein gewonnen zu haben?
– dass ein praktischer Arzt es wagt, Krebs zu therapieren, ohne Facharzt für Onkologie zu sein?
– dass sich Bhakdi und Reiß spontan mit einem Provinzhausarzt gemein machen, der die Hybris hat, sich an Krebspatientinnen heranzutrauen?
– oder dass gestandene Hochschullehrer wie Bhakdi, Reiß, Homburg und Kuhbandner einem Verein beitreten, ohne darauf zu achten, in welche Gesellschaft sie sich damit begeben?

Keinesfalls sind die MWGFD nämlich das, was sie zu sein behaupten: ein exklusiver „Zusammenschluss von Ärzten und anderen medizinisch tätigen Personen mit Wissenschaftlern, die sich in Forschung und Lehre mit den Themen Gesundheit, Freiheit und Demokratie beschäftigen“. Eher schon könnte ein gemeinsamer Nenner in einem tiefen Misstrauen gegenüber Institutionen wie der WHO, der Gates-Stiftung und dem Robert-Koch-Institut oder Politikern wie Jens Spahn und Karl Lauterbach liegen. Das geht zwar als Beschäftigung mit den genannten Themen durch, erfüllt aber noch lange nicht den Anspruch auf wissenschaftliches Arbeiten in Forschung und Lehre.

 

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* In der Onkologie kommt es ganz entscheidend darauf an, dass der behandelnde Arzt viel Erfahrung in der Anwendung der angewandten Therapien vorweisen kann. Je größer die „Auswahl“ an Behandlungsoptionen ist, desto weniger Erfahrung kann der Arzt mit dem Einsatz bei bestimmten Tumorarten haben. Das „Wir“ ist übrigens ein Pluralis maiestatis, denn es ist wohl nicht davon auszugehen, dass außer ihm selbst auch die Arzthelferinnen den Patienten Therapien gegen Karzinome, Myelome und andere Neoplasmen anbieten.

Mehr zu den Protagonisten in Teil 2.

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